Tim Knipping (weiß) im Zweikampf mit seinem Gegenspieler von Eintracht Braunschweig.  AS Sportfotos

Tim Knipping (weiß) im Zweikampf mit seinem Gegenspieler von Eintracht Braunschweig. AS Sportfotos

Langfristig ist die Bundesliga das Ziel ++ Knipping möchte das in ihn gesteckte Vertrauen zurückbezahlen

SV Sandhausen | erstellt am Di. 28.03.2017

Er erhielt am Hardtwald einen Vertrag bis 2018 plus Option. Bei seinen bisherigen zwölf Einsätzen konnte der 1,90 m große Innenverteidiger zwei Tore erzielen.

Der sport-kurier sprach während der Länderspielpause mit dem in Kassel geborenen SVS-Profi.

Als Neuzugang haben Sie sich in Sandhausen gut eingeführt, wenngleich Ihnen zuletzt in Kaiserslautern und Heidenheim zwei Fehler unterliefen.

Tim Knipping: Wir haben die Fehler analysiert. Die sind mir unterlaufen und inzwischen abgehakt. Positiv blicke ich daher lieber auf gute Leistungen wie beim Rückrundenstart in Düsseldorf, wo ich einen Treffer beisteuern konnte. Die Mannschaft und der Trainer stehen hinter mir und ich möchte das Vertrauen, das sie mir schenken, zurückzahlen. Höhen und Tiefen gehören im Leben einfach dazu.

Wo muss im nächsten Heimspiel gegen den VfL Bochum angesetzt werden?

Knipping: Wir wollen selbstbewusst auftreten und den Gegner mit unserem Pressing unter Druck setzen. Durch direktes Stören, gewonnene Zweikämpfe und dem daraus gewonnenen Mut müssen wir dies in Tore ummünzen. Bochum ist eine spielstarke Mannschaft, die tabellarisch hinter uns steht, und das soll auch nach dem Spiel so bleiben.

Zuletzt musste der SV Sandhausen mehr Punkte abgeben, als ihm lieb war. Frust bei Pledl (links) und Knipping (rechts). AS Sportfotos

Bei der U23 in Mönchengladbach konnten Sie mit sieben Treffern in 67 Einsätzen bereits Ihre Torgefährlichkeit unter Beweis stellen?

Knipping: Ich war schon in der Jugend relativ torgefährlich. Ich weiß nicht, ob es ein gewisser Instinkt ist – ich probiere eben, mit aller Macht in die Bälle hineinzufliegen und dabei gelingt hin und wieder glücklicherweise ein Tor.

Was haben Sie anderen Talenten voraus?

Knipping: Gegenüber anderen Jugendspielern bin ich einen etwas anderen Weg gegangen und war nie im Nachwuchsleistungszentrum. Bei Hessen Kassel habe ich mich in die Erste Mannschaft hochgearbeitet und in der Dritte Liga als 19-Jähriger Spielpraxis gesammelt und mich relativ früh an den Männerfußball gewöhnt. Die Dritte Liga ist sehr körperbetont und von Zweikämpfen geprägt, wenngleich das Spielerische etwas hinten ansteht. In Mönchengladbach habe ich mich danach fußballerisch weiterentwickelt. Seit meiner Zeit hier in Sandhausen konnte ich bei überragenden Voraussetzungen in vielen Bereichen dazu lernen.

Demnach kann das Endziel nur Bundesliga heißen.

Knipping: Das war von klein auf mein Ziel, aber man sollte trotzdem realistisch sein. Als ich in der Regionalliga war, wollte ich Dritte Liga spielen und dann Zweite Liga, was ich jetzt geschafft habe. Langfristig ist das Ziel natürlich die Erste Liga.

Spielszene SV Sandhausen – Greuther Fürt. Keeper Knaller und Knipping (rechts) bereinigen die Gefahr. AS Sportfotos

Beim SVS-Training ist der vielzitierte Zusammenhalt und Spaß deutliches Merkmal.

Knipping: Definitiv. Von der Mannschaft kann ich nur schwärmen. Es ist keiner dabei, der negativ heraussticht. Es herrscht ein super Zusammenhalt, und wir lassen uns auch in der gegenwärtigen Zeit nicht unseren Spaß nehmen. Wir wissen, was wir können und wollen alles daran setzen, wieder ein Erfolgserlebnis zu bekommen, um mit noch mehr Spaß wieder ins Training gehen zu können.

Inwieweit macht man sich auch parallel zum Fußball Gedanken?

Knipping: Ich mache nebenbei noch ein Fernstudium an der Euro-FH – in Internationaler BWL. Ich habe dort zuvor auch mein Abitur gemacht. Im Fußball kann sehr vieles passieren, schwere Verletzungen nicht ausgeschlossen. Aber das kann dann schnell mal in die andere Richtung gehen, und daher ist es wichtig, sich frühzeitig ein zweites Standbein aufzubauen.

Gibt es für Sie ein sportliches Vorbild?

Knipping: Ein Vorbild ist für mich Sergio Ramos von Real Madrid. Er ist als Innenverteidiger sehr torgefährlich, auch was entscheidende Tore betrifft – und das, obwohl er nicht die höchste Körpergröße hat. An einem Tag würde ich gern mittrainieren und mir von ihm einige Tipps einholen.

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