Kennedy Okpala (SV Waldhof Mannheim, #32) mit der Riesenchance zum 1-0. SV Waldhof Mannheim - VfB Stuttgart II. Bild: Alfio Marino

Kennedy Okpala (SV Waldhof Mannheim, #32) mit der Riesenchance zum 1-0. SV Waldhof Mannheim - VfB Stuttgart II. Bild: Alfio Marino

War’s das schon für den SV Waldhof Mannheim? ++ Mageres, torloses Remis gegen den VfB Stuttgart II

3. Liga | erstellt am Mo. 28.04.2025

sport-kurier. War’s das schon für den SV Waldhof Mannheim? Da deutet eigentlich alles daraufhin, denn die Waldhöfer haben wieder einmal nicht geliefert. Im Schicksalsspiel gegen den punkgleichen VfB Stuttgart II, der die um 8 Treffer schlechtere Tordifferenz hat, konnten die Kurpfälzer erneut nicht dreifach punkten. Es reichte nur zu einem 0:0 – und wenn man ehrlich ist, wäre auch nicht mehr verdient gewesen.

Die jungen Schwaben waren insgesamt die bessere Mannschaft. Der SVW konnte nur kämpferisch dagegenhalten. Wirklich große Torchancen gab es aber auf beiden Seiten nicht. Die größten auf Mannheimer Seite hatten Terrence Boyd und Kenny Okpala. Boyd kam in der 41. Minute nach einer Flanke von Okpala relativ frei zum Kopfball, wirkte aber überrascht, dass der Ball bis zu ihm durchkam. Er erwischte ihn nicht voll und bugsierte ihn aus rund 8 Metern Richtung Stuttgarter Gehäuse. Sein Aufsetzer segelte aber schließlich übers Tor.

Okpala selbst war in der 74. Minute dicht dran an der Führung. Er lauerte am zweiten Pfosten, als der Ball wie aus dem Nichts vor seinen Füßen landete. Hier fehlte der Killerinstinkt, denn statt ihn unter die Latte zu drücken, hob er die Kugel über selbige. Das hätte der Treffer zum dreckigen Sieg sein können.

Der VfB hatte ansonsten spielerisch klares Oberwasser. Es war schön anzusehen, was die Bundesliga-Reserve im Vorwärtsgang zustande brachte. Das Passspiel war phasenweise eine Augenweide. Vorwerfen muss man sich aber auch etwas, nämlich, dass man in Schönheit starb und bei all dem Aufwand im letzten Drittel viel zu ungenau gespielt hat, um echte Torgefahr zu erzeugen.

Waldhof-Präsident Bernd Beetz blickt nicht optimistisch drein. Es könnte der Abstieg in die Regionalliga Südwest erfolgen. Bild: Alfio Marino

Für die Mannheimer warten jetzt noch 3 Herkulesaufgaben. Am kommenden Sonntag geht es zu Energie Cottbus, das noch um den Aufstiegsrelegationsplatz 3 kämpft, danach kommt Dynamo Dresden, das nach aktuellem Stand in Mannheim den Aufstieg perfekt machen könnte und am letzten Spieltag muss der Waldhof nochmal auf die Bielefelder Alm reisen. Wo man auf eine derzeit wie entfesselt aufspielende Arminia trifft, die ebenfalls kurz vor der Rückkehr in die 2.Liga steht und die außerdem noch im Finale des DFB Pokals ist.

Waldhofs Trainer Dominik Glawogger weiß um die Riesenaufgaben, die noch auf sein Team warten, doch der Österreicher scheint es verdrängen zu wollen. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte er folgendes: „Es ist eine Ansichtssache, dass jetzt alles gegen den Waldhof sprechen würde. Es ist so, dass im Fußball immer alles möglich ist. Jedes Spiel schreibt seine eigene Geschichte. Wir hatten heute Torchancen, die wir nicht zu Ende bringen konnten.“

Eine Aussage, die ein wenig für Verwirrung sorgte, aber Glawogger meinte wohl eher Spielzüge, die man nicht zu Ende bringen konnte. Das ist eine recht geschönte Sicht der Dinge. Das einzig Positive, was man aus diesem 0:0 ziehen konnte, war, dass man erstmals unter dem neuen Chefcoach hinten die 0 hielt. Das bringt einem in der jetzigen Situation aber auch nichts, denn um sich von unten lösen zu können, müssen Siege her.

Zwei 3er sollten es aus den letzten 3 Partien wohl sein, um sich noch retten zu können. Wenngleich auch Stuttgart nicht sonderlich euphorisch in die letzten Partien gehen kann, schließlich hat der VfB Nachwuchs aus den letzten 5 Partien nur 3 Punkte geholt. Das Restprogramm liest sich jedoch deutlich leichter: Am nächsten Samstag reist die Alemannia aus Aachen an, am vorletzten Spieltag geht es zu Borussia Dortmund II und am letzten Spieltag reist Rot-Weiß Essen an.

SV Waldhof Mannheim: Bartels – Matriciani, Klünter, Seegert (66. Hoffmann), Sechelmann – Okpala (76. Shipnoski), Rieckmann, Sietan (21. Thalhammer), Voelcke – Boyd (66. Mendes), Lohkemper (76. Becker).
VfB Stuttgart II: Seimen – Glück (46. Amaniampong), Nothnagel, Groiß, Hofmann – Catovic, Boakye (41. Malanga), Ulrich, Nartey (32. Sessa) – Sankoh (76. Kastanaras), Faghir (76. Meyer).

Tore: Fehlanzeige.
Schiedsrichter: Bickel (Wolfsburg).
Zuschauer: 19.854.

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