Die Frankfurter werden den Hoffenheimern nicht nur auf den Rängen einheizen wollen. Bild: Siegfried Lörz
Den ersten Sieg beim Stevens Heimdebüt fest im Visier – TSG Hoffenheim gegen Eintracht Frankfurt unter Zugzwang
Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Fr. 06.11.2015
Der neue Trainer Huub Stevens, Spezialist in solchen Situationen, hat hierfür ganz besondere Methoden. Mit denen bewahrte er in jüngster Vergangenheit den VfB Stuttgart vor dem Gang in die Zweitklassigkeit. Die TSG-Profis bekamen dies bereits zu spüren, indem sie keine Trainingspläne mehr ausgehändigt bekamen. Stevens möchte, dass sich die Spieler voll und ganz auf den Fußball fokussieren und sich weniger mit Freizeitgedanken beschäftigen.
Der Holländer möchte als Psychologe von seiner Mannschaft bestmögliche Leistungen herauskitzeln
Hierfür sind dem erfahrenen 61-Jährigen alle Mittel recht. Vorrangig gilt es die Blockaden und Verunsicherungen in den Köpfen zu lösen, was in der aktuellen Situation sicherlich nicht einfach ist. Die Übungseinheiten auf dem Trainingsgelände in Zuzenhausen waren in den vergangenen Tagen auffallend intensiv, dabei standen vor allem Passübungen, Direkt- und Überzahlspiel auf der Tagesordnung.
Nach elf Spieltagen beträgt der Rückstand auf Relegationsplatz 16, vor dem äußerst wichtigen Heimspiel am Samstag (15:30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt, drei Punkte. Der Abstand zu Schlusslicht Augsburg ist mit nur einem Zähler gering. Nach dem enttäuschenden 0:1 gegen Hamburg und dem glücklichen 0:0 in Köln gilt es wieder Sicherheit und Selbstvertrauen ins Spiel der Kraichgauer zu bringen.

Training mit Co.Trainer Alfred Schreuder bei der TSG 1988 Hoffenheim. Der hält hier eine Ansprache an das Team. Bild: AS Sportfotos
Dabei bedarf es vor allem, die Negativerlebnisse der letzten Woche auszublenden und positiv nach vorn zu blicken. Beste Medizin hierfür, der angestrebte erste Saison-Heimsieg beim Trainer-Debüt vor ausverkauftem Haus in Sinsheim.
Trainer Stevens: „Wir haben uns genau angeschaut, was gegen Köln funktioniert hat und was nicht. Darauf haben wir in dieser Trainingswoche aufgebaut und darauf reagiert. Im Mittelpunkt steht immer unsere Organisation. Organisation in der Offensive, Organisation in der Defensive. Organisation bei Ballverlust, Organisation bei Ballgewinn. Darauf kommt es an. Das wichtigste ist: Es geht nicht um elf Einzelspieler, sondern um eine Mannschaft.“
Nach ihren Sperren stehen mit Kevin Volland und Ermin Bicakcic wieder zwei Stammkräfte zur Verfügung
Der zuletzt enttäuschende Außenverteidiger Kaderabek hofft gegen Frankfurt auf ein Ende der Negativserie: „Es wird ein schweres Spiel. Die Eintracht hat vor einer Woche gegen die Bayern gezeigt, wozu sie in der Lage ist und auch zuvor schon gute Spiel abgeliefert. Aber wir wollen dieses Spiel gewinnen. Es wird Zeit, dass wir endlich einen Heimsieg holen. Das haben die Fans verdient, sie unterstützen uns fantastisch, obwohl es bisher in dieser Saison nicht nach Wunsch läuft. Und wir brauchen die drei Punkte.“

Szene aus der Spielzeit 14/15. Kapitän Alexander Meier (14) Eintracht Frankfurt steigt am Höchsten zum Kopfball gegen Tobias Strobl (12) TSG 1899 Hoffenheim. Bild: S. Lörz
Die TSG wartet noch als einzige Mannschaft in der Saison 2015/16 auf einen Heimsieg, blieb in den vergangenen zwei Partien ohne Torerfolg. Ein gutes Omen, die bisherige Bilanz der zwölf Bundesligaduelle spricht bei sechs Siegen und drei Remis deutlich für die Gastgeber. Von der Eintracht-Offensive, die bislang 16 Treffer erzielte, müssen die Hoffenheimer besonders auf Meier, Seferovic, Castaignos ein waches Auge richten. Das Dreigestirn erzielte elf Saisontore, gab fünf Vorlagen.
Defensivkünstler Stevens hat personell die Qual der Wahl. Mit Tobias Strobl, Bicakcic oder Fabian Schär bieten sich mehrere Optionen für die neben Niklas Süle freie Innenverteidigerposition an. Auch in der Offensive ist der Konkurrenzkampf mit Eduardo Vargas, Kevin Kuranyi, Adam Szalai, Mark Uth oder Kevin Volland groß. Die Entscheidung wird wohl erst kurz vor Spielbeginn gelüftet.
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