
Letzte Saison scheiterten die Waldhöfer in den Aufstiegsspielen am SV Meppen. Bild: AS Sportfotos
Der SVW mit dem 3. Anlauf in Richtung 3. Liga – DO. erstes Relegationsspiel beim KFC Uerdingen
Waldhof Mannheim | erstellt am Mi. 23.05.2018
Doch jetzt beginnt die Saison erst richtig. Nachdem mit dem Erreichen des zweiten Tabellenplatzes der Grundstock gelegt wurde, unternimmt der SVW in zwei KO-Spielen erneut einen Anlauf in Richtung 3. Liga.
Es ist der dritte Versuch in Folge mit dem dritten Trainer. Die Meisterschaft unter Kenan Kocak vor zwei Jahren kam ziemlich überraschend. Gegen den Westmeister SF Lotte verlor Waldhof das Rückspiel im eigenen Stadion mit 0:2 nach einem 0:0 in Lotte. „Man muss auch mal zugeben, wenn der Gegner etwas besser war“, meinte Hanno Balitsch nach dem Abpfiff und erkannte den Sieg der Lotter neidlos an.
Anders sah es vor einem Jahr aus. Mit dem SV Meppen erwischte man den vermeintlich leichtesten Gegner im Topf. Gegen tapfer verteidigende Emsländer, die lange in Unterzahl spielen mussten, reichte es im Hinspiel zu Hause nur zu einem 0:0. Einmal musste gar Hassan Amin in höchster Not auf der Linie klären, um eine Niederlage zu verhindern. Trainer Gerd Dais blieb trotzdem optimistisch, denn er kennt sich aus mit Aufstieg, siehe Sandhausen und Nöttingen. Das Rückspiel bestimmten die Waldhöfer über 90 Minuten, erst in der Verlängerung wurde Meppen stärker und hatte Chancen. Doch wieder fielen hüben wie drüben keine Treffer. Im Elfmeterdrama scheiterte Waldhof mit 3:4.
Und nun der dritte und letzte Akt. Eine Regionalligarelegation wird es für Waldhof so oder so nicht mehr geben, denn zumindest die nächsten zwei Spielzeiten steigt der Meister aus dem Südwesten direkt auf und der zweite schaut in die Röhre. Mit dem KFC Uerdingen hat man es in diesem Jahr erneut mit dem Westmeister zu tun und will es endlich packen. Zwölf freie Tage liegen zwischen dem letzten Punktspiel in Ulm und dem Hinspiel beim KFC am Donnerstag.
„Die Pause war lang, aber wir haben sie genutzt“, machte Trainer Bernhard Trares das beste aus der Situation. Spieler wie Markus Scholz nahmen sich mit einer Magen-Darm-Infektion zur richtigen Zeit eine Zwangspause und auch der am Knie verletzte Benedikt Koep könnte noch eine Rolle spielen, wonach es durch seine im Heimspiel gegen Steinbach zugezogene Verletzung zunächst gar nicht aussah. „Wir werden aber kein Risiko eingehen, die Gesundheit der Spieler geht vor“, lässt Trares einen Einsatz von Koep noch offen.
„Wir haben gut trainiert, aber von der Trainingssteuerung her ist es mit dieser langen Spielpause nicht ganz einfach“, galt es für den Coach, seine Jungs bei Laune zu halten. Für Abwechslung sorgte ein Freundschaftskick bei Verbandsligist Heidelberg-Kirchheim. „Da haben wirklich alle unsere Offensivkräfte getroffen“, freute sich der Trainer, denn seine Mannen schossen sich beim 11:0 regelrecht warm. „Jetzt wollen wir den Tag des Regenerationsspiels mit einer guten Leistung genießen. Das zweimalige Scheitern in den Vorjahren war bei uns überhaupt kein Thema“, versichert Trares.
Mit vereinzelten Videoanalysen hat man sich in den vergangenen Tagen auf den Gegner vorbereitet. „Natürlich stellen wir uns auf den KFC als Mannschaft ein, nicht auf einzelne Spieler“, weiß Trares, dass Uerdingen nicht nur aus einem Star namens Maximilian Beister besteht. Auch wenn der Ex-Akteur des HSV zuletzt für viele Tore gut war, ist man beim SVW gut beraten, auch auf die anderen Spieler ein Auge zu werfen. Elf der letzten zwölf Partien hat der KFC gewonnen, mit einem 5:0 in Wiedenbrück sicherte man sich am letzten Spieltag die Meisterschaft.
„Waldhof ist nicht besser als Wiedenbrück“, ist sich mancher im Uerdinger Fanlager sicher, doch mit Waldhof erwartet den KFC auch eine ganz andere Fanbase, die den Unterschied ausmachen kann. Etwa 4000 SVW-Fans werden mit dabei sein, wenn in der Uerdinger Ausweichspielstätte Duisburg angepfiffen wird. „Die 4000 machen Lärm für 12000“, richtet sich Torwart Scholz schon mal auf Heimspielatmosphäre in der Wedau ein.
Den Matchplan verrät er natürlich nicht: „Uerdingen ist eine gute Mannschaft, aber wir wissen, wo wir den Hebel ansetzen müssen“, macht er nur Andeutungen. Nachdem man im ersten Jahr der Aufstiegs Play-offs mit zu viel Euphorie gestartet sei und im zweiten Anlauf einfach zu viel wollte und verkrampfte will man es im dritten Jahr lockerer angehen und damit erfolgreich sein.
In der Saison 1982/83 stiegen übrigens beide Vereine gemeinsam in die Bundesliga auf. Diesmal kann es nur eine Mannschaft schaffen. Der SV Waldhof wäre jetzt eigentlich mal an der Reihe.
Anpfiff in der Schauinsland-Reisen-Arena von Duisburg ist am Donnerstag um 19 Uhr. Schiedsrichter der Begegnung ist Robert Hartmann aus Wangen.
{loadmodule mod_blank250,Google – inArticle}
zurück