3. Liga, SV Waldhof Mannheim - FC Viktoria Köln v.l.,  Tor zum 1:0 durch Jesaja Herrmann (SV Waldhof Mannheim#19). Foto: IMAGO / HMB-Media

3. Liga, SV Waldhof Mannheim - FC Viktoria Köln v.l., Tor zum 1:0 durch Jesaja Herrmann (SV Waldhof Mannheim#19). Foto: IMAGO / HMB-Media

„Dieser Ausgleich kotzt mich an“ – Der SV Waldhof trennt sich von Viktoria Köln 1:1

Waldhof Mannheim | erstellt am So 08.10.2023

Es lief bereits die 89. Spielminute im Mannheimer Carl-Benz-Stadion und der SV Waldhof führte mit 1:0 gegen Viktoria Köln. Und die Domstädter sind alles andere als Fallobst. Nicht wenige trauen ihnen den Aufstieg zu und die Mannschaft Coach Olaf Janßen mischt auch ganz oben mit in der Tabelle.

In Mannheim waren sie dennoch bereits auf der Verliererstraße, doch ein Fußballspiel dauert 90 Minuten und manchmal muss eben auch ein Einwurf herhalten, um ein Tor zu erzielen. So geschehen in eben dieser 89. Minute. Der Einwurf segelte in den Waldhof Strafraum, sprang auf, segelte an Freund und Feind vorbei, bis er genau auf dem Fuß von Lennart Philipp landete, der keine Mühe mehr hatte und den Ball aus 6 oder 7 Metern ins Tor schoss.

Es war das 1:1 in einem Duell, das der SVW lange Zeit dominierte. Insbesondere vor der Pause waren es die „Buwe“, die den Ton angaben. Sie zeigten die Antwort, die man nach dem Spiel in Regensburg, wo sie vieles schuldig geblieben sind, von ihnen sehen wollte. Kämpferisch war es eine starke Leistung, aber auch spielerisch waren dieses Mal einige gute Aktionen dabei. Mit Geschick und dem einen oder anderen Trick spielte man sich mehrmals nach vorne.
Kelvin Arase (15.) und Minos Gouras (42.) hatten die Führung auf dem Fuß, doch es dauerte bis kurz nach der Halbzeit, bis gejubelt werden durfte. Nach einem Steilpass von Gouras sprintete Jesaja Herrmann in den Strafraum und legte den Ball an Kölns Torhüter Kevin Rauhut vorbei zum 1:0 in die Maschen (47.).

In der Folgezeit demonstrierte nun Köln, warum es in der Tabelle oben dabei ist. Die Viktoria setzte sich zunehmend in der Mannheimer Hälfte fest, profitierte jedoch natürlich auch davon, dass der SVW das Fußballspielen plötzlich einstellte. Man schaltete zunächst komplett in der Verwaltungsmodus um. So etwas rächt sich häufig.

Doch zunächst hielt man die Null, weil Torhüter Jan-Christoph Bartels eine Superparade zeigte und der ehemalige Waldhofverteidiger Michael Schultz bei einem Kopfball nur die Querlatte traf. Dennoch hatte man die Vorentscheidung eigentlich selbst auf dem Fuß. In der 65. Minute schwärmte man zu einem Konter aus, der dieses Mal auch perfekt zu Ende gespielt wurde: Herrmann ging durch bis auf die Grundlinie und bediente Arase im Fünfmeterraum, der aber nicht mehr ganz hinter den Ball kam und ihn nicht an Rauhut vorbei brachte.

Gerächt hat sich dies in der eingangs bereits beschriebenen 89. Minute. Und so ärgerlich dieser Lastminute Ausgleich auch war, dieses Spiel sollte Mut machen, weil es gezeigt hat, dass man in dieser Liga auch bessere Teams schlagen kann. Und das, obwohl man am Samstag auf einige Spieler verzichten musste. Allen voran Laurent Jans und Bentley Baxter Bahn, die unter Rehm eigentlich immer gesetzt sind. Für Bahn rückte mal wieder Per Lockl in die erste Elf, der seine Sache sehr gut machte.

„Ich wusste, dass wir ein intensives Spiel brauchen werden. Viktoria spielt einen sehr guten Ball. Nach der harten Woche war klar, dass es hinten raus eng werden konnte und so kam es dann auch“, betont SVW Trainer Rüdiger Rehm. Und weiter: „Mich kotzt es natürlich an, wie dieser Ausgleich dann gefallen ist. Er war aber sicher nicht unverdient, weil Köln viel Druck gemacht hat.“

SV Waldhof: Bartels – Seegert, Wagner, Karbstein – Hawkins (72. Albenas), Lockl (88. Taz), Rieckmann, Arase (88. Carls), Sechelmann – Herrmann (72. Sohm), Gouras (62. Okpala).

Tore: 1:0 Herrmann (47.), 1:1 Philipp (89.).
Schiedsrichter: Luca Jürgensen (Hamburg).
Zuschauer: 7.156.

 

 

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