Archivbild: Julian Riedel holte sich nach 12 Spielminuten eine Rote Karte ab. AS Sportfoto

Archivbild: Julian Riedel holte sich nach 12 Spielminuten eine Rote Karte ab. AS Sportfoto

Der SV Waldhof bestraft sich selbst – 0:2 Niederlage gegen Ulm

Waldhof Mannheim | erstellt am Mo 18.09.2023

Auch SV Waldhof Mannheim Trainer Rüdiger Rehm wird sich den für das Heimspiel gegen den SSV Ulm zurechtgelegt haben, doch richtig zum Vorschein konnte der nicht kommen. Denn die letztliche 0:2 (0:1) Pleite gegen spielstarken Aufsteiger deutete sich früh an:

Bereits in der 13. Minute musste Innenverteidiger Julian Riedel mit der roten Karte vom Platz – und die war so unnötig wie sonst was. Auf Höhe der Mittellinie, eigentlich direkt vor dem Spielertunnel, setzte Riedels Gegenspieler Scienza zum Sprint an und der Waldhof Defensivmann senste ihn um und zog dabei noch das andere Bein nach.

„Das darf Julian eigentlich nicht passieren. Er ist schnell genug um den Spieler noch einzuholen“, sagte Rehm danach beim übertragenden Sender Magentasport. Der Coach sprach zwar auch davon, dass man da nicht zwingend die Rote Karten zücken müsse, betonte aber auch, dass man diese Entscheidung akzeptiert.

Mit 10 Mann bei brütend heißen Temperaturen war es nun eine ganz knifflige Aufgabe. Rehm nahm Stürmer Pascal Sohm raus und beorderte Kapitän Marcel Seegert ins Abwehrzentrum. Verteidigen und kontern war nun das Waldhof Rezept. Klar war jedoch, dass es ganz schwer werden würde, wenn mal man in Rückstand gerät. Und das passierte dann ausgerechnet mal wieder nach einem hohen Ball: Seegert verlängerte diesen unglücklich auf den zweiten Pfosten, Torhüter Lucien Hawryluk war zunächst zur Stelle, war danach dann aber machtlos als Röser der Ball im Fünfmeterraum vor die Füße fiel und der sich die Ecke aussuchen konnte.

Der Waldhof hielt dennoch an seinem defensiven Konzept fest und hoffte darauf, dass sich irgendwann eben noch diese eine Möglichkeit ergeben würde. Ulm selbst fiel nicht viel ein, Torgefahr entwickelten die „Spatzen“ kaum.
Waldhof Akteur Bentley Baxter Bahn, der als Kapitän ins Spiel ging, die Binde dann aber an Seegert übergab, kommentierte es folgendermaßen: „Sie haben auch in doppelter Überzahl kaum Torchancen kreiert, ich würde schon sagen, dass ihnen etwas die Düse ging.“

Was Bahn mit doppelter Überzahl meinte: In der 86. Minute musste zu allem Überfluss auch noch Laurent Jans mit Gelb-Rot in die Kabine. Auf den ersten Blick liest sich das nicht so dramatisch, weil es ja bereits in den Schlussminuten war. Doch das täuscht. Das Duell gegen Ulm war nämlich eines in Überlänge. Es wurden satte 14 Minuten nachgespielt, was damit zusammenhing, dass ein Einwechselspieler der Ulmer beim Warmmachen vor der Otto-Siffling Tribüne von einem Gegenstand am Kopf getroffen wurde. Rund 10 Minuten war das Spiel danach unterbrochen, was allerdings wohl auch damit zusammenhing, dass im Ulmer Block Rauchbomben gezündet wurden und den ganzen Waldhof Strafraum einebelten.

Die eine echte Torchance für den SVW gab es nicht mehr, wobei die Fans einmal dennoch den Torschrei auf den Lippen hatten: Kennedy Okpala, der Youngster, der eigentlich in der Verbandsliga-Reserve spielt, hatte in der Schlussphase nach einer Ecke eine Möglichkeit per Kopf, die von seinem Gegenspieler noch abgefälscht wurde.

In der 13. Minute der Nachspielzeit gab es dann nochmals einen Freistoß für den SVW, Rehm schickte auch Torhüter Hawryluk mit nach vorne und so fing man sich den Konter, der schließlich noch zum 0:2 führte. Danach wurde nicht mehr angepfiffen.

SV Waldhof Mannheim: Hawryluk – Albenas (90.+1 Hawkins), Riedel, Sechelmann, Jans – F. Wagner, Rieckmann, Arase (80. Herrmann), Bahn (80. Okpala), Gouras (46. Abifade) – Sohm (15. Seegert)
SSV Ulm: Ortag – Gaal, Reichert, Geyer – Allgeier, Ahrend, Brandt (73. Jann), Rösch (73. Risch) – Chessa, L. Röser (72. Higl), Scienza (90. Rühle)

Tore: 0:1 Röser (36.), 0:2 Rühle (90.+13).
Besondere Vorkommnisse: Rot gegen Riedel (12.), Gelb-Rot gegen Jans (87.)
Schiedsrichter: Gansloweit (Dortmund)

 

 

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