Philipp Klingmann am Ball. AS Sportfotos
Der sport-kurier im Interview mit Sandhausens Leistungsträger Philipp Klingmann
SV Sandhausen | erstellt am Fr. 03.11.2017
Der 29-jährige gebürtige Heidelberger bestritt von 2007 bis 2012 insgesamt 133 Regional- und Oberligaspielen für die TSG Hoffenheim.
Von 2012 bis 2015 spielte er für den Karlsruher SC, ehe er im Sommer 2015 an den Hardtwald wechselte.
Im Sport-Kurier-Interview spricht er über die aktuelle Situation beim SVS.
Sie sprachen nach dem letzten Spiel davon, dass die Mannschaft bei der Niederlage in Fürth gut ins Spiel gefunden hat, aber die Präzision gefehlt hat. Was muss beherzigt werden, um gegen Duisburg wieder zu punkten?
Philipp Klingmann: Die Defensive ist unsere Basis. Da gilt es, keine Fehler zu machen, was uns in den letzten Spielen einfach zu oft passiert ist. Wir müssen versuchen, wieder zu Null zu spielen und auch wieder mehr Chancen und Torabschlüsse zu kreieren – auch mal aus 20 Metern aufs Tor zu schießen, um Abschlüsse zu haben, damit ein Ruck durch die Mannschaft geht.
Neben starken Defensivleistungen haben Sie bereits zwei Tore und drei Torvorlagen in zwölf Einsätzen auf dem Konto. Es läuft sehr gut bei Ihnen.
Klingmann: Es kommt mir entgegen, wenn wir Dreierkette und ich somit im Mittelfeld spielen, bzw. zwischen Abwehr und Mittelfeld pendeln kann. Wir sind diese Saison eingespielter, die Abläufe stimmen besser, und wenn wir mehr Ballbesitz haben, hat man als Außenverteidiger die Möglichkeit, mehr nach vorne zu agieren. Ich denke, dass ich dieses Jahr etwas effektiver bin.
Inwieweit wirkte der größere Kader und damit Konkurrenz anspornend?
Klingmann: Konkurrenz ist immer gut, und letztes Jahr hatte ich mit Marco Thiede auch einen sehr guten Konkurrenten auf der Position, der sehr zweikampfstark ist. Konkurrenz braucht man, um sich jeden Tag zu beweisen, dass man besser sein will, und es ist für jeden was Positives.
Die Ansprüche sind nach dem bisher unerwartet guten Abschneiden allgemein gestiegen.
Klingmann: Wenn man verliert oder nicht gut spielt, muss man sich der Kritik stellen, das gehört zum Geschäft. Wir müssen dahin kommen, wieder Ergebnisse zu liefern, dann verschwinden Diskussionen automatisch.
Wird über die Stimmung im Stadion auch unter den Spielern diskutiert?
Klingmann: Ich bin jetzt das dritte Jahr hier, und meiner Meinung nach wird da nicht mehr groß diskutiert. Wir wissen, dass wir nicht die riesen Fan-Basis haben und es sich bei vollbesetztem Gästeblock wie ein Auswärtsspiele anfühlt. Dennoch gelingt es uns immer wieder die Fans auf unsere Seite zu bringen – das ist das Wichtigste. Man sollte sich über die freuen, die da sind, und nicht ärgern über die, die nicht da sind.
Sie spielten elf Jahre in Hoffenheim, danach drei Spielzeiten beim KSC. Wie beurteilen Sie deren unterschiedliche Entwicklungen?
Klingmann: Nach Hoffenheim habe ich noch viele Kontakte. Ich versuche oft im Stadion zu sein, da ich aus der Region komme und es ein Stück Heimat für mich ist. Mit elf Jahren habe ich die meiste Zeit meiner Jugend dort verbracht, von daher gibt es schon eine besondere Beziehung. Die TSG hat eine gute Mannschaft, in der noch viel Potential steckt. Beim KSC habe ich noch mit Daniel Gordon und ein, zwei anderen Spielern Kontakt. Für den KSC ist es diese Saison schwer, noch mal vorne mitzumischen, aber nächstes Jahr ist es auf alle Fälle möglich.
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