Relegation zur 3.Liga 2017 SV Waldhof-vs.SV Meppen Nr. 3 Hassan Amin (SVW). Bild: AS Sportfotos

Relegation zur 3.Liga 2017 SV Waldhof-vs.SV Meppen Nr. 3 Hassan Amin (SVW). Bild: AS Sportfotos

SV Waldhof nur 0:0 im ersten Aufstiegsspiel ++ Vorteil Meppen

Waldhof Mannheim | erstellt am So 28.05.2017

Zudem sah Kevin Nennhuber nach einer vermeintlichen Notbremse kurz vor dem Ende die Rote Karte und muss nun beim Rückspiel zuschauen.

Doch die Chance auf den Aufstieg bleibt erhalten, denn bei einem Auswärtstor des SVW muss der SV Meppen in jedem Fall gewinnen um aufzusteigen. Zur Erinnerung: Im letzten Jahr holte der SVW beim Hinspiel in Lotte ein 0:0, scheiterte aber im Rückspiel nach einem 0:2. Geht etwa die Prognose von Marcel Seegert auf, der vor Wochen schon sagte, alles sei genau umgekehrt wie im Vorjahr? Fast hätte er sich selbst wiederlegt, denn der 23-jährige hatte gute Möglichkeiten zum Torerfolg. Doch dazu später. Beginnen wir von vorne.

Relegation zur 3.Liga 2017 SV Waldhof-vs.SV Meppen – Nr. 9 Benedikt Koep (SVW) im Zweikampf mit seinem Meppener Gegenspieler. AS Sportfotos

 

Mannheim im Endspielfieber

Der Hexenkessel Carl-Benz-Stadion brodelte. 24.186 Zuschauer sorgten für eine atemberaubende Kulisse und machten richtig Alarm. Im Hinspiel dieser umstrittenen Aufstiegsrelegation zwischen dem SV Waldhof und dem SV Meppen ging es von Beginn an heiß her. Der Gast aus dem Emsland zeigte von Beginn an, dass er sich nicht verstecken würde. Schon in der dritten Minute stockte den Waldhof-Fans der Atem. Der künftige Sandhäuser Mirco Born war aber zu eigensinnig. Anstatt quer zu legen auf den Ex-Waldhöfer Martin Wagner, schoss er selbst und traf nur das Außennetz.

Der zweite Ex-Mannheimer bei den Emsländern, Dennis Geiger, saß übrigens überraschend nur auf der Bank. Nicht so gut gelaunt auf Waldhof-Seite war Jannik Sommer, den das gleiche Schicksal ereilte. Auf den Flügeln stürmten stattdessen Ali Ibrahimaj und Gianluca Korte.
 
Auch der SVW startete gleich einen aussichtsreichen Angriff. Nicolas Hebisch brachte den Ball aber nicht unter Kontrolle (5.). Waldhof nun gut im Spiel. Benedikt Koep legte auf für Hebisch, doch Meppen rettete zur Ecke (9.). Eine Standardsituation bedeutet oft Gefahr und so kam es auch. Seegert stieg am höchsten und sein optimal getroffener Kopfball wurde spektakulär von Marius Kleinsorge auf der Linie gerettet. Der Nachschuss von Korte wurde abgeblockt (10.).

Strittige Szene. Viele wollten den Ball hinter der Torlinie gesehen haben. Glück für den SV Waldhof. AS Sportfotos

 

Im direkten Gegenzug stand plötzlich Wagner frei vor Markus Scholz, doch der Keeper rettete bravourös (10.). Auch die nächste Chance hatte der Meister der Regionalliga Nord. Mats Bernauer konnte seinen Kopfball aber nicht gut genug platzieren (13.). Auf der Gegenseite wurde Lukas Kiefer freigespielt, scheiterte aber an Keeper Benjamin Gommert (17.). Im Nachschuss verzog Nicolas Hebisch. Jetzt kam wieder Meppen. Beim Freistoßkracher von Thilo Leugers aus 28 Metern musste sich Scholz ganz schön strecken (21.).

