Der VfR Mannheim in der Vorbereitung zur Rückserie

Archiv Oberliga (Fußball) | erstellt am Mo 23.01.2012

Bei zwei Hallenturnieren hatte der Oberliga-Tabellenführer in den ersten Wochen des neuen Jahres teilgenommen. Der Sportkurier hat sich mit Trainer Kenan Kocak über die Hallenturniere und über die personellen Aktivitäten, sowie die Vorbereitungsspiele unterhalten.

Sportkurier: Herr Kocak, Hallenturniere – Vertrags- und Transfergespräche – Vorbereitung zur Rückserie. Wie sieht es bei Ihnen aus? Fangen wir mit den Hallenturnieren an. Zufrieden mit dem Auftreten beim Sparkassen-Cup und beim MorgenMasters?

Kenan Kocak: Die Teilnahme an den Hallenturnieren war insgesamt gesehen zufrieden stellend. Wir haben viele Spieler für die Halle geschont und es bekamen insbesondere die Spieler Einsatzzeiten, die in der Hinrunde verletzt waren (z.B. Kevin Sax  (Foto rechts) u. Kenneth Kronholm). Andere Spieler die weniger Einsatzzeiten auf dem Felde hatten, wurden ebenfalls eingesetzt. Hier wollte ich auch neue Erkenntnisse sammeln, dies ist gelungen. Beim Sparkassen-Cup sind wir immerhin Zweiter geworden, beim gestrigen MorgenMasters hat mein Team mehr oder weniger enttäuscht.

Sportkurier: Gegen den späteren Masterssieger auszuscheiden, ist sicher keine Schande, zumal der SV Waldhof Mannheim dieses Turnier ja auch sehr ernst genommen hat.

Kenan Kocak: Sicher ist das keine Schande, aber die Art und Weise wie wir gespielt haben, das ist indiskutabel. Schon beim ersten Spiel gegen den FV Brühl (1:1) und dem knappen 2:1 gegen Mutterstadt war abzusehen, dass einigen gestern der unbedingte Willen zum Erfolg fehlte. Und deshalb war ich enttäuscht, nicht wegen der Niederlage an sich. Der SV Waldhof war bei dem Spiel in allen Belangen überlegen und hat einigen bei uns die Grenzen aufgezeigt. Egal, ob großes Rechteck (Fußballplatz) oder kleines Rechteck (Halle) – ich erwarte überall von meinem Team eben unbedingten Willen zum Erfolg und dafür auch alles zu geben. Das war gestern in der Halle nicht zu sehen. Daher habe ich meinen Spielern auch einige Takte hierzu gesagt. Das ist jetzt für mich aber auch abgehakt, wir konzentrieren uns auf die Rückrunde.

Sportkurier: Personell hat sich ja einiges getan. So wurde Nelson Nsowah mitgeteilt, nicht mehr mit ihm zu planen und Giancarlo Pinna wurde verpflichtet, nachdem der SV Waldhof den Vertrag mit ihm auflöste.

Kenan Kocak: Ja, Nsowah weiß wie wir zu ihm stehen und Michael Polte (3. Torhüter) wechselte zum Verbandsligisten TSV Amicitia Viernheim. Von Giancarlo Pinna (Foto rechts) erhoffe ich mir viel, er war ein absoluter Wunschspieler von mir. Auch freue ich mich über die Rückkehrer, die verletzt waren. Kenneth Kronholm steht wieder zur Verfügung und Kevin Sax auch. Kevin ist dabei wie ein absoluter Neuzugang zu sehen, denn als er im Sommer zu uns kam, wurde er gleich verletzt, hatte nur zwei Einsätze für uns. Von ihm erwarte ich einiges, er hat ein großes Potenzial.  
   
Sportkurier: Hat man personell abgeschlossen oder ist man noch auf der Suche nach Spielern?

Kenan Kocak: Wir sind in Gesprächen mit verschiedenen Spielern. Brauchen unbedingt einen Ersatz für unseren verletzten Torjäger Kaan Erdogdu. Hier könnte sich diese Woche etwas ergeben. Auch an Dimitri Suworow (SV Waldhof) sind wir interessiert, ob es aber zu einem Wechsel kommen könnte, ist noch unklar.

Sportkurier: Andreas Rist und Victor Oppong. Wie sieht es bei den beiden Langzeitverletzten aus?

Kenan Kocak: Beide Spieler werden diese Saison wohl keine Rolle mehr spielen, da frühestens Mitte März/Anfang April das Training aufgenommen werden kann. Bis auch nur annährend eine erforderliche Fitness und Spielpraxis da ist, dürfte die Saison beendet sein.

Sportkurier: In der Vorbereitung geht es gegen mehrere Regionalligisten. Am Samstag, den 28.01. spielt ihre Mannschaft zunächst beim SC Freiburg II und nur wenige Tage später, am 01.02.2012 zu Hause gegen die TSG 1899 Hoffenheim II. Weitere Regionalligisten folgen. Bewusst ein so schweres Vorbereitungsprogramm gewählt?

Kenan Kocak: Sicher. In der Liga bekommen wir nichts geschenkt und von den Gegnern in der Vorbereitung sicher auch nicht. Ich freue mich auf die Spiele, auch wenn wir diese nicht alle nur „ergebnisorientiert“ sehen wollen. Wir werden einiges ausprobieren. In taktischer Hinsicht, als auch verschiedene Varianten zu testen. Meine Spieler werden alle zum Einsatz kommen, sodass wir natürlich zum ersten Verbandsspiel im neuen Jahr topfit sein wollen.

Sportkurier: Das Wort Aufstieg hören sie nicht gerne, was auch verständlich ist. Viele setzen hier die Erwartungshaltung schon recht hoch. Dennoch verspüren Sie doch sicher schon etwas Druck „von aussen“, oder?!

Kenan Kocak: Man spürt es, ja. Nur sollte man sich Gedanken darüber machen, dass man noch 13 schwere Spiele vor der Brust hat. Teams wie SSV Ulm, SpVgg. Neckarelz, auch der FC Nöttingen sind uns im Nacken. Und diese Mannschaften können auch richtig guten Fußball spielen. Die Tabellenführung ist immer noch eine Momentaufnahme, mehr nicht. Von daher kann ich dieses viele Gerede um einen Aufstieg nicht wirklich hören. Wir sollten alle den Ball flachhalten und von Spiel zu Spiel denken, so wie wir das in der Hinserie auch getan haben. Einen Selbstläufer VfR Mannheim wird es nicht geben, und das werde ich meiner Mannschaft schon vermitteln.

Sportkurier: Dann bedanken wir uns für das Gespräch und wünschen Ihnen und Ihrem Team einen guten Start in die Vorbereitungsspiele.

Kenan Kocak: Vielen Dank.

Fotos: alle VfR Mannheim