
Die Essener Fans stehen wie eine Wand hinter ihrem Team. Foto: IMAGO / Fotostand
SV Waldhof Mannheim im Abstiegsduell bei Rot-Weiß Essen
3. Liga | erstellt am Fr. 07.03.2025
sport-kurier. Die Maxime eines jeden Trainers ist eigentlich immer die gleiche. Sie denken nur von Spiel zu Spiel. Zumindest hört man das immer wieder, wenn man einem Coach Fragen in diese Richtung stellt. Bernhard Trares dürfte das in den nächsten Tagen nicht ganz so leicht fallen. Denn für den Chefcoach des SV Waldhof Mannheim und seine Truppe geht es Schlag auf Schlag.
Am Sonntag, Anpfiff ist um 19.30 Uhr, gastieren die „Buwe“ zum Abstiegsduell bei Rot-Weiss Essen, bereits mittwochs gibt der SV Sandhausen im Mannheimer Carl-Benz-Stadion seine Visitenkarte zum nächsten Abstiegsgipfel ab (Spielbeginn ist dann um 19 Uhr) und zum Abschluss dieser kräftezehrenden Woche will der SVW auch noch sonntags ab 16.30 Uhr bei Erzgebirge Aue bestehen. „Diese Spiele werden für uns enorm wichtig“, stellt Trares unumwunden fest, „aber wir gehen mit einem guten Gefühl da rein. Wir haben jetzt aus 3 Spielen 7 Punkte geholt. Hinter uns liegen gute Trainingseinheiten.“
Dann hatte Trares aber auch schon genug vorausgeschaut. Der Fokus liegt für ihn klar auf Essen, das bislang eine ganz starke Rückserie spielt. Die Mannschaft, die mittlerweile vom Ex-Sandhausen-Trainer Uwe Koschinat trainiert wird, sammelte aus den letzten 6 Begegnungen 5 Siege und spielte ein Mal unentschieden. Besser geht es kaum. Auch bei Trares ist der Respekt heraus zu hören, wenn er über den kommenden Kontrahenten Auskunft geben soll.
„Sie sind sehr gut drauf“, betont er, „aber wir möchten ihre Serie brechen.“ Schwer werden würde es aber: „In diesem Verein steckt eine unglaubliche Power.“ Es ginge jetzt darum, positiv dorthin zu fahren und zu versuchen dieses Spiel zu gewinnen.
Zu zutrauen ist es den Blauschwarzen aber. Das haben sie auch kürzlich in Osnabrück gezeigt, auch dort hatte man es mit einem sehr formstarken Gegner zu tun, war über 90 Minuten mindestens auf Augenhöhe und holte letztlich ein 1:1 Remis. Verzichten muss Trares weiter auf die Langzeitverletzten Stürmer Terrence Boyd und Verteidiger Malte Karbstein. Kurzfristig passen muss Youngster und Offensivmann Yusuf Wardak, der allerdings ohnehin bislang noch keine Rolle in der 3.Liga gespielt hat.
Ein Wiedersehen wird es in Essen mit Angreifer Dominik Martinovic geben, der von Sommer 2020 an für 3 Jahre beim SV Waldhof spielte und dort eine erfolgreiche Zeit hatte. Der Deutsch-Kroate traf in allen 3 Spielzeiten stets im zweistelligen Bereich, war aber dennoch nie komplett unumstritten, weil er auch viele Torchancen brauchte, bis er mal wirklich auch getroffen hat. Im jetzigen Wintertransferfenster war der SVW um eine Rückholaktion bemüht, man wollte Martinovic vom kroatischen Erstligisten Slave Belupo Koprivnica loseisen. Zunächst hieß es auch, dass man auf einem guten Weg sei, doch der gebürtige Stuttgarter soll sich gegen das Angebot entschieden haben und wechselte schließlich zum Konkurrenten nach Essen. Die absolute Verstärkung ist er dort bislang nicht. In 7 Spielen gelang ihm kein eigenes Tor, immerhin bereitete Martinovic aber 4 Treffer vor.
Aufpassen müssen in Essen ein paar Waldhöfer, weil sie bereits bei 4 gelben Karten stehen. Konkret sind das Adrian Fein, Julian Rieckmann, Arianit Ferati, Janne Sietan, Kelvin Arase und Martin Kobylanski. Bei den ersten Vieren wäre ein weiterer gelber Karton sehr bitter, dann wären sie im Derby gegen Sandhausen nicht mit dabei. Insbesondere Spielmacher Ferati ist nicht zu ersetzen.
Unterstützt wird der SVW auch im Essener Hexenkessel wieder vom eigenen Anhang. Bis zum Freitagmorgen waren 406 Eintrittskarten für den Gästeblock verkauft. Am Ende dürfte man sich bei 500 bis 600 Fans einsortieren.
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