Es gibt auch den emotionalen Alois Schwartz an der Seitenlinie. Der SVS-Coach will frühzeitig den sicheren Klassenerhalt

Es gibt auch den emotionalen Alois Schwartz an der Seitenlinie. Der SVS-Coach will frühzeitig den sicheren Klassenerhalt "eintüten". Bild: AS Sportfotos

„Streben schnellstmöglich die 40 Punkte-Marke an“ – Interview mit Sandhausens Trainer Alois Schwartz

SV Sandhausen | erstellt am Do. 24.03.2016

Er sieht den Tabellenelften auch im dritten Zweitligajahr auf einem guten Weg in Richtung Klassenerhalt. Am nächsten Spieltag gastiert der gebürtige Nürtinger mit seiner Mannschaft im Kaiserslauterer Fritz-Walter-Stadion, wo er sechs Jahre unter Vertrag stand.

Nach der ernüchternden 0:2 Heimniederlage gegen den FC St. Pauli steht jetzt ein wichtiges Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern auf dem Programm.

Alois Schwartz: Wir konnten gegen ein Team aus der oberen Tabellenregion nicht das abrufen, was wir uns vorgenommen hatten. St. Pauli hatte letztendlich mit 2:0 verdient gewonnen. Jetzt müssen wir an der Physis arbeiten, um in den letzten sieben Spielen noch einmal alles raushauen zu können und die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Am besten schon in Kaiserslautern.

Das Gastspiel auf dem „Betze“ dürfte daher etwas besonders für Sie sein.

Schwartz: Wir stehen trotz des Punkteabzugs noch vor dem FCK. Mit Blick auf die Region, die nach Fußball lechzt, dem Stadion und der Infrastruktur ist es sehr schade, dass Kaiserslautern nicht erstklassig spielt. Nach sechs tollen Jahren ist mir der Verein natürlich ans Herz gewachsen. Die Fans sind einmalig und ich habe noch viele Freunde dort. Ich hoffe natürlich, dass der FCK die Kurve kriegt, aber erst nach unserem Spiel, denn wir wollen so schnell wie möglich 40 Punkte haben.

Mussten Sie nach den letzten Ergebnissen vermehrt Einzelgespräche mit einigen Spielern führen?

Schwartz: Wir unterhalten uns jede Woche und nach jedem Spiel. Wir wissen selbst, dass es nicht so läuft, wie wir es uns vorstellen, und wie wir es besser machen müssen. Wir müssen unsere Tugenden, die uns immer stark gemacht haben, in die Waagschale werfen – dazu waren wir in den letzten Wochen nicht immer in der Lage

Frust bei den Akteuren des SV Sandhausen nach der 0:2 Heimniederlage gegen den FC St. Pauli. AS Sportfotos

Bei Ihren bisherigen Trainerstationen in Sandhausen, Kaiserslautern und Erfurt bekamen Sie viel Lob und Anerkennung. Was macht einen erfolgreichen Trainer denn aus?

Schwartz: Wichtig ist immer der sportliche Erfolg. Dabei gilt es nicht einzelne Schlachten abzurechnen, sondern den Krieg – ob er gewonnen oder verloren wurde. Für uns ist er gewonnen, wenn wir den Klassenerhalt schaffen. Dass es ab und zu Berg- und Talfahrten gibt, habe ich auch bei anderen Vereinen erlebt. Man muss Geduld aufbringen und noch enger zusammenrücken. Der SVS ist eine kleine Familie, die zusammenhält, auch wenn es mal nicht so läuft. Realistische Einschätzungen und Zusammenhalt sind ganz wichtig.

In einem großen Spielerkader ist es oft sehr schwer, jedem gerecht zu werden.

Schwartz: Natürlich ist dies nicht einfach. Jeder will spielen und jeder drängt sich auf. Bei der Trainingsarbeit kann ich nichts Negatives finden. Die Mannschaft arbeitet gut und umso schwieriger ist es für die Spieler, die draußen sitzen, die Füße stillzuhalten. Ein ständiges Wechseln sehe ich nicht als sinnvoll. Auch bei Negativerlebnissen muss eine gewisse Kontinuität rein.

Bei was können sie am besten abschalten, gibt es spezielle Hobbys?

Schwartz: Ich habe kaum Zeit für Hobbys, da ich aufgrund von Spielbeobachtungen viel mit dem Auto unterwegs bin. Früher habe ich gern Tennis gespielt, aber dazu schaffe ich es nicht mehr. Viele Trainer beginnen mit dem Golfen, ich weiß gar nicht woher sie die Zeit nehmen? Wenn ich Zeit habe, verbringe ich sie gerne mit meiner Frau bei einem schönen Glas Wein. Hin und wieder entspanne ich bei einem Spaziergang mit dem Hund im Wald.

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