Die TSG Weinheim wurde Meister der Verbandsliga BADEN.  Bild: Simon Hofmann.

Die TSG Weinheim wurde Meister der Verbandsliga BADEN. Bild: Simon Hofmann.

Das war die Saison 2016/2017 in der Verbandsliga BADEN +++ Vereine aus dem Fußballkreis MA dominierten die Liga

VfR Mannheim | erstellt am Di. 27.06.2017

Insbesondere auch deshalb, weil gleich drei Vereine aus dem Fußballkreis Mannheim die Liga fast nach Belieben dominierten.

Meister und Direktaufsteiger wurde die TSG 62/09 Weinheim mit sensationellen 74 Punkten. Knapp dahinter belegte Aufsteiger FV Fortuna Heddesheim mit 71 Zählern den 2. Tabellenplatz, scheiterte später in den Aufstiegsspielen am Freiburger FC. Dem VfR Mannheim, der als Topfavorit in die Liga gestartet war, blieb mit stolzen 67 Punkten nur der undankbare 3. Tabellenplatz.

Der 1. FC Bruchsal als Tabellenvierter, lag nach dem 30. Spieltag 20 Punkte!… hinter Meister Weinheim, dies verdeutlicht die Stärke der Mannschaften aus dem Mannheimer Fußballkreis.

Absteigen mussten der letztjährige Landesliga-Odenwaldmeister TSV Strümpfelbrunn (16.), der TSV Amicitia Viernheim (15.), der FV Lauda (14.) und der TSV Reichenbach (13.), der in den Relegationsspielen am mittelbadischen Landesliga-Vizemeister FC Olympia Kirrlach scheiterte.

Es fielen insgesamt 872 Tore (496 Tore Heimspiele/376 Auswärtsspiele). In 240 Ligaspielen wurden 114 Heimsiege, als auch 86 Auswärtssiege gefeiert. 40 Mal trennte man sich mit einem Remis.
Den höchsten Sieg errang der 1. FC Bruchsal (12:0 gegen Strümpfelbrunn). Fairste Mannschaft wurde die TSG Weinheim (42 Gelbe Karten / 1 gelbrote).

Heimstärkste Mannschaft der Liga, auch hier die TSG 62/09 Weinheim an erster Stelle. Auswärts war der FV Fortuna Heddesheim beste Mannschaft (11-2-2). Die meisten Treffer erzielten die Weinheimer (92) – die stärkste Defensive hatte Fortuna Heddesheim (20 Gegentore).

Bester Torschütze der Liga wurde Fabian Geckle von der SpVgg. Durlach-Aue mit 24 Saisontoren. Muhammed Cihan Ilhan (Weinheim) und Andreas Adamek (Weinheim) belegten mit jeweils 22 Toren die Ränge zwei und drei.

Vereine Fußballkreis Mannheim:

TSG 62/09 Weinheim (1.)

Eine hervorragende Saison spielte das Team von Chefcoach Dirk Jörns (24-2-4/92:28 Tore). Der Vizemeister aus der Saison 2015/2016 hatte den großen Vorteil, ein eingespieltes Team zu sein. Oft gewannen die Bergsträßer ihre Spiele in sehr dominanter und souveräner Manier. Selten gab es kleinere Aussetzer und wenn, dann waren diese von kurzer Dauer. Beste Offensive, heimstärkste Mannschaft – Powerfußball pur. Weinheim geht als verdienter Meister der Saison 2016/2017 in die Chroniken des Vereins bzw. Verbandes ein. Mit Cihad Ilhan und Andreas Adamek (jeweils 22 Tore) verfügte die Jörns-Elf über eine geballte Offensivqualität. Aber auch Kapitän Christopher Hiller (12 Tore) wusste wo die „Kiste“ steht. Schade nur, dass der Verein vor der Winterpause bekanntgab, den Etat in der Fußballabteilung kürzen zu wollen. Das Resultat: Trainer, Spielleiter und fast das komplette Team verließen nach Saisonende den Verein. In der Oberliga Baden-Württemberg steht ein Neuaufbau an. Schon jetzt wird die TSG in Fachkreisen als nicht konkurrenzfähig und Absteiger Nr. 1 eingestuft. Man darf gespannt sein, wie sich das komplett neuformierte Team in der OLBW schlagen wird.

FV Fortuna Heddesheim (2.)

Die Heddesheimer schafften im „Nachsitzen“ den Sprung in die Verbandsliga BADEN. In den Aufstiegsspielen wurde der VfR Gommersdorf und ATSV Mutschelbach ausgeschaltet. Gegenüber dem Vorjahreskader gab es nur wenige Neuzugänge zu verzeichnen, so dass man nicht unbedingt mit einer solch starken Spielzeit rechnen durfte. Von Beginn an zeigte der Aufsteiger hervorragenden Fußball und überraschte die Konkurrenz. Nur drei Saisonniederlagen in 30 Begegnungen, zeigen die Qualität der Elf von Trainer Renè Gölz auf. Die Defensive war das Prunkstück der Fortuna, denn nur 20 Gegentore deuten an, wie schwer es war, gegen die Heddesheimer zu treffen. Dieser sehr positive Saisonverlauf ist umso überraschender, wenn man die Verletztenhistorie betrachtet. Durchschnittlich 6,8 Spieler je Spieltag, fehlten aus verletzungs- und/oder krankheitsbedingten Gründen. Mit der Saison-Statistik (22-5-3) wäre man normalerweise als Meister direkt aufgestiegen, aber die Weinheimer waren diesen „Tick“ erfolgreicher. In den Aufstiegsspielen scheiterten die Heddesheimer am südbadischen Vizemeister FC Freiburg (4:0/2:2). Schade, aber die Fortuna kann auf das erfolgreichste Jahr seiner Vereinsgeschichte blicken.

