Ludovit Reis (#14, HSV), Terrence Boyd (#13, 1. FCK), 2. Bundesliga, FC Kaiserslautern-Hamburger SV, 28. Spieltag - Saison 2022/23. Bild: IMAGO / Thomas Frey.

Ludovit Reis (#14, HSV), Terrence Boyd (#13, 1. FCK), 2. Bundesliga, FC Kaiserslautern-Hamburger SV, 28. Spieltag - Saison 2022/23. Bild: IMAGO / Thomas Frey.

Auch Neuzugang Terrence Boyd kann nicht alle Probleme beim SV Waldhof lösen

Waldhof Mannheim | erstellt am Do 11.01.2024

sport-kurier. Für den SV Waldhof Mannheim endete der Mammuttransfer von Terrence Boyd, der vom Erzrivalen 1. FC Kaiserslautern in die Quadratestadt kommt, mit einem Happy End. Gefühlte Ewigkeiten hat sich der Deal hingezogen. Der Vertrag soll bis 2026 dauern.

Mit dem Spieler sei man sich schon lange einig gewesen. Mit dem FCK hingegen nicht, der pochte auf eine Ablöse im 100.000 Euro Bereich. Letztlich sollen sich beide Seiten etwas aufeinander zu bewegt haben. Somit konnte der 32- jährige noch am Mittwochabend nach Side ins Trainingslager nachreisen. Bis zum Sonntag bleiben somit noch drei volle Trainingstage, wobei am Samstag ein Testspiel gegen einen noch nicht bekannten Gegner stattfinden soll. Ob Boyd dann auch schon mit von der Partie sein wird, bleibt abzuwarten. Wichtig ist nun insbesondere, dass er seine neuen Kollegen kennenlernt und schnell integriert wird, da es ja schon am 20. Januar gemeinsam zum Kellerduell nach Lübeck geht.

Doch so groß die Freude über den Transfer, den man ohne Zweifel als Coup bezeichnen kann, auch im Endeffekt sein mag, die Probleme verschwinden dadurch nicht. Denn selbst ein Boyd hätte in der Hinrunde im Waldhöfer Sturmzentrum seine Probleme gehabt. Es fehlten die Flanken von den Außenbahnen, die ein Spieler von seinem Format, der insbesondere im Strafraum brandgefährlich ist, einfach braucht, um sein volles Potential ausschöpfen zu können.

Auffällig ist außerdem das im Angriff des SVW nun ein absolutes Überangebot herrscht. Denn die „Buwe“ haben jetzt 6 Spieler im Kader, die man als echte Stürmer bezeichnen kann. Die beiden vielversprechenden Neuzugänge Boyd und Kevin Goden, Talent Kennedy Okpala, Jesaja Herrmann, Pascal Sohm und Yann Mabella.

Man wäre gut beraten, wenn man davon vielleicht noch zwei von der Gehaltsliste streichen könnte. Allen voran Mabella, der in dieser Saison bis dato überhaupt keine Rolle gespielt hat. Der 27- jährige aus dem Kongo kam vom RE Virton aus Belgien und bekommt unter Rehm aber keine Chance. Sohm und Herrmann dürften es künftig auch schwer haben, wenn Boyd fit ist. Allerdings könnte gerade Sohm möglicherweise vielleicht sogar von diesem Transfer profitieren. Beide spielten einst beim Hallescher FC zusammen und ergänzten sich im Sturmzentrum gut. Falls Trainer Rüdiger Rehm mal im 4-4-2-System spielen lassen will, könnte das funktionieren.

Um Okpala, der sich aus der U19 bzw. Verbandsliga-Reserve ins Rampenlicht der 3.Liga gespielt hat, muss man sich keine Sorgen machen. Ihn kann man, auch dank seiner Schnelligkeit, bedenkenlos über die Flügel jagen lassen.

Eine letzte kurze Einordnung noch zu Boyd: Er ist ein Spieler, der dem Waldhof nicht nur als Fußballer helfen kann, sondern auch als Typ. Boyd geht als echter Mentalitätsspieler durch und davon hat der SVW viel zu wenige mittlerweile. Einzig Kapitän Marcel Seegert ist hier wirklich noch zu erwähnen und der war unter Rehm auch lange abgemeldet, seit er wieder zurück ist auf dem Platz, läuft es dafür wieder umso besser. Mit Boyd hat er nun einen starken Unterstützer hinter sich.

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