Dann ein Eckball für Meppen durch Leugers. Den Kopfball von Patrick Posipal klärte Hassan Amin mit letztem Einsatz nach Meinung des Schiedsrichters noch auf der Linie. Vermutlich war er aber doch dahinter. Riesen Glück für Waldhof (23.). In einem flotten Spiel war nun Waldhof wieder am Drücker. Koep (28.) und Ibrahimaj (36.) verzogen knapp und Korte traf nur den Außenpfosten (39.). Für das letzte Highlight vor der Pause sorgte Meppens Wagner. Innerhalb von einer Minute leistete er sich zwei Fouls. Für das Einsteigen gegen Michael Fink gab es die gelbe Karte und nach der Attacke gegen Amin gab es folgerichtig gelbrot (45.).

Waldhofs Kapitän Michael Fink spielte wegen einer Gesichtsverletzung mit einer Schutzmaske. AS Sportfotos

 

Zweite Halbzeit

In Überzahl war der SVW sofort im Vorwärtsdrang. Marco Müller scheiterte am Keeper (46.) und nach seiner Flanke machte es auch Hebisch nicht besser (52.). Nach dem schönsten Angriff über mehrere Stationen nur eine Minute später verzog Ibrahimaj (53.). Immer noch 0:0, jetzt aber sehr glücklich für die Gäste. Wieder nur eine Minute später scheiterte erneut Koep (54.). Neben der nicht vorhandenen Durchschlagskraft fehlten den Waldhöfern nun zunehmend die Ideen. Die Gäste verteidigten mit Mann und Maus das Remis und ließen die folgenden 20 Minuten keine Chancen zu.

Die nächste hatte der eingewechselte Sommer erst in der 76. Minute. Sein Kopfball ging aber über den Kasten. Die Kräfte schwanden allmählich und so kam auch noch mal der SVM gefährlich über die Mittellinie. Born verzog aber ebenso (80.). Nach Müllers Fehler war der Meppener auch an der nächsten Szene beteiligt. Den Kontakt mit Nennhuber nahm er auf dem Weg zum Kasten gerne an. Schiedsrichter Guido Winkmann entschied auf Notbremse und es standen nur noch 20 Spieler auf dem Platz.

Die letzte Meppen-Chance vergab Marcel Gebers (87.) und auf der Gegenseite fehlte in der letzten Minute auch Seegert das Quäntchen Glück (90.). Der Ball wollte diesmal einfach nicht rein. „Wir wollten das Endspiel in Meppen und haben uns in Unterzahl auf das Verteidigen beschränkt“, meinte Meppen-Coach Christian Neidhart.

Und nach dem Spiel herrschte etwas Ratlosigkeit. In Meppen erwartet die Blauschwarzen ein heißer Tanz. AS Sportfotos

 

Gerd Dais stellte fest, dass sein Team im ersten Abschnitt nicht wie gewünscht ins Spiel kam. Von einer Vorentscheidung im Aufstiegskampf will er indes nichts wissen. „Am Mittwoch beginnt das Spiel unter anderen Vorzeichen. Ich bin weiterhin sehr zuversichtlich.“

Dies sind auch die Fans, die für das Rückspiel ihre volle Unterstützung zusagten. Wie hieß das nochmal: „Raus aus Liga 4…“          

SV Waldhof – SV Meppen  0:0

SV Waldhof: Scholz – M. Müller, M. Seegert, Nennhuber, Amin – Ibrahimaj, Kiefer (63.Tüting), Fink, Korte (58.Sommer) – Hebisch, Koep
SV Meppen: Gommert – Jesgarzewski, Gebers, Vidovic, Vrzogic – Kleinsorge (67.Robben), Leugers, Posipal, Born – Sembolo (74.Kremer), Wagner

Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 24186
Schiedsrichter: Winkmann (Kerken)
gelbe Karten: Amin, Seegert, Koep / Leugers gelbrote Karte: Wagner (SVM, 45., wg. wdh. Foul) rote Karte: Nennhuber (SVW, 86. wg. Notbremse)

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