AS Sportfotos
Eine Heimniederlage, die das Kocak-Team nicht aus der Bahn wirft +++ Union Berlin gewinnt beim SVS
SV Sandhausen | erstellt am Mo. 28.11.2016
Felix Kroos, jüngerer Bruder des bei Real Madrid spielenden Weltmeisters Toni Kroos, sorgte nach 13 Minuten mit einem Volleyschuss für das ´Tor des Tages` für ein kompaktes Berliner Team, das am Ende als verdienter Sieger vom Platz ging.
Mit dem Selbstvertrauen der letzten Erfolge im Rücken startete der Tabellenneunte vor heimischer Kulisse schwungvoll in die Partie. Mit dem ersten Vorstoß, der zuletzt dreimal sieglos gebliebenen Gäste, wurde es gleich brandgefährlich, aber Hedlund scheiterte an Keeper Wulles Fußabwehr.
Bei der darauffolgenden Ecke faustete der Sandhäuser Schlussmann, der für den verletzten Knaller zwischen den Pfosten stand, die Hereingabe genau in die Mitte ab, wo Kroos aus dem Hinterhalt Maß nahm und mit einer perfekten Volleyabnahme zum 0:1 ins linke Eck traf. SVS-Coach Kenan Kocak ärgerte das Tor ganz besonders: „Erneut haben wir wieder einen Gegentreffer nach einer Standardsituation kassiert. Der Rückraum war hier nicht besetzt und unser Keeper hätte zuvor die Hereingabe statt zu fausten durchaus festhalten können.“
Drei Minuten später verhinderte die Querlatte, bei einem Kopfball von Kister, den Ausgleich. Gegen die gegen fortan clever verteidigende Köpenicker boten sich den Gastgebern wenig hochkarätige Chancen. Nach leichten Unsicherheiten zu Beginn der Partie sollte Wulle zu einem der stärksten Akteure seiner Mannschaft werden – so auch, als er Collin Quaners achtes Saisontor mit einer Fußabwehr vereitelte. SVS-Torjäger Wooten scheiterte kurz vor der Pause am dänischen Torhüter Jakob Busk, der per Faustabwehr rettete.
Sandhausen investierte in der zweiten Hälfte weitaus mehr, um dem Spiel die Wende herbeizuführen. Doch gegen das physisch starke Team von Trainer Keller, das früh störte und des Öfteren mit grenzwertiger Härte dagegenhielt, tat man sich sehr schwer.
Beim Schuss von Linsmayer übers Tor (48.) und Gordons Kopball in Busks Arme (54.) fehlte die Präzision, gefährlicher wurde es schon bei Unions Vorstößen, als Skrzybski zunächst an Wulle (51.) und schlussendlich am Außenpfosten scheiterte (67.). Die Einwechslungen Sukuta-Pasus als drittem Stürmer sowie Vunguidica, der für den angeschlagenen Höler kam, brachten nochmal Schwung, doch auch den beiden fehlte es im Abschluss an Präzision.
Pech für die Kocak-Schützlinge, das zwei Sandhäuser Akteure um Haaresbreite Vollmanns Flanke zum Last-Minute-Ausgleich verpassten (90.). Die Hauptstädter vergaben in den Schlussminuten das alles entscheidende 2:0, nachdem Wulle bei Puncecs Kopfball seine glänzenden Reflexe unter Beweise stellte (85.) und Redondo freistehend verfehlte (90.+1).
SVS-Trainer Kocak musste den verdienten Auswärtssieg neidlos anerkennen: „Wir sind auf eine sehr gute Mannschaft getroffen, das war uns von vornherein klar. Heute hat uns vor allem im letzten Drittel die Präzision und die Effektivität vorm Tor gefehlt.“
Kocak sah in der Niederlage kein Grund zur Sorge: „Wir machen uns keine Gedanken über Serien oder negative Auswirkungen nach dieser Niederlage. Wir werden intern die guten und schlechten Dinge aus dem Spiel analysieren. Man sollte die Kirche im Dorf lassen und nicht glauben, dass wir alles gewinnen würden.“
Am Samstag (13:30 Uhr) gastieren die Kurpfälzer beim 1. FC Nürnberg, wo sie auf ihren ehemaligen Coach Schwartz treffen.
SV Sandhausen: Wulle – Thiede, Kister, Gordon, Roßbach – Linsmayer, Kulovits (70. Sukuta-Pasu) – Pledl, Kosecki (60. Vollmann) – Höler (77. Vunguidica), Wooten
1.FC Union Berlin: Busk – Trimmel, Leistner, Puncec, Pedersen – Daube (47. Fürstner) – Kroos, Kreilach – Skrzybski (90. Kessel), Quaner, Hedlund (75. Redondo)
Tor: 0:1 Kroos (13.)
Zuschauer: 5.185
Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma)