Kein Glück gehabt - aber dennoch stark gespielt

Kein Glück gehabt - aber dennoch stark gespielt

Kein Glück gehabt – aber dennoch stark gespielt

Archiv Oberliga (Fußball) | erstellt am So 04.03.2012

Noch schwerer als die Niederlage wiegt die Rote Karte gegen Frank Berger, der bereits in der Vorrunde in Neckarelz kurz vor Schluss des Feldes verwiesen und anschließend für acht Wochen gesperrt wurde.

Der Platzverweis gegen Berger war die Krönung einer ganz schwachen Schiedsrichterleistung. Das Gespann hat mit seinen seltsamen Entscheidungen wesentlich zum Spielausgang beigetragen. Wir waren heute die bessere Mannschaft und hätten den Sieg verdient gehabt – resümierte ein sichtlich erboster KFV-Trainer Bora Markovic nach der neuerlichen Niederlage. Auf dem engen Kunstrasenplatz – das Hauptspielfeld war wegen Unbespielbarkeit gesperrt – entwickelte sich eine Partie, die von hart geführten Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt war. Kehl war ballsicherer und zeigte die besserer Spielanlage, Neckarelz versuchte sich mit langen Bällen über die schnellen Angreifer Danny Galm und Heiko Throm.

Beide Abwehrreihen standen jedoch im ersten Spielabschnitt sicher und Torchancen blieben Mangelware. In der 24. Minute stand Schiedsrichter Doering erstmals im Mittelpunkt des Geschehens, als er dem KFV nach einem klaren Foul am aufgerücktem Innenverteidiger Frank Berger im gegnerischen Strafraum den Elfmeterpfiff verwehrte. Die erste gelungene Offensivaktion der Spielvereinigung führte kurz vor dem Halbzeitpfiff zum 0:1. Marc Schneckenberger war in den Strafraum eingedrungen und konnte von Kehls Abwehrspieler Stefan Walter nur durch ein Foul gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Galm in der 41. Minute sicher zur glücklichen Gästeführung.

Nach dem Wechsel machte Kehl mächtig Druck und Mohammed Kateb traf in der 48. Minute zum spvggneckarelz logo
vermeintlichen Ausgleich. Der Unparteiische sah in dieser Situation jedoch eine Abseitsposition des Torschützen und entschied auf Freistoß für Neckarelz. In der 61. Minute wurde Gästespieler Robin Hess vom Referee vorzeitig zum Duschen geschickt. Hess sah nach wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte. Die Platzherren waren nun drückend überlegen und schnürten den dezimierten Gegner förmlich in dessen Hälfte ein. Anis Bouziane schoss nach 68 Minuten einen Freistoß aus 20 Metern knapp über das Tor.

Keine 60 Sekunden später tauchte der inzwischen eingewechselte Torjäger Sedat Ülker frei stehend vor dem Gästetor auf, scheiterte jedoch am guten Torhüter Simon Wagner. In der 75. Minute war es Stefan Walter, der nach einer tollen Flanke von Stefan Laifer den Ball aus 10 Metern mit vollem Risiko nahm und knapp scheiterte. „Kehl machte in dieser Phase mächtig Druck, hat es aber versäumt, einen Treffer zu erzielen. Für uns war es ein sehr glücklicher Sieg, ich wäre dem Spielverlauf nach auch mit einem Punkt zufrieden gewesen“, bemerkte Gästetrainer Peter Hogen nach dem Spiel.

Als der Kehler FV in der Schlussphase alles auf eine Karte setzte, hatte Danny Galm in der 87. Minute nach einem Konter noch die Chance, auf 2:0 für die Spielvereinigung zu erhöhen. Er scheiterte jedoch am bravourös reagierenden KFV-Keeper Tobias Kornmaier. Der unrühmliche Höhepunkt der Partie ereignete sich in der 93. Minute, als Frank Berger nach einer angeblichen Tätlichkeit die rote Karte sah.

„Meine Aufgabe wird nun sein, die Mannschaft wieder aufzurichten. Sie hat heute toll gespielt und super gekämpft, wurde aber wieder einmal nicht belohnt. Wir haben gezeigt, das wir mit den besten Teams mithalten können. Uns stehen nun drei schwere Auswärtsspiele bevor, da müssen wir unbedingt punkten“, gab sich Bora Markovic vor der Partie beim Tabellenzweiten SSV Ulm am kommenden Samstag schon wieder kämpferisch.
 

Kehl: Kornmaier – Walter, Kaiser, Berger, Zimmerer (86. Bayram) – Bouziane, Häringer –  Anstett (58. Ülker), Kateb, Geyer (71. Maier) – Laifer  

Neckarelz: Wagner – Waldecker, Kiermeier, Bindnagel, M. Throm -Beyazal (90. Haas), Schäfer, Weber (86. Schäfer), Hess – Galm, H. Throm (25. Schneckenberger)

Schiedsrichter: Doering (Brigachtal) – Zuschauer: 430

Tor: 0:1 Galm (41./Foulelfmeter)

Gelb-Rote Karte: Hess (Neckarelz / 61.) wegen wiederholten Foulspiels, Rote Karte: Berger (Kehl / 90.+ 3) wegen Tätlichkeit.

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