Marcel Seegert sehen viele Fans des SVW im Abstiegskampf als gesetzt. Antwerpen sah dies bei seinem Debüt anders. Foto: Alfio Marino

Marcel Seegert sehen viele Fans des SVW im Abstiegskampf als gesetzt. Antwerpen sah dies bei seinem Debüt anders. Foto: Alfio Marino

Wie geht es mit Waldhof Kapitän Seegert weiter?

Waldhof Mannheim | erstellt am Do 08.02.2024

sport-kurier. Es war eine Geschichte, die sich wiederholt hat und mit der sich der neue SV Waldhof Trainer Marco Antwerpen bei seinem Debüt keine neuen Freunde gemacht hat. Beim 2:2 gegen Münster ließ der Coach Kapitän Marcel Seegert bis zur 82. Minute auf der Bank schmoren. Wiederholt hat sich das, weil sein Vorgänger Rüdiger Rehm ebenfalls so handelte und „Cello“, so lautet sein Spitzname, trotz Kapitänsbinde degradierte.

Erst massiver Druck – so wirkte es zumindest damals – auf der Mitgliederversammlung Ende November, als die Rückkehr von Seegert auf den Platz, mit einer emotionalen Fanrede gefordert wurde, spielte der gebürtige Mannheimer plötzlich wieder. Und mit kam Stabilität in die Defensive.

Dass Antwerpen nun ebenfalls auf ihn verzichtete, hatte einerseits mit einer Systemumstellung zu tun, weil er aus einer Vierer- eine Dreierkette machte und die wollte der Trainer nach eigenen Aussagen mit schnellen Leuten besetzen. Das Endergebnis war, dass der 52 jährige Ex-Trainer des 1.FC Kaiserlautern hinten ordentlich durchmischte. Für den gesperrten Malte Karbstein rückte Tim Sechelmann auf den Platz, in der Mitte der Dreierkette wurde Julian Rieckmann aufgeboten, der normalerweise im defensiven Mittelfeld zuhause ist, und neben ihm sollte sich sofort Neuzugang Lukas Klünter beweisen, der seit vergangenem Sommer ohne Matchpraxis war.

Heraus kam dabei, dass man hinten alles andere als sattelfest war, was aber auch mit dem Mittelfeld zusammenhing. Da sich Stammsechser Fridolin Wagner zwei Tage vor dem Münster Spiel verletzte und sein eigentlicher Partner Rieckmann ganz hinten ran musste, fehlte die defensive Absicherung.

Das Kuriose an dieser Geschichte ist jetzt, dass ausgerechnet Seegert den Einstand von Antwerpen noch so halbwegs rettete, denn der Abwehrmann war es, der in der 85. Minute einen sensationellen Kunstschuss auspackte und so den Punkt sicherte.

Aber wie geht es jetzt weiter, wird Antwerpen ihn am Samstag in Aalen, wo Gegner Ulm momentan seine Heimspiele austrägt, wieder bringen? Eigentlich muss er das schon fast tun und das völlig unabhängig von Seegerts Standing in der Waldhöfer Fanszene. Denn Seegert hat in den letzten Wochen und Monaten bewiesen, dass der SVW mit ihm hinten drin sicherer steht. Außerdem könnte Rieckmann dann wieder ins Mittelfeld nach vorne rücken, wo er im Kampf gegen den Ball definitiv seine Qualitäten hat. Gegen Münster fehlten die im Zentrum an allen Ecken und Enden. Ob es Antwerpen genauso sieht, wird sich zeigen. Jedenfalls ist er ein Trainer, mit einem klaren Plan, der auch in Kaiserslautern nur in äußersten Notfällen seine Stammformation gesprengt hat.

Zeit für weitere Experimente bleibt sowieso nicht mehr, schließlich läuft den Mannheimern die Zeit davon. Aktuell rangiert man bei 24 Punkten. Blickt man nun auf die letzten Jahre in der 3.Liga zurück, so wird klar, dass man wohl noch mindestens 7 Siege braucht, um sicher die Klasse zu halten. Umgerechnet bedeutet das, dass man 14 Spieltage vor Schluss bereits jedes 2. Spiel gewinnen muss. Und das als Mannschaft, die es bis dato in 24 Spielen gerade mal auf 6 Siege gebracht hat. Zu beneiden ist Herr Antwerpen sicherlich nicht.

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