Richard Sukata-Pasu (weiß) im Spiel gegen den VfB Stuttgart / Hardtwaldstadion Sandhausen. AS Sportfotos

Richard Sukata-Pasu (weiß) im Spiel gegen den VfB Stuttgart / Hardtwaldstadion Sandhausen. AS Sportfotos

Interview mit Sandhausens Neuzugang Richard Sukata-Pasu

SV Sandhausen | erstellt am Fr. 04.11.2016

sport-kurier. Der 26-jährige Richard „Richy“ Sukuta-Pasu wechselte zur Saison 2016/17 von Regionalligist Energie Cottbus zum SV Sandhausen. Am Hardtwald unterschrieb er einen Vertrag bis 2018 plus Option. Der athletische und robuste Stoßstürmer, der als Ersatz für den zum FC St. Pauli gewechselten Aziz Bouhaddouz verpflichtet wurde, kam im bisherigen Saisonverlauf sieben Mal für das Team von Trainer Kenan Kocak zum Einsatz.

Dem bislang einzigen Liga-Tor gegen Braunschweig folgten zwei Treffer in den beiden DFB-Pokal-Runden gegen Paderborn und Freiburg. Im Gespräch mit dem sport-kurier spricht der gebürtige Wuppertaler, dessen Mutter aus Frankreich und Vater aus dem Kongo stammt, über sich und seinen neuen Verein.

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Wie fühlt man sich als Pokalheld? Sie haben großen Anteil am Erreichen des DFB-Pokal-Achtelfinales gegen den FC Schalke 04.

Sukuta-Pasu: Wir sind alle sehr glücklich darüber. Es war ein sehr spannendes Spiel mit einem super Ende für uns. Wir haben uns alle sehr reingehängt, haben alles gegeben und wurden für unser Engagement belohnt. Natürlich freuen wir uns jetzt alle auf das große Duell mit dem FC Schalke 04 vor einem hoffentlich ausverkauften Hardtwaldstadion.

Worin sehen Sie die Gründe des derzeitigen Höhenflugs?

Sukuta-Pasu: Wir arbeiten sehr gut und zielorientiert. Das Trainerteam macht einen tollen Job und hilft uns in allen Bereichen. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir etwas Zeit brauchen, um die etwas veränderte Spielweise zu verinnerlichen. Trotz der letzten Erfolge bleiben wir auf dem Boden und wissen, dass wir weiter hart an uns arbeiten müssen.

Was zeichnet den SVS, aus Ihrer Sicht, besonders aus?

Sukuta-Pasu: An erster Stelle ist da der familiäre Charakter. Wir haben ein sehr gutes, kameradschaftliches Verhältnis und versuchen uns immer gegenseitig zu helfen. Trainer Kenan Kocak versteht es sehr gut, uns auf den jeweiligen Gegner einzustellen, er motiviert uns immer wieder hervorragend.

Sie spielten in den letzten acht Jahren für Leverkusen, St. Pauli, Kaiserslautern, Sturm Graz, Bochum, Cercle Brügge, Energie Cottbus und jetzt Sandhausen.

Sukuta-Pasu: Von allen Vereinen blieb vieles in mir in Erinnerung. Egal wo ich war, ich habe immer Freunde gefunden und eine gute Zeit gehabt. Kontakt gibt es zum Beispiel noch intensiv zu Eric Maxim Choupo-Moting, Konstantin Rausch oder Peniel Mlapa. Alle Stationen hatten ihre positiven und negativen Seiten. Ich schaue immer nach vorne, konzentriere mich jetzt voll auf Sandhausen und versuche das Beste daraus zu machen.  

Dennoch etwas außergewöhnlich, dass Sie es nie mehr als eine Saison bei einem Verein aushielten.

Sukuta-Pasu: Letztendlich ist es wichtig, dass man persönlich zufrieden ist und ein gutes Gefühl hat. Es kommt mir auf die persönliche Entwicklung an und letztendlich ist es egal, auf wieviel Stationen man dabei zurückblickt. Es war auf alle Fälle nicht so, dass ich irgendwas bereut habe oder etwas nicht in meinem Sinne war.

Ist eine Rückkehr in die Bundesliga für Sie ein angestrebtes Ziel?

Sukuta-Pasu: Definitiv, es wäre unklug, keine hohen Ziele zu haben. Ob es im Endeffekt klappt, weiß man nie, aber man sollte sich im Leben immer Ziele setzen und alles daran setzen, sie zu erreichen

Abseits des Fußballs engagieren Sie sich intensiv für Waisenkinder.

Sukuta-Pasu: Ich habe im Kongo eine Schule für Waisenkinder. Von Mannschaften, bei denen ich gespielt habe, oder von Freunden, die mir persönlich Dinge zuschicken, spende vieles dorthin. Ich versuche möglichst oft vor Ort zu sein und bin dankbar für das Leben, das ich momentan führen kann. Ich wurde erzogen zu geben, wenn ich was zu geben habe. Im täglichen Leben gibt es viele, die Hilfe brauchen.

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