Der Aufsteiger FV Fortuna Heddesheim spielte eine außergewöhnlich starke Saison – für den Aufstieg reicht es aber nicht. Bild: lofi 

VfR Mannheim (3.)

Die Mannheimer haben es erneut nicht geschafft. Wie schon im Vorjahr belegten die Rasenspieler den undankbaren 3. Tabellenplatz. Dabei war von der Spielstatistik her alles „meisterschaftswürdig“. Mit einer Spielbilanz von 21-4-5 enttäuschte die Elf von Hakan Atik nicht wirklich. Die Heddesheimer waren am Ende nur diese eine Nuance „abgebrühter“ – bewiesen Durchhaltevermögen und eiskalte Nerven, gingen so „kurz vor knapp“, vor den Mannheimern als Zweiter in die Aufstiegsspiele. Daheim war der VfR nur schwer zu knacken (11-2-2), aber auch auswärts (10-2-3) ging der Topfavorit meist als Sieger vom Platz. Unnötige Niederlagen, wie das 4:2 in HD-Kirchheim oder das 2:0 beim FC Zuzenhausen, waren in der Endabrechnung wohl ausschlaggebend, für die verfehlten Saisonziele. Oft waren die Rasenspieler in ihren Spielen dominant und erspielten sich zahlreiche Torchancen, aber die Effektivität ließ in etlichen Spielen zu wünschen übrig. Marc Haffa (17 Tore), Daniel Herm (12 Tore) und Ajdin Zeric (11 Tore) trafen am häufigsten.    

Der VfR Mannheim gewann viele Spiele, aber für die ersten beiden Plätze reicht es nicht ganz. Szene aus VfR-Eppingen. Bild: Berno Nix

SV 98 Schwetzingen (11.)

Die Schwetzinger konnten erst „5 vor 12“ das Abstiegsgespenst vertreiben. Beinahe hätte es diese Saison die Spargelstädter erwischt. Dabei war die Mannschaft von Trainer Steffen Kohl hoffnungsvoll in die Saison gestartet. Man hatte sich in der Barockstadt einiges ausgerechnet – wollte eigentlich weiter oben mitspielen. Die Hinrunde verlief aus Schwetzinger Sicht durchwachsen (6-3-6). Als Tabellensiebter ging es in die Winterpause – man war nicht zufrieden mit der Hinrunde. Aber die Rückrunde wurde dann erst recht „vergeigt“. In 2017 setzte es 6 Niederlagen in Serie. Der Club zog die Reißleine und beurlaubte Trainer Steffen Kohl. Sein Nachfolger Michael Köpper feierte in der Woche darauf einen 5:1 Heimsieg gegen den Tabellenletzten aus Strümpfelbrunn, was angesichts der Schwäche des Odenwälder Teams keine Überraschung war. In der Folge steigerte sich die Köpper-Elf (3-1-3) und holte 10 Punkte aus den letzten 7 Spielen, was in der Endabrechnung für Rang 11 reichte.

Die Schwetzinger wollen nicht noch einmal eine Zittersaison hinlegen. Bild: lofi

TSV Amicitia Viernheim (15.)

In der Spielzeit 2015/2016 waren die Südhessen noch nahe dran, in die Aufstiegsspiele zur Oberliga BW zu gehen. Norbert Muris hatte eine schlagkräftige Mannschaft geformt. Am Ende der Runde kam der Rundumschlag. Fast alle Akteure gingen, auch der Trainer. Der Verein hatte sich für einen neuen Kurs entschieden – den „Sparkurs“. Mit vielen jungen Spielern, sicherlich auch einige Talente darunter, sollte die Klasse gehalten werden. Doch von Beginn an stand man mit dem „Rücken an der Wand“, sprich in der Abstiegszone. Die „jungen Wilden“ aus Viernheim spielten oft ordentlich mit, standen aber zu häufig als Verlierer da. Nur 4 Siege in 30 Spielen (4-4-22) waren am Ende einfach zu wenig, um die Verbandsliga BADEN zu halten. Der Abstieg in die Landesliga Rhein-Neckar war nicht zu vermeiden. Aber dort werden die Viernheimer 2017/2018 nicht antreten, gelten deshalb als erster Absteiger der Saison. In 2017/2018 will man allem Anschein nach dann in der Kreisliga Mannheim wieder eine Mannschaft melden. Die Entwicklung zweier einst so erfolgreichen Vereine (TSV Viernheim/Amicitia Viernheim), die vor 8 Jahren fusionierten, stimmt viele Fußballfreunde traurig.

Die Viernheimer kassierten wesentlich mehr Gegentreffer, als sie selbst erzielten. Am Ende stand der Abstieg. Bild: Hofmann.

  

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