VfB Lübeck vs SV Waldhof Mannheim. Doppeltorschütze Robin Velasco (VfB Lübeck 21) jubelt über das Tor zum 2:1. Bild: IMAGO / Nordphoto.

VfB Lübeck vs SV Waldhof Mannheim. Doppeltorschütze Robin Velasco (VfB Lübeck 21) jubelt über das Tor zum 2:1. Bild: IMAGO / Nordphoto.

Lübecks Velasco schießt den SV Waldhof mit Doppelpack ins Tal der Tränen

Waldhof Mannheim | erstellt am So 21.01.2024

sport-kurier. Rund 70 Minuten sah es gar nicht so schlecht aus, was der SV Waldhof Mannheim beim Auswärtsspiel beim VfB Lübeck gezeigt hat, aber dafür können sie sich auch nichts kaufen. Denn unter dem Strich steht eine weitere Auswärtsniederlage. Unweit des Ostseestrandes musste sich der SVW mit 1:2 (0:0) beugen.

„Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir hatten es in der Hand. Wir dürfen hier nicht verlieren“, resümierte Außenstürmer Minos Gouras nach der Partie. Man kann das so stehen lassen. Was aber nicht implizieren soll, dass der SVW ein überragendes Spiel gemacht hätte, es war eher so, dass da zwei schwache Mannschaften, die beide ums Überleben in der 3.Liga kämpfen, aufeinandergetroffen sind.

Nach einem anfänglichen abtasten, hatten die Mannheimer mehr vom Spiel in Lübeck. Was sich allerdings nicht in vielen Torchancen zeigte, die blieben Mangelware. Die wohl einzige vor dem Seitenwechsel hatte Neuzugang Terrence Boyd, der nach einem Zuspiel von Jonas Carls aber an VfB-Torhüter Klewin scheiterte.

Bis zur Pause war es kein schlechtes Auswärtsspiel der „Buwe“, die auf fremden Plätzen in dieser Spielzeit bis dato bekanntlich selten Bäume ausgerissen haben. Und in der 54. Spielminute schien es dann tatsächlich auf ein Mannheimer Happy End hinauszulaufen. Denn nach einem Abpraller verwandelte Marcel Seegert den Ball auf Höhe der Strafraumkante sehenswert im Tor.

Die 1:0 Führung schien auch zu beflügeln, aber einmal mehr fehlte die nötige Kaltschnäuzigkeit in den Waldhöfer Aktionen. Denn nun war die Chance eigentlich da, um nachzulegen. Lübeck wirkte ein paar Minuten ungeordnet, was der SVW aber nicht in letzter Konsequenz ausnutzte. Ernsthafte Sorgen musste man sich dennoch nicht machen. Lübeck fiel nicht viel ein.

Sehr bitter war, was kurz darauf passierte. Nachdem von Lübecker Anhängern Schneebälle aufs Spielfeld geworfen wurden und einer davon einen Linienrichter getroffen hat, unterbrach der Schiedsrichter in der 70 Minute für 11 lange Minuten das Spiel. Die Mannschaften warteten so lange in der Kabine.

Es war klar, dass diese Unterbrechung eher den Gastgebern nutzen würde. Kaum bewegten sich die Protagonisten wieder auf dem Rasen entwickelte sich eine völlig andere Begegnung. Lübeck hatte neuen Mut geschöpft und der Waldhof verfiel in körperlose Muster, die man schon aus dem November und über weite Phasen des Dezembers kannte. Hinzu kam, dass SVW Trainer Rüdiger Rehm mit Jesaja Herrmann und Kennedy Okpala zwei Angreifer brachte, die sich in der Zentrale am wohlsten fühlen, aber dieses Mal auf den Außenbahnen ran mussten. Zwei taktische Ansätze, die komplett nach hinten losgingen.

Der VfB machte es besser, was eng mit Robin Velasco zusammenhing. Ihm gelangen in der Schlussphase beide Tore für Lübeck (90. und 90.+9). Noch schlimmer als die Niederlage könnte für den SVW die Verletzung von Kapitän Seegert nachwirken. Er wurde unmittelbar vor dem 1:2 mit dem Knie in der Rippengegend erwischt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wurde Seegert vom Spielfeld geführt. Eine genaue Diagnose stand am Samstagabend noch aus.

SV Waldhof Mannheim: Hawryluk – Carls, Seegert (89. Riedel), Karbstein, Jans – Wagner, Rieckmann – Gouras (80. Herrmann), Bahn (89. Riedel), Arase (64. Okpala) – Boyd.

Tore: 1:0 Seegert (54.), 1:1 Velasco (90.+1), 2:1 Velasco (90.+9).
Zuschauer: 5360.

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