Giuseppe Burgio mit ganz starker Hinserie

Giuseppe Burgio mit ganz starker Hinserie

Giuseppe Burgio mit ganz starker Hinserie

Archiv Oberliga (Fußball) | erstellt am Di 03.01.2012

Auf Giuseppe Burgio angesprochen, kann auch Kocak nicht mit Lob sparen.
"Ja, Giuseppe hat voll überzeugt in der Hinserie. Ich wusste um seine Stärken und sein Potenzial, und er hat die in ihn gesteckten Erwartungen mehr als erfüllt", so der VfR-Trainer.

Der Sportkurier hat sich mit Giuseppe Burgio über die bisherige Spielzeit und natürlich auch über die Erwartungen des Spielers, was die Rückserie und seine persönliche Zukunft betrifft, unterhalten.

Sportkurier: Herr Burgio, neben ihrem Sturmkollegen Kaan Erdogdu sind Sie in der Oberliga Baden-Württemberg der Schrecken aller Abwehrreihen. Nun wird ihr Sturmpartner Kaan Erdogdu längere Zeit ausfallen. Wie haben Sie diese Nachricht aufgenommen?

Giuseppe Burgio: Es ist schade. Wir wussten darum, dass ein Eingriff notwendig ist, aber er muss nun wohl doch länger pausieren, als erhofft. Für mich persönlich geht natürlich ein Klasse-Sturmpartner in der Rückserie verloren.

Sportkurier: Zu den Anfängen. Wie kam es eigentlich zu der Entscheidung für einen Oberligisten zu spielen, nachdem Sie schon beim SV Waldhof Mannheim und FC Homburg in der Regionalliga spielten?

Giuseppe Burgio: Bei meinem letzten Club, dem FC Homburg, waren wir eine Mannschaft mit individueller Qualität, aber im Kollektiv war das nichts. Das war einfach keine Mannschaft. In 12 Monaten hatte ich in Homburg 3 Trainer. Als ich dort aufhörte, kamen auch zwei Angebote von Regionalligisten, aber sowohl was die Angebote als solches betrafen und auch den damit verbundenen Aufwand für mich – das stand in keinem guten Verhältnis.

Sportkurier: Was sprach dann für den Oberligaaufsteiger VfR Mannheim?    

Giuseppe Burgio: Das Konzept des Trainers Kenan Kocak. Darüber hinaus kannte ich Kocak auch aus unserer gemeinsamen Zeit beim SV Waldhof Mannheim. Dazu kam, dass ich hier in Mannheim lebe. Am Ende hat all das gegenüber den Angeboten aus der Regionalliga überwogen.

Sportkurier: Ihre persönliche, sportliche Zielsetzung müsste doch höher angesiedelt sein, als die bei einem Oberligisten?!

Giuseppe Burgio: Ja, das ist schon richtig. Aber nachdem es eben beim FC Homburg nicht ganz so lief, wie ich es mir vorstellte, wollte ich mich beweisen. Es den Leuten zeigen, die nicht so an mich geglaubt haben, und das ist mir bisher auch gelungen.

Sportkurier: In der Tat. 13 Tore und viele Assists machen Sie mit zum torgefährlichsten Angreifer der Liga. Eine banale Frage, aber sind Sie komplett zufrieden mit der Hinserie?

Giuseppe Burgio: Ja, klar. Damit hatte doch wirklich keiner gerechnet. Als Aufsteiger stehen wir auf dem ersten Platz und die komplette Hinrunde lief für uns alle überragend. Die gezeigten Leistungen müssen wir nun in der Rückserie bestätigen – denn noch haben wir nichts erreicht.

Sportkurier: Wie stark schätzen Sie den VfR Mannheim ein? Sie selbst haben schon Regionalligaerfahrung.

Giuseppe Burgio: Die Mannschaft hat eine gute Qualität und tritt als komplette Einheit auf. Da kennt einer die Laufwege des anderen und da werden auch taktisch die Vorgaben des Trainers hervorragend umgesetzt. Meines Erachtens könnte der VfR Mannheim mit der vorhandenen Qualität in der Regionalliga bestehen.

Sportkurier: Noch 13 Spiele in der Rückserie, dann wird abgerechnet. Was denken Sie – schafft es der VfR?

Giuseppe Burgio: Wir alle tun sehr gut daran, die Philosophie des Trainers weiter zu beherzigen. Von Spiel zu Spiel zu denken, und nicht weiter. Die Verfolger SSV Ulm und SpVgg. Neckarelz gewinnen auch ihre Spiele und sind ganz nahe an uns dran. Ein, zwei Spiele verlieren und wir sind von der Tabellenspitze weg. Also da ist noch gar nichts entschieden und wir werden daher weiterhin realistisch bleiben und jedes Spiel angehen, als sei es ein Endspiel.

Sportkurier: Haben Sie für die Rückserie persönliche Ziele – z.B. die Torjägerkanone der Oberliga zu holen?

Giuseppe Burgio: Nein, habe ich nicht. Ich habe mir selbst von Beginn an keinen Druck auferlegt. Ich spiele vollkommen unbefangen und locker auf, ohne irgendwelche bestimmten Ziele zu verfolgen. Damit bin ich bisher gut gefahren und daher wird sich an der Einstellung auch nichts ändern.

Sportkurier: Welchen Anteil hat Trainer Kenan Kocak am Erfolg?

Giuseppe Burgio: Natürlich einen sehr großen. Er hat das Team zusammengestellt und er stellt uns Woche für Woche auf den nächsten Gegner optimal ein. Ich persönlich spiele auf den Positionen, die mir liegen und somit schließt sich der Kreis – es passt.

Sportkurier: Welches Spiel war für Sie in der Hinserie das Highlight und welches die größte Enttäuschung?

Giuseppe Burgio: Gegen den SSV Ulm haben wir als Mannschaft in der 1. Halbzeit neben uns gestanden, das war ganz schlecht. Und daher haben wir auch nicht ganz unverdient dieses Spiel verloren. Und die letzten 10 Minuten gegen Balingen, da zog ich mir wegen einer "Unbesonnenheit" einen Platzverweis und eine 4- wöchige Sperre zu. Highlight? Da waren einige sehr gute Spiele die wir abgeliefert haben. Schwierig, da ein bestimmtes auszuloten. Aber ich denke der 2:0 Sieg über den Mitfavoriten SpVgg. Neckarelz, das war mit das beste Spiel. Vor allem deshalb, weil wir fast 50 Minuten in Unterzahl spielten.  

Sportkurier: Ihr Vertrag läuft am Ende der Spielzeit aus. Wie sieht es da aus, ist eine weitere Zusammenarbeit mit dem VfR Mannheim denkbar?

Giuseppe Burgio: Ich mache mir im Moment darüber weniger Gedanken. Ich will gut spielen und für den VfR Mannheim meinen Beitrag leisten, erfolgreich zu sein. Am Ende will doch jeder Spieler seine persönlichen Ziele verwirklichen und das wäre natürlich, so hoch wie möglich zu spielen. Also warten wir ab, wie sich das jetzt in der Rückserie entwickelt. So viel ist klar: Ein Wechsel kommt von meiner Seite nur in Betracht, wenn es sich auch sportlich lohnt.
 
Sportkurier: Dann bedanken wir uns bei Ihnen für das etwas längere Interview und wünschen Ihnen und ihrer Mannschaft weiterhin sportlichen Erfolg.

Giuseppe Burgio: Keine Ursache, vielen Dank.

Fotos: VfR Mannheim

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