Sandhausens Kister springt am höchsten. Strafraumgetümmel vor dem VfB-Tor. AS Sportfotos

Sandhausens Kister springt am höchsten. Strafraumgetümmel vor dem VfB-Tor. AS Sportfotos

Sandhausen war Favorit Stuttgart ebenbürtig – aber am Ende stand eine 1:2 Niederlage

SV Sandhausen | erstellt am Sa. 27.08.2016

sport-kurier. Der SV Sandhausen unterlag am 3. Zweitliga-Spieltag Erstligaabsteiger VfB Stuttgart mit 1:2 (0:1). Vor exakt 21 Jahren und einem Tag schrieb der damalige kurpfälzische Regionalligist Pokalgeschichte, als er an gleicher Stelle den hochfavorisierten Bundesligist aus Schwaben, nach dem bislang längsten Elfmeterschießen im DFB-Pokal, mit 15:14 raus warf.

Nun standen sich die beiden Klubs erstmals wieder gegenüber und erneut war das Duell David gegen Goliath größtenteils ausgeglichen. Dabei sah die Rekordkulisse von 13.083 Zuschauern im Hardtwaldstadion von Beginn an spielbestimmende Stuttgarter, doch die klareren Torchancen hatten die Gastgeber.

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SV Sandhausen vs. VfB Stuttgart 2016 – Nr. 34 Tim Knipping SVS und Nr. 20 Christian Gentner VfB. AS Sportfotos

Die taktische Ausrichtung von SVS-Coach Kenan Kocak mit der defensiveren Ausrichtung ging zunächst auf, denn die Offensivbemühungen des Gegners fanden bei tropischen Temperaturen um die 36 Grad und 38 Grad Rasentemperatur vor dem Strafraum meist ein Ende. So gehörte die erste große Chance des Spiels dem SVS, als Kosecki vor dem Tor knapp vergab (37.).

Zwei Minuten später ging der Favorit aus der Landeshauptstadt mit seiner ersten erwähnenswerten Chance in Führung. Terodde, mit 25 Toren letztjähriger Zweitligatorschützenkönig des VfL Bochum, köpfte die Flanke zu seinem ersten Saisontor und gleichzeitig zur Pausenführung ein.

Entschlossen kamen die Kurpfälzer wieder aus der Kabine und verbuchten erneut die erste große Chance, doch Pokalheld Kister war im Pech, als sein Kopfball die Querlatte (53.) touchierte. Im Gegenzug hätte wiederum Gentner die Führung der Gäste ausbauen können, doch er vergab frei vor Knaller. Elf Minuten später machte es der VfB-Routinier besser und bewies seine ganze Abgeklärtheit, als er wieder frei vor Knaller auftauchte und auf 0:2 erhöhte. Das Spiel schien nun entschieden und die schätzungsweise über 6.000 VfB-Fans feierten lautstark einen sicher geglaubten ersten Auswärtssieg.

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SV Sandhausen vs.VfB Stuttgart 2016 – Nr. 8 Andrew Wooten bejubelt seinen Anschlusstreffer zum 1:2. AS Sportfotos

Kocak reagierte, brachte mit Höler und Kuhn frischen Wind in das Offensivspiel. Höler war es in der Folge, der Wooten auflegte, der wiederum mit seinem ersten Pflichtspieltor seit fast einem Jahr zum 1:2 verkürzte. Die Stimmung im Stadion erreichte nun ihren Siedepunkt. In der Schlussviertelstunde wurden die Stuttgarter teilweise in der eigenen Hälfte eingeschnürt, doch das Glück war ihnen hold, sodass es, trotz großen Kampfes der Gastgeber, beim ersten Auswärtserfolg blieb.

Sandhausen wartet, bei erst einem Punkt aus drei Partien, weiterhin sehnsüchtig auf den ersten Dreier. Nächste Gelegenheit bietet sich den Schwarz-Weißen am 11. September in einem weiteren Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern.

Die Stimmen der Trainer:

VfB-Cheftrainer Jos Luhukay: „Die 90 Minuten waren ein hartes Stück Arbeit für uns. Wir haben glücklich gewonnen. Der Sieg ist aufgrund des großen Charakters und der Mentalität sowie der mannschaftlichen Geschlossenheit meiner Jungs zustande gekommen. Wir haben den Kampf über die gesamte Spieldauer angenommen. Fußballerisch und spielerisch war es von unserer Seite heute nicht besonders gut. Sandhausen hat mehr verdient als diese knappe Niederlage.“

Sandhausens Cheftrainer Kenan Kocak konnte der knappen Niederlage durchaus etwas Positives abgewinnen: „Wir haben dem großen VfB Paroli geboten. Wir wollten spielerisch Stuttgart, vor allem in der Zentrale, aus dem Spiel nehmen, indem wir die Räume eng machen. Leider konnten wir unsere Chancen nicht nutzen. Die beiden Gegentore nach Standards waren vermeidbar, die dürfen so nicht passieren. Mit der Moral und dem Auftreten meiner Mannschaft war ich sehr zufrieden. Ein 2:2 war möglich, denn die Jungs haben sehr viel aufgebracht. Die Stimmung heute hinter mir war sehr laut. Wir wussten, dass es ein gefühltes Auswärtsspiel werden würde. Unsere Fans haben uns trotzdem unentwegt nach vorne gepeitscht.“

2016.08.06.SVS Kojak vaf 12

Kenan Kocak muss auf den ersten Dreier der Saison noch warten. Gegen den VfB hätte sein Team durchaus Punkte verdient gehabt. AS Sportfotos

SV Sandhausen – VfB Stuttgart 1:2 (0:1)

SV Sandhausen: Knaller – Thiede, Kister, Knipping, Paqarada – Kulovits, Karl (64. Wooten), Linsmayer – Pledl (69. Kuhn), Kosecki – Sukuta-Pasu (75. Höler)
VfB Stuttgart: Langerak – Klein, Sunjic, Sama, Insua – Mat. Zimmermann – J. Zimmer (43. Taschtschi), Gentner, B. Özcan (87. Grgic), To. Werner (66. Maxim) – Terodde

Tore: 0:1 Terodde (39.), 0:2 Gentner (65.), 1:2 Wooten (76.).
Zuschauer: 13.000
Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)

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