Gegen den VfL Bochum wollten die Sandhäuser gewinnen - am Ende stand ein torloses Remis. Trainer Kenan Kocak fehlt es im Team im Moment an Offensiv-Power. AS Sportfotos
Kenan Kocak fehlt die Offensiv-Abteilung – Sandhausen kam gegen Bochum nicht über ein 0:0 hinaus
SV Sandhausen | erstellt am So. 02.04.2017
Die Hardtwälder kamen im Zweitliga-Duell gegen den VfL Bochum im heimischen Stadion nicht über ein 0:0 hinaus. „Ich war in der ersten Halbzeit zufrieden mit unserer Leistung. Leider hat im letzten Drittel aber die Präzision gefehlt. Nach der Pause wurde es schlechter. Wir hatten zu viele Ballverluste“, resümierte Sandhausens Trainer Kenan Kocak, der mit dem Punkt letztlich jedoch gut leben konnte.
Das Resultat spiegelt die aktuellen Probleme des SVS klar wider: Derzeit mangelt es an Stürmern. Gerade Wooten wird schmerzlich vermisst. Aus seiner Offensiv-Abteilung stand Kocak eigentlich nur Höler zur Verfügung. Der machte seine Sache gut, ackerte und rackerte viel, jedoch ohne dabei wirklich zwingend zu werden.
Kocak nahm im Vergleich zur Begegnung in Dresden, wo die Kurpfälzer eine 0:2-Niederlage hinnehmen mussten, zwei Änderungen in der Startformation vor. Karl ersetzte Gordon im Abwehrzentrum und Kuhn rückte für Vollmann aufs Rasenrechteck. Und gerade der Schachzug mit Karl ging auf. Zusammen mit Kister war er in der Sandhäuser Defensive kaum zu überwinden. Beide sorgten für Ruhe und verdienten sich Bestnoten.
Dass die Hardtwälder zurück in die Erfolgsspur wollten, war sofort erkennbar. Die Kocak-Elf war spielbestimmend, schaffte es aber nicht, das Spielgeschehen dauerhaft in die Hälfte der Gäste zu verlagern. Die wohl größte Torchance in der ganzen Partie hatte jedoch Bochum.
Es war die 14. Minute, als VfL-Mann Gyamerah frei vor dem Sandhäuser Kasten auftauchte. Er schaffte es jedoch nicht aus zentraler Position einzuschieben, weil er im erneut gut aufgelegten Knaller im Sandhäuser Kasten seinen Meister fand. Der fuhr reflexartig das linke Bein aus und lenkte den Ball so noch um den Pfosten herum. Hier hatten die mitgereisten Bochum Fans unter den insgesamt 5465 Zuschauern bereits den Torschrei auf den Lippen gehabt.
Sandhausen wurde vor allem durch einen Freistoß gefährlich: Kuhn, der bekannt für seine gute Technik bei ruhenden Bällen ist, nahm Maß und schlenzte den Ball in Richtung linker Torpfosten. Ein Ex-Sandhäuser hatte jedoch etwas dagegen: Riemann fischte den Ball runter (51.).
Viel mehr gibt es zu diesem Spiel nicht zu sagen, der Sandhäuser Blick muss nach vorne gehen — und auch gewissermaßen nach hinten. Denn noch muss man sich Sorgen machen. Der SVS hat als Neunter mit 33 Punkten momentan noch acht Punkte Vorsprung auf den FC St. Pauli, der als 16. auf dem Relegationsplatz steht. Und genau das ist auch der kommende Gegner der Kocak-Elf. Bereits am Dienstag muss Sandhausen in der Hansestadt ran. Dann übrigens wieder ohne Wooten. Die Vorzeichen stehen also nicht sonderlich gut.
SV Sandhausen – VfL Bochum 0:0
Sandhausen: Knaller – Klingmann, Karl, Kister, Roßbach – Linsmayer, Kulovits – Pledl (74. Derstroff), Kosecki (63. Vollmann) – Kuhn (60. Stiefler), Höler.
Bochum: Riemann – Dawidowicz, Hoogland, Bastians – Canouse – Gyamerah (67. Weilandt), Wurtz, Wydra (46. Janelt), Stiepermann – Quaschner, Mlapa (78. Pavlidis).
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Zuschauer: 5.465