SV Sandhausen vs.Huddersfield Town 2017-Testspiel Nr. 5 Marcel Seegert. AS Sportfotos

SV Sandhausen vs.Huddersfield Town 2017-Testspiel Nr. 5 Marcel Seegert. AS Sportfotos

Sandhausens Neuzugang Seegert steht nach Augenverletzung wieder voll zur Verfügung

SV Sandhausen | erstellt am Mo. 23.10.2017

Bei seinem Startelf-Debüt erlitt der 23-jährige gebürtige Mannheimer am 3. Spieltag im Spiel bei Dynamo Dresden einen Augenhöhlenbruch und musste sich danach wieder herankämpfen.

Beim Spiel in Bochum standen Sie erstmals im Kader und haben sich dabei eine schwere Augenverletzung zugezogen.

Seegert: Es war für mich eine dumme Verletzung zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da ich gerade den Sprung in die Startelf geschafft hatte. Gegenspieler Marco Hartmann hat sich danach per SMS bei mir entschuldigt, und somit ist die Sache für mich auch erledigt. Sicher sah die Situation unglücklich aus, da der Ellbogen im Gesichtsbereich nichts zu suchen hat.

Sind Folgeschäden auszuschließen?

Seegert: Die Schmerzen waren anfangs aufgrund des Adrenalins erträglich, wurden aber anschließend größer. Der operative Eingriff war weniger schön, da es an einer komplizierten Stelle war. Ich habe jetzt die komplette Sportfreigabe, kann mit Maske trainieren, und ohne Einschränkungen in die Zweikämpfe gehen. Die eingesetzte Platte bleibt drin und verwächst. Das Einzige was bleibt, ist eine Narbe im Gesicht.

Sie kennen Trainer Kenan Kocak aus gemeinsamen Waldhöfer-Zeiten. War er der Hauptgrund für Ihren Wechsel an den Hardtwald?

Seegert: Ich habe unter Kenan Kocak große Schritte als Fußballer gemacht. Aus der Mainzer Jugend bin ich damals zum SV Waldhof gewechselt, und ab dem Zeitpunkt hat der Trainer meinen Zwillingsbruder und mich sehr gefördert. Klar ist es eine besondere Sache, wenn der Trainer, mit dem man zwei Jahre in der Regionalliga gearbeitet hat, einen in die Zweite Liga holen will. Er ist ein sehr guter Trainer, der Spieler verbessert und weiterentwickelt.

Was sagen Sie zu den Turbulenzen bei Ihrem Heimatverein SV Waldhof und der Entlassung von Gerd Dais?

Seegert: Es war eine schöne und intensive dreijährige Zeit mit vier Relegationsspielen. Dass es nicht mit dem Aufstieg geendet hat, ist sehr traurig, und das bekomme ich nur schwer aus dem Kopf. Meine neue und reizvolle Aufgabe in der Zweiten Liga lässt es etwas leichter vergessen. Zu Gerd Dais: Keiner hätte es letztes Jahr gedacht, dass ein Trainer es schafft, die Mannschaft wieder in die Relegation zu führen, was man ihm anrechnen muss. Aber nach den letzten Wochen und Ergebnissen ist es ja meistens so, dass ein Trainer gewechselt wird, um neue Impulse zu setzen. Mit Michael Fink habe ich selbst noch zusammengespielt, und ich wünsche ihm nur das Beste, um ein glückliches Händchen an der Seitenlinie zu haben und den Waldhof nach oben zu führen.

Welche Entbehrungen nimmt man in der Zweiten Liga im Vergleich zur Regionalliga hin?

Seegert: Es ist schon eine andere Hausnummer. Man trainiert auf einem höheren Level, und dementsprechend ist die körperliche Belastung auch größer. Man muss noch intensiver auf Dinge wie Lebenswandel, Schlaf, Ernährung etc. achten. Ein-, zweimal die Woche wird mehr trainiert, und eine Stunde vor dem Training werden jeweils die Videoanalysen gemacht. Das ist alles nochmal einen Tick professioneller und zeitaufwändiger.

Ihre Offensivstärke haben Sie mit 14 Treffern in den drei Jahren in Mannheim unter Beweis gestellt.

Seegert: Letztes Jahr konnte ich meine Quote mit sieben Toren als Innenverteidiger etwas aufbessern. Da hatte ich wirklich einen Lauf, und wenn es die Situation ergibt, dass ich mit nach vorne kann, versuche ich, mit allem was ich habe, in die Bälle zu gehen. Umso schöner, wenn es mit einem Tor endet. Klar wird in der Zweiten Liga besser verteidigt, was es erschwert, Tore zu schießen.

Haben Sie in Ihrer noch jungen Karriere schon parallel zum Fußball Pläne?

Seegert: Ich studiere parallel an der IST-Hochschule. Wenn ich nächstes Jahr meinen Bachelor im Sportbusiness-Management habe, kann ich mich voll und ganz auf Fußball konzentrieren. Wenn ich eine 3 beim Alter vorne dran habe, kann ich mir dann Gedanken machen, was ich nach der Karriere machen will.

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