SVW-Coach Dominik Glawogger bei seiner letzten Trainerstatsion FC Teutonia 05. Szene aus Regionalliga Nord I 3. Spieltag I FC Eintracht Norderstedt - FC Teutonia 05. Bild: IMAGO/Lobeca.

SVW-Coach Dominik Glawogger bei seiner letzten Trainerstatsion FC Teutonia 05. Szene aus Regionalliga Nord I 3. Spieltag I FC Eintracht Norderstedt - FC Teutonia 05. Bild: IMAGO/Lobeca.

Turbulenzen, Trainerwechsel, Abstiegskampf ++ Gegen den TSV 1860 München gilt es für den SV Waldhof Mannheim

3. Liga | erstellt am Sa. 12.04.2025

sport-kurier. Es ist ein Spiel, dem das ganze Umfeld des SV Waldhof Mannheim extrem entgegenfiebert. Denn wenn der TSV 1860 München am Sonntag (Anpfiff ist um 13.30 Uhr) im Carl-Benz-Stadion gastiert, weiß keiner, was einen erwartet. Dann wird mit Dominik Glawogger ein neuer Trainer auf der Bank der „Buwe“ Platz nehmen.

Auf den ersten Blick ist das nicht extrem überraschend, weil die Leistung zuletzt beim 0:2 gegen die SpVgg Unterhaching sehr schlecht war und einige Anhänger sogar auf einen Trainerwechsel gehofft hatten. Auf Social Media wurde Trainer Bernhard Trares scharf kritisiert und attackiert, dass der 59-Jährige aber nun durch einen 35-jahrigen Österreicher ersetzt wurde, der noch keine Profimannschaft trainiert hat, überraschte alle. Auch die Familie Beetz, die den SV Waldhof finanziell am Leben hält, dürfte dem Sonntag mit einem flauen Gefühl in der Bauchgegend entgegensehen.

Den Kontakt zu Glawogger soll der neue Geschäftsführer Sport Gerhard Zuber hergestellt haben. Beide scheinen sich schon lange zu kennen. Auch Zuber kommt aus Österreich. Für etwas Verwirrung sorgt derzeit außerdem die Tatsache, dass Glawogger erst Anfang April einen ab dem 1. Juli 2025 gültigen Vertrag bei Jahn Regensburg unterschrieben hat, wo er die U19 trainieren soll.

Rein rechtlich ist das kein Problem, da man auch beim SVW momentan nur davon spricht, dass er die Klasse halten soll. Klar scheint jedoch zu sein, dass man ihn im Erfolgsfall auch gerne behalten würde. Doch das ist Zukunftsmusik.

Viel bekannt ist über den jungen Mann nicht. Klar ist einfach nur, dass er eine extrem knifflige Aufgabe übernimmt. Der SVW hat 6 Spieltage vor Schluss nur einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge. Bei 38 Zählern auf der Habenseite müssen somit noch mindestens 7 Punkte für den Klassenerhalt her. Das erscheint beim Restprogramm möglich. Allerdings sollte man sich nicht zu viel Zeit lassen. Schließlich warten an den letzten 3 Spieltagen die aktuellen Top 3 der 3.Liga: Cottbus auswärts, Dresden daheim und Pokalfinalist Bielefeld auswärts.

Was man sicher sagen kann ist, dass Glawogger offensiver spielen lassen wird, während bei Trares immer die Defensive im Fokus stand. Das Lieblingssystem von Glawogger soll das 4-3-3 sein, was bedeuten würde, dass er auch wieder auf offensive Außenbahnspieler baut, was Trares nicht tat und sicher nicht optimal war, weil der Kader voll ist mit Flügelspielern. So wurde er auch bewusst zusammengestellt.

Am Freitagnachmittag stellte sich der neue Chefcoach zum ersten Mal den Fragen der regionalen Presse und der Andrang war sehr groß. Sämtliche regionalen Print-, Radio- und TV-Sender wollten am Carl-Benz-Stadion den ersten Auftritt nicht verpassen. Sie trafen auf einen Menschen, der trotz seines jungen Alters, schon zu wissen scheint, was er will.

Vor seinem Auftaktgegner 1860 München, der sich mittlerweile fast schon aus dem Tabellenkeller geschossen hat, hat er Respekt. „Sie performen momentan sehr gut und werden mit viel Selbstvertrauen anreisen.“ In seiner ersten Trainingseinheit am Donnerstag sei es um das Spiel gegen den Ball gegangen, am Freitag stand das Spiel mit Ball im Blickfeld und im Abschlusstraining am Samstag möchte er auch die Standradsituationen entsprechend einstudieren, hier soll man sich einen Vorteil verschaffen, da man viele Spieler im Kader hätte, die kopfballstark sind.

„Da bitte ich um Verständnis, aber wir möchten dem Gegner so wenig Informationen geben wie möglich“, betonte er auf dem Podium. Da auch die „Sechziger“ an die 3.000 Fans mitbringen, ist wieder mit einem stimmungsvollen Spiel zu rechnen, bei dem um die 13.000 Zuschauer im Stadion dabei sind.

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