TSV Amicitia Viernheim - SG Heidelberg/Kirchheim, Verbandsliga, v.l. Viernheims Kevin Foltz gegen Heidelbergs Martin Rau. Bild: Berno Nix
„Es war fast unmöglich unsere Ziele zu erreichen“ – Trainer Steffen Usler über den Abstieg des TSV Amicitia Viernheim
Verbandsliga | erstellt am Mi 21.06.2017
Die völlig neu zusammengewürfelte Mannschaft des TSV Amicitia Viernheim schloss die letzte Saison in der Verbandsliga Nordbaden mit 16 Punkten ab und so landete man als Tabellen-Fünfzehnter unter dem Strich, was den Abstieg in die Landesliga Rhein-Neckar bedeutet.
Doch dort wird man nach aktuellem Stand nicht antreten, sondern in der A-Klasse, wo aus der zweiten die erste Mannschaft wird. Erst in der Spielzeit 2018/2019 soll die eigentliche erste Formation dann in der Kreisliga an den Start gehen. Steffen Usler, der in der Vorsaison den aussichtslosen Kampf gegen den Verbandsliga-Abstieg vor der Brust hatte, wird dann nicht mehr das Kommando haben. Er macht jetzt erstmal Pause, hat sich ganz bewusst gegen ein neues Engagement auf der Trainerbank entschieden.
Der sport-kurier sprach mit ihm.
Hallo Herr Usler, war es ein Himmelfahrtskommando, auf das Sie sich da im letzten Sommer eingelassen hatten?
Na ja, zunächst einmal muss man sagen, dass wir es leider nicht so hinbekommen haben, wie wir das gerne gehabt hätten. Aber die Ausgangslage war auch schwierig. Als sich die finanzielle Lage des Vereins dann noch verschlechtert hat, wurde es in der Rückrunde natürlich noch einen Tick komplizierter. Wir hatten zudem viele junge Spieler zu integrieren. Aber wir haben in der Hinrunde und zu Beginn der Rückrunde gezeigt, dass wir eine Entwicklung durchlaufen haben. Und als uns dann der 2:1-Sieg gegen Bilfingen gelungen ist, waren wir auch wieder dran an den Nichtabstiegsplätzen. Trotzdem war es im Rückblick fast unmöglich, unsere Ziele zu erreichen.
Steffen Usler will nach dem Abstieg mit den Viernheimern erstmal pausieren als Trainer. Bild: Berno Nix
Wie geht es denn nun mit Ihnen weiter?
Ich habe mich ganz bewusst dazu entschieden, erst einmal kürzer zutreten. Aber natürlich liegt mir der Verein nach wie vor am Herzen und ich werde im Hintergrund etwas mithelfen. Anfragen von anderen Vereinen gab es. Doch ich werde Stand heute nicht als Trainer arbeiten. Die letzte Saison war sehr anstrengend. Meine beiden Töchter spielen auch in der Jugend in Viernheim, da werde ich ein bisschen mithelfen.
Wollen Sie nie mehr als Trainer arbeiten?
Das will ich natürlich. Mir macht der Job nach wie vor Spaß. Und irgendwann werde ich sicher wieder eine Aufgabe übernehmen. Eben eine, die mich auch reizt und interessiert.
Viernheim wird nicht in der Landesliga antreten. Diese Entwicklung ist sehr schade, oder? Immerhin stand Viernheim in den letzten Jahren für attraktiven und lange auch erfolgreichen Fußball…
Ja, diese Entwicklung ist natürlich schade. Andererseits sehe ich es auch als eine Art Neuanfang. Momentan sieht es so aus, als ob es nur eine Mannschaft geben wird und das ist die in der A-Klasse. Unsere A-Jugend ist in der letzten Saison aufgestiegen. Einige dieser Spieler bleiben da. Sie können das Gerüst der Mannschaft bilden und dann in der Saison 2018/2019 in der Kreisliga spielen. Dort soll man sich dann etablieren und irgendwann vielleicht auch mal wieder oben angreifen. Allerdings bin ich selbst nicht in die Planungen involviert, bin aber trotzdem noch recht nah dran. Im Hintergrund stellt sich momentan wohl auch ein neues Teams um das Team herum auf.
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