Der VfR Mannheim mit einer sehr erfolgreichen Vorbereitung

Archiv Oberliga (Fußball) | erstellt am Fr 17.02.2012

Damit konnte niemand rechnen und auch der VfR-Coach hatte diesen Erfolg nicht in seiner „Schublade“ stecken. „Wir haben die richtige Mischung im Team und trotz einiger Langzeitverletzten konnten wir die Ausfälle sehr gut kompensieren“ sieht der VfR Coach Kenan Kocak darin einen wichtigen Grund für den Erfolg. 

Kocak (Foto rechts) ist ein Trainer, der an seine Mannschaft höchste Anforderungen stellt. Ob dies im taktischen Bereich ist, im Spiel „mit/ohne“ Ball, in der Grundordnung oder der Einstellung eines Spielers. Halbe Sachen – bzw. mit halber Kraft dabei sein, das akzeptiert der akribisch arbeitende Übungsleiter nicht.

Ein weiterer Vorteil: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel für den Trainer. Auf Loorbeeren ausruhen ist nicht. Der Focus ist immer auf den nächsten Gegner gerichtet und nicht in die Zukunft, auch nicht auf das was war. „Wir trainieren die Woche über hart und konzentriert und wir trainieren ausschließlich für das nächste Spiel.

Darauf sind wir ausgerichtet und hier verlange ich auch von jedem Spieler, alles abzurufen, was möglich ist. Mit dieser Einstellung und der Umsetzung der Vorgaben – sind wir bisher sehr gut gefahren und daher werden wir von diesem Wege nicht abweichen“, hält Kocak weiter die Spannung hoch im Team. In der
Winterpause hat sich personell einiges getan. So kamen die beiden Langzeitverletzten Kenneth Kronholm und Kevin Sax wieder zurück ins Mannschaftstraining und stehen ab sofort wieder zur Verfügung. „Insbesondere Kevin Sax ist ja wie ein Neuzugang zu betrachten. Er hatte nur 3 Einsätze in der Hinserie und ich bin von seiner Leistung nach der langen Verletzungspause begeistert“, freut sich Kocak über die gute Form von Kevin Sax.

Neu im Team auch Giancarlo Pinna. Er löste seinen Vertrag beim Nachbarn SV Waldhof Mannnheim 07 vorzeitig auf und unterschrieb nur kurze Zeit später beim VfR Mannheim. „Pinna ist eine Verstärkung. Er war ein Wunschspieler von mir. Sicher müssen wir noch etwas Feinarbeit an seinem taktischen Verhalten leisten – aber er ist auf einem guten Wege“, so Kocak.

Abgegeben haben die Rasenspieler den dritten Torhüter Michael Polte (TSV Amicitia Viernheim). Auch mit Nelson Nsowah wollte man den Kontrakt vorzeitig auflösen, der Spieler wollte jedoch zu keinem anderen Verein. Kocak: „Wir jagen hier keine Spieler weg. Nelson und ich hatten Gespräche. Er wird bis Saisonende bei uns bleiben. Ob er in der U 23 eingesetzt wird oder im Kader der 1. Mannschaft verbleibt, das werden wir sehen.“

Die Hallenturniere bei denen der VfR Mannheim antrat, wurden insgesamt gesehen mehr als ordentlich beendet. So stand beim Sparkassen-Cup ein hervorragender 2. Platz zu Buche. Erst im Endspiel unterlag man dem FC Astoria Walldorf.

Beim MorgenMasters zeigte sich der Trainer weniger zufrieden. Im Halbfinale am SV Waldhof mit 4:1 gescheitert und im Spiel um Platz 3 gegen FC Arminia Ludwigshafen verloren.

Das war dann nicht so ganz nach dem Geschmack von Kenan Kocak. „Halle hat für uns keine hohe Priorität. Wir haben viele Spieler eingesetzt, die in der Saison weniger Einsätze hatten. Aber ich verlange eben auch in der Halle immer vollen Einsatz. Der war eben bei den beiden Spielen nicht unbedingt erkennbar“, übte der Trainer Kritik am Team. Entsprechend strafte der Coach seine Spieler auch mit seinen Blicken.

Der Vorbereitungsplan hatte es dann ihn sich. Fast durchweg Testspiele gegen höherklassige Clubs wurden vereinbart. Mehrere Regionalligisten und der Drittligist SV Sandhausen standen auf dem Plan. Das Spiel gegen Sandhausen fiel dann kurzfristig aus, da sich die Hardtwälder entschieden ein Trainingslager im Ausland zu beziehen.

Dann ging es im ersten Test gegen den SC Freiburg II. Spielort war das Winzerstadion in Ellmendingen. Mit einem 3:2 Sieg ließ der VfR Mannheim erstmals aufhorchen. Das zweite Testspiel folgte nur wenige Tage später am Hans-Reschke Ufer auf dem VfR Gelände.

Die U 23 der TSG 1899 Hoffenheim war zu Gast und musste mit einer 1:0 Niederlage die Segel streichen. Das war schon der zweite Streich, der dritte folgt zugleich? Ja, er folgte: Kein Geringerer als die Wormatia aus Worms war zu Gast beim Kocak-Team und auch gegen diesen Regionalligisten behielt der Oberligist mit einem 2:1 Sieg souverän die Oberhand. Kocak: „Wir haben dieses Tests gegen starke Gegner ausgemacht, da ich wollte, dass meine Mannschaft an ihre Grenzen gehen muss. Das hat sie hervorragend gemacht, in allen Spielen“, zeigte sich auch der VfR-Coach erfreut, bereits drei Regionalligisten bezwungen zu haben.

Aber es sollten noch nicht die letzten gewesen sein. Am 8. Februar war der KSV Hessen Kassel zu Gast. Das Team von Trainer Uwe Wolf kam vom Trainingslager auf der Sportschule Schöneck. Konnte der Regionalligist noch in der ersten Halbzeit das Spiel einigermaßen ausgeglichen gestalten, so sah dies in der 2. Halbzeit anders aus.

Der VfR Mannheim im ständigen Vorwärtsgang und hochüberlegen. Durch Treffer von Ercan Arslan und Nauwid Amiri gewann das Team von Kocak auch dieses Spiel.

Die einzige Niederlage erlitten die Mannheimer gegen die U 23 der Frankfurter Eintracht. In der Schlussminute musste man den 2:3 Treffer hinnehmen.

Bei diesem Spiel sah Kocak einige Schwachstellen in seiner Mannschaft. „Es gilt nun darauf hinzuarbeiten, damit wir rechtzeitig zum ersten Spiel gegen den Offenburger FV in einer starken Verfassung sind. Die Vorbereitungsspiele verliefen hervorragend, wir dürfen aber deshalb noch lange nicht abheben“, warnt der Trainer vor einer Selbstzufriedenheit.

In den restlichen Spielen wird bekanntlich Torjäger Kaan Erdogdu fehlen. Der Torjäger wurde am Knie operiert und wird aller Voraussicht nach in dieser Spielzeit nicht mehr zum Einsatz kommen. Alternativen hat Kocak einige. Mit Giuseppe Burgio stellen die Mannheim den wohl zur Zeit besten Stürmer der gesamten Oberliga, und auch andere Spieler wie Amiri, Özgün, Yilmaz und Arslan haben schon bewiesen, Tore erzielen zu können. Auch mit Giancarlo Pinna erhofft sich Kocak zusätzliche Impulse im Spiel nach vorne.

Fotos: VfR

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