Kenan Kocak von seinem Team enttäuscht / Nullnummer und Grottenkick gegen FSV Hollenbach
Kenan Kocak von seinem Team enttäuscht / Nullnummer und Grottenkick gegen FSV Hollenbach
Archiv Oberliga (Fußball) | erstellt am So 06.05.2012
Knapp 300 Zuschauer / Minusrekord / Woran liegts?
Man stelle sich vor: Der VfR Mannheim steigt auf, und keiner bemerkt es. Dieses schwache Zuschauerinteresse ist nur schwer zu verstehen. Ob es an der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Vereins liegt, oder in Mannheim kein Interesse an einem zweiten, etwaigen Regionalligisten besteht, ist dabei nur
schwer zu deuten.
Nach einer sensationellen Hinserie und der damit verbundenen, souveränen Tabellenführung – ist das Kocak-Team seit vielen Wochen eher im gehobenen Mittelmaß der Oberliga angekommen. Anspruch und Wirklichkeit etlicher VfR-Akteure klaffen dieser Tage weit auseinander.
Rechts: Bashiru Gambo / Konnte nie die Erwartungen erfüllen
„Für sich selbst oder die Galerie spielen“ – anstatt mannschaftlich geschlossen auftreten
War man zu Beginn der Saison als Team stark und mannschaftlich geschlossen aufgetreten, so spielen einige VfR-Akteure anscheinend nur noch für sich selbst oder für die Galerie. Dass dabei die mangelnde Qualität einiger Spieler erst recht zum Vorschein kommt, scheint denjenigen selbst nicht aufzufallen. Der „kollektive“ Fußball war bisher der Schlüssel zum Erfolg, beim Team von Kenan Kocak. Davon ist man aber gegenüber der Hinserie weit entfernt.
„Tue Du mir nichts, dann tue ich Dir nichts“
Den besten Beweis lieferte das Kocak-Team gegen die „graue Maus“ FSV Hollenbach.
Die Möglichkeit und den unbedingten Willen zu punkten und weiter am großen Ziel: Aufstieg in die Regionalliga – zu arbeiten, sah man dem Team in diesem Spiel nur phasenweise an. „Tue Du mir nichts, dann tue ich Dir nichts“ – unter diese Kategorie könnte man die 1. Halbzeit einstufen.
Eine gut eingestellte Hollenbacher Mannschaft ließ im ersten Abschnitt nicht viel zu. Die Passwege der Rasenspieler wurden hervorragend zugestellt und ein etwaiges, gefährliches Angriffsspiel schon im Keime erstickt.
„So kannst Du nicht spielen, wenn du einen Unterschied zwischen einem Aufstiegsaspiranten und einem Team, bei dem es um nichts mehr geht, aufzeigen möchtest. Wir haben zu wenig Laufbereitschaft im Angriffsspiel gezeigt, uns zu wenig angeboten und das vertikale Spiel vernachlässigt“, so ein enttäuschter VfR-Trainer.
Links: Deniz Yilmaz / Schöpft sein Potenzial nur selten aus
Auf beiden Seiten in der ersten Halbzeit nur sogenannte „Halbchancen“. Das Niveau des Spiels hatte sich dem miserablen Wetter angepasst und so ging es torlos in die Pause. In der 2. Halbzeit ein etwas engagierteres Spiel der Rasenspieler, mit einem sehr gut aufgelegten Giancarlo Pinna, der als einziger im Angriffsspiel ansatzweise glänzen konnte.
In der Folge die Mannheimer mit Chancen durch Burgio (65./67.)und Cherief (69.), aber allesamt vergeben. Entweder ging die Kugel am Tor vorbei, oder Torhüter Manuel Schoppel parierte.
„Wir müssen uns wieder daran erinnern, wie wir an die Tabellenspitze kamen“
Kocak: „Wir müssen uns wieder daran erinnern, wie wir an die Tabellenspitze kamen. Das war harte und konzentrierte Arbeit. Heute träumen hier etliche Spieler von höheren Aufgaben, können aber noch nicht einmal die einfachsten Hausaufgaben erledigen. Wenn man wenige Spieltage vor Saisonende die große Chance hat, Geschichte zu schreiben für diesen Verein – und dann eine solche Leistung abliefert, dann sollte man sich selbst hinterfragen.“
Nach dem 3:2 Erfolg des SSV Ulm über den Offenburger FV, haben die Schwaben nun zwei Punkte
Vorsprung vor dem VfR Mannheim und damit die Tabellenführung übernommen. Zudem haben die Ulmer auch noch ein Spiel mehr auszutragen, sodass der Vorsprung auf fünf Punkte ausgebaut werden könnte.
Auf Ulmer Ausrutscher in Balingen und Reutlingen hoffen
Einziger Hoffnungsschimmer der Mannheimer: Der SSV muss noch beim TSG Balingen und SSV Reutlingen spielen. Zwei, sehr schwere Begegnungen für den Tabellenführer. Die Rasenspieler müssen ihre drei letzten Begegnungen gegen Bonlanden, in Walldorf und gegen Illertissen gewinnen und gleichzeitig auf Ulmer Ausrutscher in Balingen und Reutlingen hoffen. Nur so wäre noch ein Aufstieg in die Regionalliga möglich.
Rechts: Ein ratlos wirkender Kenan Kocak
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 299
Aufstellung VfR Mannheim: Levent Cetin, Norbert Kirschner, Christian Mühlbauer, Kristijan Vidakovic, Richard Wegmann, Nauwid Amiri,(46.Deniz Yilmaz), Mohamed Cherief (74.Emre Efe), Bashiru Gambo, Giancarlo Pinna, Giuseppe Burgio, Bartosz Franke, (60.Ali Özgün)
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