Spielszene SV Waldhof - Arminia Bielefeld. Terence Boyd (SVW) im Zweikampf mit seinem Bielefelder Gegenspieler. Bild: Alfio Marino

Spielszene SV Waldhof - Arminia Bielefeld. Terence Boyd (SVW) im Zweikampf mit seinem Bielefelder Gegenspieler. Bild: Alfio Marino

Dank Trainer Marco Antwerpen rückt der Klassenerhalt beim SV Waldhof näher

Waldhof Mannheim | erstellt am Di 16.04.2024

sport-kurier. 5 Spieltage sind es noch und die Situation des SV Waldhof Mannheim im Tabellenkeller der 3.Liga wirkt mittlerweile deutlich entspannter als noch vor ein paar Wochen: Nach der 0:1 Pleite beim SC Freiburg II am 25. Februar lagen die Blauschwarzen 4 Punkte hinter dem rettenden Ufer und hatten die Regionalliga schon dicht vor Augen. Nun haben sich die Vorzeichen deutlich verschoben. Der SVW hat jetzt seinerseits 6 Punkte Vorsprung auf den Halleschen FC, der eigentlich die einzige Truppe ist, die den Mannheimern realistisch betrachtet von hinten noch gefährlich werden kann.

Wobei Halle aufgrund seiner Tordifferenz (-19) – Waldhof liegt bei -7 – wohl sogar 7 Zähler auf die „Buwe“ aufholen müsste. Mit Stefan Reisinger hat man in Halle mittlerweile einen neuen Trainer, der daraus erhoffte Effekt ist aber bislang verpufft. Die ersten beiden Spiele unter dem Neuen gingen verloren. Und wie aus dem Umfeld des Vereins zu vernehmen ist, soll es bereits Unstimmigkeiten geben. Angeblich hätten sich Spieler über fehlende taktische Ansätze beschwert. Stimmt dies, wären das keine guten Voraussetzungen für die so dringend benötigte Aufholjagd.

Auch beim SVW lief nach dem Trainerwechsel von Rüdiger Rehm hin zu Marco Antwerpen nicht alles rund. Auch unter dem 52-Jährigen wurde im Februar ein Stolperstart hingelegt. Doch den Glauben an Antwerpen musste man nicht verlieren, schließlich hatte er bereits bewiesen, dass er genau in solchen Situationen der richtige Mann ist. So rettete er auch schon den 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Braunschweig aus der Versenkung der 3.Liga.

Einer der Hauptgründe für den Aufschwung ist sicherlich, dass sich Antwerpen auf eine erste Elf festgelegt hat. Unter Ex-Trainer Rehm war das anders. Der einstige Verteidiger des SVW wechselte gefühlt permanent durch, schickte mitunter auch ohne Not Spieler auf Positionen, die ihnen eigentlich fremd waren.

Ein großer Faktor ist zudem auch Co-Trainer Frank Döpper. Während der Spiele tritt er an der Außenlinie fast mehr in Erscheinung als Antwerpen selbst. Permanent werden Anweisungen über den Platz geschrien und auch emotional voll mitgegangen. Gelingt eine Aktion mal nicht, wird eher aufgemuntert als abgewunken. Es scheint so, als wolle man so lange eine Partie läuft eine gewisse Positivität ausstrahlen.

Offensichtlich ist außerdem, dass man konditionell mittlerweile auf einem anderen Level unterwegs ist. Bis zum Trainerwechsel wirkte ein Großteil der Mannschaft spätestens Mitte der 2.Halbzeit platt und genau das war oft auch der Grund, weshalb man nicht mehr zulegen konnte. Mittelfeldspieler Julian Rieckmann hatte das schon Ende Oktober 2023, unmittelbar nach der 0:3-Pleite bei der SpVgg Unterhaching, ganz offen und unverblümt im Vereins TV angesprochen: „Wir haben das intern auch besprochen, dass einige Spieler nicht fit sind und die Mannschaft keine 90 Minuten lang Gas geben kann. Daraus folgt, dass wir nicht richtig pressen können und dem Gegner ab der 60. Minute zu viel Raum lassen.“

Mittlerweile ist es genau umgekehrt. Der SVW kann stets noch einen Gang hochschalten und hat so auch schon wichtige Punkte geholt, weil er die Spiele noch drehen konnte. Der Grund dafür soll sein, dass die Intensität im Training zugenommen hat.

Zurücklehnen darf man sich aber nach wie vor nicht. Die 38 Punkte werden noch nicht reichen, um die Klasse sicher zu halten. Wie viele es am Ende sein müssen, weiß keiner. Klar ist: Mit einem Heimsieg gegen Rot-Weiß Essen am kommenden Sonntag, wäre man seinem Ziel ein großes Stück näher.

Sobald der Klassenerhalt gesichert ist, dürften wohl auch Vertragsgespräche mit Antwerpen anstehen. Als er Ende Januar kam, wurde er von vielen Fans aufgrund seiner Vergangenheit beim 1.FC Kaiserlautern nicht nur mit offenen Armen empfangen. Nun hat sich die Stimmung aber gedreht. Antwerpen ist in Mannheim angekommen und viele hoffen darauf, dass man mit ihm weitermacht. Und das zurecht, denn es ist davon auszugehen, dass man in der nächsten Saison deutlich erfolgreicher spielen würde, wenn sich Antwerpen die Mannschaft so zusammenstellen kann, wie er es für richtig hält.

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