Der SPORTKURIER im Gespräch mit dem neuen VfR-Coach Hakan Atik
Der SPORTKURIER im Gespräch mit dem neuen VfR-Coach Hakan Atik
Archiv Oberliga (Fußball) | erstellt am Mi 15.10.2014
Das weiß der 38-Jährige auch, der mit seiner Frau und zwei Kindern in Hirschberg-Großsachsen wohnt. Als Spieler war er unter anderem für den SV Sandhausen, den SV Waldhof, den VfB Leimen und den 1.FC Mozaik Mannheim aktiv.
In der A-Jugend spielte er für den VfR Mannheim. Mit dem TDSV Mutterstadt, seiner ersten Station als Trainer, stieg er drei Mal hintereinander bis in die Verbandsliga auf – hat jetzt bei den Rasenspielern aber einen deutlich schwierigeren Job. Der VfR ist abgeschlagen Tabellenletzter.
Sportkurier: Herr Atik, wie verliefen ihre ersten Trainingseinheiten als Coach des VfR?
HAKAN ATIK: Natürlich hat man gespürt, dass die Mannschaft total verunsichert ist, das ist auch in den Übungsformen aufgefallen. Ich habe bislang viele Einzelgespräche geführt.
Sportkurier: Was muss in erster Linie besser werden, damit es nach elf Spielen ohne Sieg sportlich besser wird?
HAKAN ATIK: Ich habe mir das Spiel in Bahlingen angeschaut und dort war das Umschaltverhalten sehr schlecht. Dadurch sind viele Lücken entstanden, was die Bahlinger ausgenutzt haben. Deshalb habe ich das Hauptaugenmerk auf die Defensive gelegt, denn es ist wichtig, dass wir nicht die Grundordnung auf dem Platz verlieren. Außerdem ist entscheidend, dass alle Spieler als Mannschaft aggressiv gegen den Ball arbeiten. Wenn einer nicht mitmacht, funktioniert es schon nicht und entsteht ein Loch.
Sportkurier: Bislang blieb der VfR den Nachweis der Ligatauglichkeit schuldig, können Sie mit dem Kader den Klassenerhalt schaffen?
HAKAN ATIK: Mit dem aktuellen Kader wird das ungemein schwer. Das hat jeder gesehen, der die Spiele verfolgt hat. Deshalb sind wir auf der Suche nach Spielern, die uns allerdings direkt weiterhelfen müssen. Und die zum jetzigen Zeitpunkt zu finden, ist sehr schwer. Wir hatten schon Gastspieler im Training, aber da war niemand dabei, der uns sofort helfen könnte.
Sportkurier: Sind die finanziellen Voraussetzungen da, um nochmals nachzubessern?
HAKAN ATIK: Der Vorstand sieht die Lage wie ich und wenn jemand in den Rahmen passt, werden wir aktiv. Und im Winter müssen wir dann schauen, was wir da machen. Ich habe den Jungs gesagt, dass sich jetzt jeder bis zur Winterpause zeigen kann, ob er für die Zeit danach eine Alternative ist. Und in der Pause setzen wir uns gemeinsam hin und entscheiden, wo wir es machen müssen.
Sportkurier: Und die Mannschaft zieht mit?
HAKAN ATIK: Bisher haben die Jungs im Training sehr gut gearbeitet. Wir hatten ein offenes Gespräch und die Jungs haben jetzt keine Ausreden mehr. Und ich gehe davon aus, dass sie das Bild von sich verbessern wollen, denn sie bekommen ja auch mit, was geredet wird.
Sportkurier: Bis zum Winter stehen noch ein paar Partien an, wie wollen sie bis dahin zu Siegen kommen?
HAKAN ATIK: Im Kader wird sich zunächst nicht viel ändern, aber das System wird etwas anders aussehen. Ich werde ein 4-2-3-1 oder ein 4-1-4-1 spielen lassen, wie bei meinen vorherigen Stationen auch. Entscheidend ist, dass wir die defensive Grundordnung nicht verlassen. Eigentlich müssen wir jetzt mal eine Serie von Siegen starten, aber ich weiß, dass das sehr schwer wird. Wir wollen so viele Punkte holen, wie es irgendwie geht. Das Ergebnis steht jetzt im Vordergrund, nicht die Schönheit des Spiels.
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