SV Sandhausen vs.1.FC Kaiserslautern 2016- Nr. 9 Lucas Hoeler erzielt das 1-0. AS Sportfotos
Kocak-Elf bezwingt den 1. FC Kaiserslautern hochverdient +++ Befreiungsschlag des SV Sandhausen
SV Sandhausen | erstellt am Mo. 12.09.2016
Präsident Jürgen Machmeier freudestrahlend: „Ich bin heute einfach nur glücklich und erleichtert.“
Es war eine zentnerschwere Last, die nach dem ersten Saisonsieg am vierten Zweitliga-Spieltag von den Schultern der Kurpfälzer fiel. Die Welt am Hardtwald war, nachdem man vorrübergehend auf den letzten Tabellenplatz rutschte, nach dem Sprung hoch auf Platz Zwölf wieder in Ordnung. Erste aufkommende Zweifel am neuen Spielerkader und Trainer Kenan Kocak wurden gleich im Keim erstickt. Für Manager Otmar Schork war es vor allem die Art und Weise, wie sein Team im badisch-kurpfälzischen Derby auftrat: „Der Sieg war hochverdient, wir hatten die Mehrzahl an guten Tormöglichkeiten. Am Ende hätten wir sogar noch höher gewinnen können.“
.jpg)
Sandhausener Jubel über den Treffer zum 1:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Bild: AS Sportfotos
Die frühe Führung durch Lucas Höler nach sechs Minuten spielte den Gastgebern dabei voll in die Karten
Nach einer Flanke von Rechtsverteidiger Philipp Klingmann legte Stefan Kulovits mustergültig ab und Höler vollendete aus kurzer Distanz per Kopf zu seinem vielumjubelten ersten Saison- und Zweitligator.
Bei hochsommerlichen Temperaturen entwickelte sich in der Folgezeit ein hart umkämpftes Duell, in dem Schiedsrichter Rohde insgesamt siebenmal Gelb und einmal Rot zückte. Es mangelte zwar an Torraumszenen, doch Sandhausen kontrollierte das Spiel in der ersten Hälfte und hielt die Gefahr vom eigenen Tor fern. In der stärksten Phase der Lauterer zwischen der 40. und 45. Minute scheiterte zwei Mal Zoltan Stieber. Zunächst zielte er neben das Tor und wenig später scheiterte er an SVS-Torhüter Marco Knaller.

Frust bei den FCK-Akteuren und Trainer Tayfun Korkut – SV Sandhausen Saison 2016/17. AS Sportfotos
Der SV Sandhausen fand auch in der zweiten Hälfte besser ins Spiel
Der starke Andrew Wooten verfehlte zunächst knapp per Flugkopfball (54.) und wenig später scheiterte er an FCK-Torhüter André Weis (68.). Weis rückte nun in den Mittelpunkt: Nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums zeigte ihm der umsichtige Schiedsrichter Rene Rohde zu Recht die Rote Karte (73.).
Weis: „In dieser Szene war es ein antrainierter Torwartreflex“. In Unterzahl sanken die Chancen der in der zweiten Hälfte harmlosen Roten Teufel weiter. Erwähnenswerte Ausgleichschancen gab es keine. In der 83. Minute dann die endgültige Entscheidung: Der eingewechselten Korbinian Vollmann überwand mit einem satten Schuss Nachwuchskeeper Julian Pollersbeck zum 2:0-Endstand. Es war ein hochverdienter Sieg der Kurpfälzer, die nach der frühen Führung taktisch alles richtig machten.

SV Sandhausen vs.1.FC Kaiserslautern 2016 – Nr. 22 Korbinian Vollmann jubelt über sein Tor zum 2:0. AS Sportfotos
Für SVS-Coach Kenan Kocak war dieser erste Saisonsieg wichtig für das Selbstvertrauen:
„Ich bin mit dem Auftritt meiner Mannschaft sehr zufrieden, in der ersten Halbzeit haben wir höchstens sechs Minuten unsere Linie verloren. Wir wollten den Gegner früh stören und ihre spielerische Qualität aus dem Spiel nehmen, zudem mit schnellem Umschaltspiel zum Erfolg kommen, was meine Mannschaft sehr gut umgesetzt hat. Es freut mich, dass sich die Jungs mit dem Dreier belohnt haben.“
Groß hingegen die Enttäuschung beim 1. FC Kaiserslautern, der bis auf wenige Minuten vor der Pause, eine völlig indiskutable Leistung ablieferte. Der vierfache deutsche Meister ließ jegliche Torgefahr vermissen. Eine ratloser Trainer Tayfun Korkun nach der Partie: „Das war heute zu wenig. Wer nur vier, fünf Minuten gut spielt, kann nicht erwarten, auswärts zu gewinnen.“
Die Luft am Betzenberg wird spürbar dünner, Unmut machte sich bei den zahlreich mitgereisten Gästefans breit. Der Absturz ans Tabellenende schmerzt gewaltig. Mit einer gewonnen Portion Selbstvertrauen kann man am Hardtwald auf die nächste Aufgabe am Samstag bei Tabellenführer Eintracht Braunschweig blicken.
zurück