Fussball 3. Liga, Hallescher FC - SV Waldhof Mannheim, v.l. Terrence Boyd (Mannheim, #13) schiesst das Tor zum 0:1. Bild: IMAGO/Jan Huebner.

Fussball 3. Liga, Hallescher FC - SV Waldhof Mannheim, v.l. Terrence Boyd (Mannheim, #13) schiesst das Tor zum 0:1. Bild: IMAGO/Jan Huebner.

Der SV Waldhof lebt noch ++ 4:1 (1:0) Sieg beim Halleschen FC

Waldhof Mannheim | erstellt am Sa 27.01.2024

sport-kurier. Wer soll aus diesem SV Waldhof Mannheim 07 noch schlau werden? Nach zwei Niederlagen zum Jahresauftakt beim VfB Lübeck (1:2) und dem 0:2 im heimischen Mannheimer Carl-Benz-Stadion gegen Dynamo Dresden rechneten nicht wenige mit der nächsten Bauchlandung beim formstarken Halleschen FC und was macht die Mannschaft von Trainer Rüdiger Rehm, die gewinnt tatsächlich mit 4:1 (1:0) im Leuna-Chemie-Stadion.

Und wie es das Ergebnis schon erahnen lässt, dies war kein glücklicher Sieg, sondern einer, den man der Rehm-Truppe kaum zugetraut hätte. Nachdem der SVW in den ersten Minuten unter Druck geriet, sich aber schadlos hielt, kam man immer besser ins Spiel.

In der 25. Minute wurde erstmals gejubelt. Nach einer Flanke von Minos Gouras, der über den linken Flügel gestürmt war, hatte Kaiserslautern-Neuzugang Terrence Boyd keine Mühe das Spielgerät aus kurzer Distanz über die Linie zu drücken. Wütende Angriffe der Gäste blieben danach aus. Denn die Mannheimer Abwehr stand sicher und ließ kaum etwas zu. Die Innenverteidiger Malte Karbstein und Marcel Seegert hielten den Laden zusammen.

Nach dem Seitenwechsel war es wichtig nachzulegen und das gelang. Nach einem präzisen Pass von Kevin Goden gelangte Jalen Hawkins an den Ball und schoss ihn ohne zu zögern in den Winkel des kurzen Ecks. Eine Aktion, die die lautstarken Heimfans so sehr schockte, dass sie erst einmal komplett verstummten.

Wenig später gaben sie wieder Gas, hatten aber am Freitagabend, an dem der Hallesche FC seinen 58. Geburtstag feierte, keinen Grund mehr richtig zu jubeln. Ein Doppelschlag von Boyd (66.) und Fridolin Wagner (68.) besiegelte ihr Schicksal. Der Elfmetertreffer von Jonas Nietfeld in der 84. Minute war nur Ergebniskosmetik. Verursacht hatte ihn Mannheims Innenverteidiger Malte Karbstein, der für dieses Foul die rote Karte sah. Was natürlich dann doch nochmals einen kleinen Schatten auf den souveränen Auftritt in Halle warf, schließlich wird Karbstein nun mindestens für eine Begegnung fehlen.

Der SVW rutschte durch diesen Sieg jetzt zumindest mal über Nacht auf den 17. Tabellenplatz und hat natürlich noch lange nichts gewonnen, aber es war ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung und irgendwo endlich auch mal wieder ein Lebenszeichen der Mannheimer.

Unzählige Steine dürften insbesondere Coach Rüdiger Rehm vom Herzen gefallen sei. Schließlich musste der zuletzt richtig was einstecken, als er nach der Niederlage gegen Dynamo Dresden mit Trainerraus-Rufen bedacht wurde. „Wir sind sehr glücklich“, grinste Rehm, „anfangs hatte uns Halle unter Druck gesetzt, aber wir haben alles konzentriert weg verteidigt. Dieses Mal konnten wir unsere Chancen gut nutzen. Nach dem 3:0 und 4:0 war das Spiel dann gegessen.“

Halle: Schulze – Eitschberger, Behrendt, Landgraf, Hug (62. Halangk) – Casar, Deniz, Halimi (53. Nietfeld)- Bonga (53. Berka), Bauman (73. Wolf), Gayret (73. Lofolomo)
Waldhof: Hawryluk – Bolay (83. Sechelmann), Seegert (72. Riedel), Karbstein, Jans – Wagner, Rieckmann – Gouras (46. Hawkins), Bahn (65. Lockl), Goden (83. Abifade) – Boyd

Schiedsrichter: Ittrich (Hamburg)
Tore: 0:1 Boyd (25.), 0:2 Hawkins (48.), 0:3 Boyd (66.), 0:4 Wagner, 1:4 Nietfeld (85. Elfmeter)
Zuschauer: 7332
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte Karbstein (84.)

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