Der VfR Mannheim - Deutscher Fußballmeister von 1949 - nahm eine Replik der Meisterschale entgegen
Der VfR Mannheim – Deutscher Fußballmeister von 1949 – nahm eine Replik der Meisterschale entgegen
Archiv Oberliga (Fußball) | erstellt am Sa 12.07.2014
Foto: Auf dem Foto überreicht der Präsident des Badischen Fuballverbandes Ronny Zimmermann, das Replik der Meisterschale (Der VfR Mannheim wurde 1949 Deutscher Fußballmeister) an den Präsidenten des VfR Mannheim, Ralf Auer. Daneben Christian Specht (Bürgermeister) und Sportvorstand Friedrich Lutterkort.
Mit einem Spiel zwischen den Traditionsmannschaften der Rasenspieler und von Borussia Dortmund wurde dem 10. Juli 1949 gedacht, als der VfR Mannheim durch einen 3:2-Sieg über Borussia Dortmund nach Verlängerung die Meisterschale gewann. Und eine Replik derer wurde unmittelbar nach dem 2:4 (1:2) im Duell der Ex-Profis an die Mannheimer überreicht.
Foto: Die Kleinsten des VfR Mannheim beim Einlagespiel.
Als Michael Schulz in der Halbzeitpause vom Rasen des Rhein-Neckar-Stadions in Richtung Kabine lief, blinzelte er einmal versteckt in Richtung Bierstand. Am liebsten wäre der linke Verteidiger der Borussia-Traditionsmannschaft wohl kurz stehen geblieben, um sich am kühlen Gerstensaft zu laben. Aber Schulz und all die anderen Helden der Vergangenheit mussten noch warten, ehe der gemütliche Teil des Abends begann.
Foto: Mannheims Rainer Scharinger (links am Ball) gegen Dortmunds Sylvio Meissner (rechts).
„Das geht ganz schön auf die Puste“, sagte Frank Mill, der kurz hinter Schulz in Richtung Kabinen lief. Der Weltmeister von 1990 hatte das erste Tor des Abends erzielt und dabei bewiesen, dass er seinen Torriecher noch nicht verloren hat.
Foto: VfR-Akteur Ralf Ebner in seiner unnachahmlichen Ballführung.
Die Gelb-Schwarzen waren mit vielen bekannten Gesichtern in die Quadratestadt gekommen und hatten sich unter der Leitung von Coach Günter Kutowski vorgenommen, Revanche für die Niederlage vor 65 Jahren zu nehmen. Körperlich waren die Dortmunder wie die Mannheimer nicht mehr in der Blüte der aktiven Karriere, aber ihr Wille war bis auf die Ränge spürbar. „Ich brenne“, hatte Mill gesagt und dabei spitzbübisch gegrinst.
Foto: Ex-Profi Stefan Malz im Trikot des VfR Mannheim.
Mit 2:0 lagen die Dortmunder nach dem Treffer von Jens Kurat vorne, ehe der VfR sich aufbäumte und durch Dieter Förster und Stefan Malz zum 2:2 ausglich. Jetzt hofften die knapp 1000 Zuschauer auf die Wende und eventuell auf eine Wiederholung des Finalergebnisses vor 65 Jahren.
Doch die Rechnung hatten die Blau-Weiß-Roten ohne die Borussen gemacht. Sylvio Meissner und Andreas Barth sorgten in der Endphase für das 4:2 der Westdeutschen, während sich der VfR damit trösten konnte, dass er den wichtigeren Vergleich vor einer halben Ewigkeit gewonnen hatte.
Foto: Der Präsident des Badischen Fußballverbandes, Ronny Zimmermann, trug die Meisterschale zur feierlichen Übergabe auf den Platz – gefolgt von den Spielern des Oberligakaders.
Direkt nach Spielende war der große Moment gekommen. Ronny Zimmermann, der Präsident des Badischen Fußball-Verbandes schritt mit der Meisterschale auf den Rasen. „Es ist ein toller Moment, hier die Schale übergeben zu können, denn das gibt es im badischen Fußball ja nicht so oft“, erklärte Zimmermann.
65 Jahre nach dem großen Tag in der VfR-Geschichte bekam der Klub jetzt einen dauerhaften Beweis für den Triumph. „Heute schließt sich die Tradition des Vereins mit der Moderne zusammen“, freute sich Ralf Auer. Der Präsident der Rasenspieler bekam die Schale anschließend überreicht und reckte sie wenige Sekunden später stolz in den Abendhimmel.
Foto: Freudestrahlende Gesichter bei den Akteuren des VfR-Traditionsteams. Ganz rechts Udo Scholz, der als Stadionsprecher fungierte. Ganz links VfR-Präsident Ralf Auer.
Etwas später hatte sich schon eine lange Schlange vor dem Fan Treff der Mannheimer gebildet, denn dorthin wurde die Schale gebracht und Fans konnten sich dort mit ihr fotografieren lassen. Direkt davor tummelten sich die Spieler von Borussia Dortmund, VfR Mannheim und große Teile der Zuschauer.
Nur wenige verließen gleich das Stadion, denn fast noch wichtiger als das Geschehen auf dem Platz war ja das Zusammentreffen. Bis in die Nacht hinein saßen die Leute zusammen und erinnerten sich an die besseren Zeiten des VfR.
Ganz so lang blieb Michael Schulz zwar nicht, aber der Linksverteidiger der Dortmunder nutzte die Gelegenheit und besorgte sich noch ein kühles Bier. Das hatten er und die anderen Kicker beider Traditionsmannschaften auch verdient.
Fotos alle: Rhein-Neckar Picture
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