Fussball: 3. Liga, 36. Spieltag, FC Energie Cottbus - SV Waldhof Mannheim in Cottbus (LEAG Energie Stadion). Waldhöfer Torjubel - in Cottbus trafen die Mannheimer vier Mal. Bild: IMAGO/Steinsiek.ch.

Fussball: 3. Liga, 36. Spieltag, FC Energie Cottbus - SV Waldhof Mannheim in Cottbus (LEAG Energie Stadion). Waldhöfer Torjubel - in Cottbus trafen die Mannheimer vier Mal. Bild: IMAGO/Steinsiek.ch.

Der SV Waldhof Mannheim gewinnt mit 4:2 (2:1) bei Energie Cottbus

3. Liga | erstellt am So. 04.05.2025

sport-kurier. Wer auf dieses Ergebnis im Vorfeld gewettet hätte, hätte sicherlich mit einem relativ geringem Wetteinsatz ein hübsches Sümmchen gewinnen können. Denn damit war definitiv nicht zu rechnen gewesen. Es hatte fast schon etwas von einer kleinen Sensation, was sich da in Cottbus abgespielt hatte.

Kaum jemand hatte noch etwas auf die Mannheimer gegeben – und die fühlten sich schon nach 7 Minuten bestätigt. Denn der Aufsteiger, der nach wie vor vom Durchmarsch in die 2. Liga träumt, traf schnell zur 1:0 Führung. Beim SVW fehlte die Zuordnung, was sich Henry Rorig zu nutzen machte, der völlig unbedrängt Meter um Meter in der Mannheimer Hälfte zurücklegen durfte und der schließlich zu einem beherzten Flachschuss aus rund 20 Metern ansetzte, der noch gegen den Innenpfosten prallte und von dort zum 1:0 über die Linie rutschte.

Doch bevor sich der Schock setzen konnte, hatte der Waldhof schon seine Antwort parat. Nach einer schönen Kombination über die rechte Seite, stürmte Julian Rieckmann in den Strafraum und bediente Stürmer Felix Lohkemper, der den Ball aus dem Gewühl heraus über die Linie drücken konnte. In der Folgezeit entwickelte sich eine wilde Begegnung, in der es Chancen auf beiden Seiten gab, weil die Abwehrreihen nicht sattelfest wirkten. Nutzen konnten dies abermals die Blauschwarzen. Arianit Ferati, der nach seiner Gelbsperre besonders motiviert war und ein sehr starkes Spiel ablieferte, platzierte einen langen Ball genau in den Lauf von Kennedy Okpala und der behielt den Durchblick und schoss den Ball knallhart zum 2:1 (30.) in die Cottbusser Maschen.

Nach dem Wechsel war es erneut Okpala, der die in etwa 550 mitgereisten Waldhoffans in freudige Stimmung versetzte. Der Mann, der zur Verwunderung vieler den Vorzug vor Terrence Boyd bekommen hatte, schloss seinen Sturmlauf in der 52. Spielminute mit einem strammen Schuss ab. Knapp 8 Minuten später bewies auch Abwehrhüne Henning Matriciani, dass er über einen Torriecher verfügt. Zunächst scheitert die Schalke-Leihgabe noch mit seinem ersten Versuch, versenkt aber wenig später den Abpraller mittig im Gehäuse zum 4:1.

Als Sympathisant der Mannheimer dürfte sich der ein oder andere spätestens jetzt verwundert die Augen gerieben haben. Nur kurz darauf drohte es aber doch nochmals spannend zu werden, denn Cottbus bekam einen Strafstoß zugesprochen, der auch wenn man keine blauschwarze Fanbrille trägt, nicht nachvollziehbar war. Auch der Kommentator von MagentaSport grübelte nach der 5. Zeitlupe noch, wo dann denn nun das Foul war. Tolcay Cigerci war das herzlich egal. Er war am Sonntag noch einer der besten Spieler der Hausherren und verwandelte den Elfer auch trocken im linken unteren Eck.

Aber auch das brachte den SVW nicht mehr aus dem Tritt. Für die Kurpfälzer geht es jetzt gegen die Top 2 der Liga weiter. Am nächsten Samstag reist Dynamo Dresden ins Carl-Benz-Stadion. In der Woche darauf, muss der Mannheimer Tross noch einmal beim DFB-Pokalfinalteilnehmer Arminia Bielefeld antreten.

Dies muss man als ein extrem hartes Saisonfinish beschreiben, aber Mannheim geht gestärkt in den Schlussspurt. Durch den Sieg in Cottbus hat man sich auf den 15. Rang geschoben und neben dem VfB Stuttgart II auch Borussia Dortmund II hinter sich gelassen. Da das Trio aber punktgleich ist, kann man sich nicht zurücklehnen. Am Freitag treffen Stuttgart und Dortmund direkt aufeinander.

Cottbus: Bethke – Rorig, Kusic, Kaizer (67. Hofmann), Hasse – Pelivan, Cigerci, Borgmann (51. Pronichev) – Copado (51. Krauß), Engelhardt, Halbauer (51. Thiele).
Waldhof: Bartels – Matriciani, Klünter (75. Seegert), Sechelmann, Voelcke – Hoffmann – Thalhammer, Rieckmann – Ferati (84. Becker) – Okpala (71. Abifade), Lohkemper.

Tore: 1:0 Rorig (7.), 1:1 Lohkemper (8.), 1:2 Okpala (29.), 1:3 Okpala (52.), 1:4 Matriciani (62.), 2:4 Cigerci (66., Foulelfmeter).
Schiedsrichter: Bauer (Mainz).
Zuschauer: 15764.

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