Huub Stevens hatte bei seinem Einstand eine Punktteilung in Köln erringen können. AS Sportfotos

Huub Stevens hatte bei seinem Einstand eine Punktteilung in Köln erringen können. AS Sportfotos

Die Null steht bei Stevens Einstand in Hoffenheim

Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am So. 01.11.2015

Nach den turbulenten Tagen mit reichlich Personalwechseln holte die abstiegsgefährdete TSG beim Tabellenneunten 1. FC Köln einen wertvollen Auswärtspunkt.

Die torlose Nullnummer war zwar keine glanzvolle Darbietung, doch nach zuvor nur einem Sieg und 19 Gegentoren in zehn Spielen war es für Neu-Coach Huub Stevens, als Nachfolger des gefeuerten Markus Gisdol, ein gelungener Einstand.

In der Anfangsviertelstunde waren die Gastgeber das aktivere Team

Hoffenheim viel zu zaghaft und mutlos. Erste Aufregung, nach einem Fehler von TSG-Innenverteidiger Niklas Süle rettet Torhüter Oliver Baumann in der Eins-gegen-Eins Situation gegen Hosiner. Der zweite Aufreger, ein vom Kölner Osaka provozierter Strafstoß nach einer Schwalbe im Strafraum.

Hoffenheims Chancen in der Anfangsphase sehr spärlich. Erste gefährliche Aktion, ein Distanzschuss von Jin-Su Kim, den Torhüter Horn zur Ecke faustet. Wenig später vergibt Eduardo Vargas, der freistehend vom Elfmeterpunkt direkte in die Arme des FC-Keepers schießt. Die Kraichgauer machten im Mittelfeld mit den drei Sechsern – Eugen Polanski, Sebastian Rudy und Pirmin Schwegler geschickt die Räume eng, so dass die Rheinländer oftmals mit langen Bällen auf Stürmer Anthony Modeste agierten.

In der zweiten Hälfte waren gerade drei Minuten gespielt, als Modeste völlig freistehend von halblinks aus 16 Metern überhastet knapp über Baumanns Tor schoss. Nur fünf Minuten später tauchte Vargas allein vor dem Kölner Tor auf, doch Schiri Perl entschied zu Unrecht auf Abseits. Das Spiel weiter von Abspielfehlern und wenig Offensivaktionen geprägt. Beide Mannschaften im Spielaufbau zu umständlich und unpräzise. Das Spiel plätscherte ohne spektakuläre Aktionen vor sich hin.

Weiter viel Kampf und Krampf statt spielerischen Höhepunkten

Im Vergleich zu den beiden letzten Duellen, in denen zwölf Treffer fielen, bekamen die Zuschauer dieses Mal wenig Hochkarätiges geboten. Einzig der Ex-Hoffenheimer Modeste hatte einige torgefährliche Aktionen, doch auch er vergab vier aussichtsreiche Führungschancen.

Ein spielentscheidende Szene: Ein Kopfball von Modeste am Fünfmeterraum ging an die ausgestreckte Hand von Gegenspieler Strobl. Schiri Perl verweigerte, zum Glück für 1899, den heftig geforderten Strafstoss für die Rot-Weißen. Bei den Gästen war das Fehlen des Gelbgesperrten Kevin Volland deutlich zu spüren. Im Spiel nach vorn blieb vieles Stückwerk. Am Ende blieb es in der kämpferischen Partie bei der gerechten Punkteteilung. Hoffenheim hatte sich das Remis ermauert. Für Trainer Stevens stand typisch die Null, hinten und vorn.

Vom Ergebnis gesehen ein guter Einstand, dem spielerisch am kommenden Samstag zu Hause gegen Eintracht Frankfurt noch einiges mehr kommen muss. Für Stevens war es das 369. Bundesligaspiel. Gleichbedeutende mit dem höchsten Wert allen derzeit aktiven Profitrainers.

Weitere Statistik: Stevens Auswechslung, Jeremy Toljan für Pavel Karderabek, war sein 1.000. Spielerwechsel in der Bundesliga. Die positive Bilanz des Holländers gegen die Kölner: In elf Partien blieb er zehn Mal ungeschlagen, lediglich 1996 verlor er mit Schalke 04.

Stevens Fazit: „Es war ein kleiner Schritt. Nach der kurzfristigen Zusammenarbeit muss man zufrieden sein. Die Teamleistung war in Ordnung, die Jungs haben gekämpft. Auf dem Platz und auf der Bank war Leben – das ist wichtig. Tore schießen hat mit Selbstvertrauen zu tun. Das müssen wir uns erarbeiten. Deshalb ist es ein langer Weg.“

Kapitän Pirmin Schwegler: „Das war heute ein erster Schritt. Darauf können wir aufbauen. Es war sicherlich nicht alles das Gelbe vom Ei.“

Ärgerlich auch mal wieder die verbalen Entgleisungen der Kölner Fans auf der Südtribüne: Sie beleidigten Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp mit Schmähgesängen.

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