Viel zu selten brannte es am vergangenen Spieltag im Dortmunder Strafraum. Bild: Alfio Marino

Viel zu selten brannte es am vergangenen Spieltag im Dortmunder Strafraum. Bild: Alfio Marino

Verlieren verboten – Der SV Waldhof gastiert in Unterhaching

Waldhof Mannheim | erstellt am Mi 25.10.2023

Denn die „Buwe“ sind der Regionalliga Südwest momentan so nahe, wie schon lange nicht mehr. Nach 12 Spieltagen rangieren die Mannheimer auf dem 17. Platz in der 3.Liga, das ist gleichbedeutend mit dem 1. Abstiegsplatz. Und das am 12. Spieltag, sprich es sind schon einige Begegnungen absolviert und eine gewisse Tendenz ist daraus allemal abzuleiten.

Wichtig ist es nun, den Tatsachen in die Augen zu sehen. Wer jetzt noch davon spricht, dass diese mittlerweile stark verjüngte Mannschaft zu gut ist, um abzusteigen, der hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Es sind schon ganz andere Mannschaften ins Straucheln geraten und ob man bei all den jungen Spielern die Standhaftigkeit hat, um im Abstiegskampf zu bestehen, bleibt abzuwarten. Die nötige Erfahrung bringen die Jungen definitiv nicht mit.

Einer, der sie hat, ist Marcel Seegert. Der Kapitän und Innenverteidiger kann derzeit aber nicht so recht vorangehen. Trainer Rüdiger Rehm setzte zuletzt nur dann auf ihn, wenn andere Spieler fehlten. Was einerseits begründet ist, denn auch Seegert ist weit weg von der Form, die ihn noch vor 2 Jahren ausgezeichnet hat. Auch er wirkt verunsichert, allerdings macht er seine Sache eben auch nicht schlechter als seine Kollegen.

Es ist eine verzwickte Situation momentan rings um den Mannheimer Alsenweg. Begonnen hat der Abwärtstrend aber schon im letzten Jahr. Auch unter Ex-Trainer Christian Neidhart lief man seinen Ansprüchen hinterher, wenngleich man da rein gar nichts mit dem Drittliga-Keller zu tun hatte, man schnupperte eher fast bis zum Schluss an den Top drei. Neidharts Vorteil war aber auch, dass er damals noch Unterschiedsspieler in seinen Reihen hatte. Was vor allem für Leihspieler Marten Winkler und den verletzungsanfälligen Adrien Lebeau galt. Beide haben das ein oder andere Spiel im Alleingang entschieden. Auch ein Marc Schnatterer war als Führungsspieler eine wichtige Säule, Marco Höger war hingen fast die komplette Runde wegen eines Kreuzbandrisses außer Gefecht. Und auch ein Dominik Martinovic, der von vielen als Chancentod abgestempelt wurde, wird mittlerweile schmerzlich vermisst. Ein Stürmer von seinem Format wäre momentan Gold wert.

Vielleicht wurde der größte Fehler bereits im Sommer 2022 begangen, als man sich damals dazu entschlossen hatte, den Vertrag mit Trainer Patrick Glöckner nicht zu verlängern. Wäre er geblieben und man hätte ihm das Geld gegeben, das für den Umbruch unter Neidhart ausgegeben wurde, wäre man wohl besser gefahren. Weil auch der ein oder anderen Leistungsträger wohl geblieben wäre, wenn Glöckner verlängert hätte.

Wie denn dem auch sei, es bringt nichts, sich in der Vergangenheit aufzuhalten. Der SVW muss den Kampf annehmen und mit Rüdiger Rehm, der sich ohne Zweifel mit dem SVW identifiziert, wieder aus dem Keller kämpfen. Ein wichtiger Schritt wären hier 3 Punkte in Unterhaching, wo Waldhof am Freitagabend um 19 Uhr antreten muss. Die Vorzeichen sind eigentlich nicht die schlechtesten. Rehm kann bis auf Fridolin Wagner, der wegen einer Knieverletzung noch länger ausfallen wird, auf alle Männer bauen. Laut dem Coach standen in der Trainingswoche viele Gespräche an. Der Trainerstab verdeutlichte seinen Spielern nochmals, dass so eine 2. Halbzeit wie beim 1:3 gegen Borussia Dortmund 2 nicht geht.

„Wir haben ihnen in den Hintern getreten und die Augen geöffnet“, betonte Rehm vor dem Gastspiel in Unterhaching. Geärgert habe ihn insbesondere, dass man nicht nur im spielerischen Bereich vieles schuldig geblieben ist, sondern auch den Kampf und die Bereitschaft. „Das können wir uns nicht vorwerfen lassen. Das Positive ist, dass wir am Freitag die Chance haben es besser zu machen. Wir hätten es lieber schon heute oder gestern getan, aber wir sind heiß und möchten wieder ein Zeichen setzen.“

Vor Unterhaching, das als Aufsteiger gut in die Runde gestartet ist, zuletzt aber auch etwas schwächelte, hat er Respekt. „Sie sind eingespielt und hatten kaum Veränderungen im Vergleich zum letzten Jahr. Sie haben junge Talente, aber auch alte Haudegen“, erklärt der Chefcoach der Mannheimer. Doch egal ob guter oder nicht so guter Gegner, für die Waldhöfer zählt dieses mal nur eins: Verlieren ist verboten.

 

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