Wie in dieser Szene, sind die Viernheimer (blau) noch nicht auf Höhe ihrer Gegner. Gulde gewinnt das Kopfballduell gegen seinen Viernheimer Gegenspieler. Foto: Simon Hofmann

Wie in dieser Szene, sind die Viernheimer (blau) noch nicht auf Höhe ihrer Gegner. Gulde gewinnt das Kopfballduell gegen seinen Viernheimer Gegenspieler. Foto: Simon Hofmann

Stürzen die Verbandsliga-Fußballer des TSV Amicitia Viernheim ab?

Verbandsliga | erstellt am Mi. 31.08.2016

sport-kurier. Dass es für die SpVgg Amicitia Viernheim keine leichte Saison geben würde, war von vorne herein klar. Denn von der Mannschaft, die in der letzten Runde noch für Furore in der Verbandsliga Nordbaden gesorgt hatte und bis zum Saisonende ganz oben mitmischte, ist eigentlich kaum noch etwas übrig. Es kam quasi zu einem Umbruch, zu einem kompletten Neuanfang. Viel Qualität ging verloren. Für Neu-Trainer Steffen Usler ist es demnach eine knifflige Aufgabe. Vielleicht sogar ein Himmelfahrtskommando?

Die ersten beiden Ligaspiele geingen 1:3 und 1:6 verloren. Viernheim ist Tabellenletzter.

Der Sportkurier sprach mit dem Coach.
 
Hallo Herr Usler, wie bewerten Sie den Saisonstart Ihrer Mannschaft?

Wenn man mit null Punkten aus zwei Spielen startet, kann man logischerweise nicht zufrieden sein. Allerdings gab es bei uns eben auch einen großen Umbruch. Und es war klar, dass es schwer werden wird. Gerade in Kirchheim hatten wir uns natürlich mehr vorgenommen und waren auch recht zuversichtlich, weil wir uns beim Saisonstart gegen Heddesheim wirklich gut präsentiert haben. Der Start ist also nicht geglückt, aber die Saison ist noch lang und wir können noch die Punkte holen.
 
Wie sieht denn die Zielsetzung in Viernheim aus?

Das Hauptziel ist der Klassenerhalt. Wir wollen so schnell wie möglich die nötigen Punkte dafür sammeln. Man kann uns ja auch nicht mit den Teams vergleichen, die hier in den letzten beiden Jahren gespielt haben. Die Qualität ist nun eine andere. Wir haben sehr viele junge Spieler in unseren Reihen.
 
Hat die Mannschaft das Potenzial die Klasse zu halten?

Das ist mit Sicherheit machbar. Die Verbandsliga ist aus meiner Sicht relativ ausgeglichen. Drei, vier Top-Teams sind dabei, gegen alle anderen kann man Punkte holen. Unsere Jungs müssen das abrufen, was sie können. Im letzten Spiel hatten wir einen Altersdurchschnitt, der fast unter die 21-Jahre-Grenze gerutscht wäre. Und bei solch jungen Spielern ist es eben oftmals schwer, wenn Misserfolge kommen. Da hängen die Köpfe schnell. Es ist dann aber eben auch meine Aufgabe, die Jungs wieder aufzubauen, und ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass sie es schaffen können.

Neu-Coach Steffen Usler will mit den Südhessen auf jeden Fall die Verbandsliga halten. Bild: Berno Nix.
 
Wie krass ist der Umbruch denn eigentlich genau? Wie viele Spieler aus dem letzten Jahr sind denn noch mit dabei?

Sechs oder sieben Spieler. Drei davon waren in der letzten Rückrunde Stammspieler. Aber auch sie sind noch sehr jung. Doch vier von ihnen besitzen schon etwas mehr Verbandsliga-Erfahrung.
 
Wie sehen denn die langfristigen Ziele in Viernheim aus?

Das ist schwer zu sagen und auch zu planen. Mittelfristig ist die Verbandsliga das Ziel. Vor dieser Saison gab es im Verein ja einige Turbulenzen. Man hat dann gesagt, dass man sich eben nur junge und talentierte Spieler leisten kann, die sich noch beweisen wollen und können. Mit ihnen wollen wir jetzt etwas aufbauen. Wenn es geht, soll die Verbandsliga gehalten werden. Es ist natürlich auch nicht geplant, dass nach dieser Saison sofort wieder der nächste Umbruch ansteht. Es sollen nicht wieder 14 oder 15 neue Spieler kommen. Ergänzt werden soll nur bei Bedarf.
 
Ihre Mannschaft hat momentan aber sicher auch noch nicht das Optimum erreicht, oder? Schließlich dauert so ein Umbruch ja auch seine Zeit…

Auf jeden Fall, wir sind sicher noch nicht dort, wo wir sein können. Aber das ist bei anderen Mannschaften ja auch so. Urlauber und Verletzte erschweren die Vorbereitung. Wir haben uns jetzt noch mit zwei Spielern für die Defensive verstärkt, die bislang noch nicht gespielt haben, aber ihre Chance bekommen werden. In den nächsten Wochen geht es nun darum, uns an unser Top-Level heranzutasten und heranzuarbeiten.

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