Nils Winter (Alemannia Aachen, #30) Bildmitte, wird von der Mannheimer Abwehr gestoppt. Fussball, 3. Liga, Alemannia Aachen - SV Waldhof Mannheim. Bild: IMAGO/foto2press.
Minimalziel erreicht ++ SV Waldhof erkämpft sich ein torloses Remis in Aachen
3. Liga | erstellt am Do 26.09.2024
Das Ziel bei Alemannia Aachen war klar. Mindestens ein Punkt sollte beim Gastspiel am Tivoli für den SV Waldhof rausspringen und der wurde es am Ende schließlich auch. Die Blauschwarzen erarbeiteten sich bei 90 Minuten Dauerregen ein 0:0 Remis. Spielerisch blieb man vieles schuldig, der Kampf und Wille hätte aber kaum größer sein können.
Die erste Chance gehörte auch gleich den Gästen. Bereits in der 5. Spielminute war Nicklas Shipnoski mit dem Kopf zur Stelle. Der Außenbahnangreifer kam im Strafraum nach einem Flankenball von Lukas Klünter an den Ball, schaffte es aber nicht, ihn ins Tor zu köpfen, weil Aachens Torsteher Elias Jona Bördner die Fäuste ausfuhr. Das hätte durchaus die Führung sein können, danach kamen die Kicker vom Tivoli immer besser in Fahrt. Was sich in der 22. Minute beinahe bezahlt gemacht hätte, denn da tauchte Charlison Bischop recht unbedrängt vor dem Waldhof Tor auf, Torhüter Jan Christoph Bartels schaffte es aber den Ball zum Eckball abzuwehren.
In der Folgezeit spielte sich die Begegnung weitestgehend zwischen den Strafräumen ab, ehe Terrence Boyd doch noch die Mannheimer Führung auf dem Fuß hatte. Der Stürmer war alleine durch, wurde aber noch bedrängt und musste aus recht spitzem Winkel abziehen, so dass aus Sicht der Waldhof Fans leider nur das Außennetz zappelte.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich am Spielgeschehen wenig. Beiden Mannschaften fiel im Spiel nach vorne wenig ein. Wenn Aachen gefährlich wurde, insbesondere nach Standardsituationen und von denen gab es zu viele. Das muss sich der SVW ankreiden lassen. Immer wieder gab es Ecken oder Freistöße für den Aufsteiger, der bei knapp 23.000 Zuschauern natürlich auch den 12. Mann hinter sich hatte.
Das Offensivspiel der Waldhöfer wurde erst in der Schlussphase besser, was eng mit zwei Einwechslungen zusammenhing. Trainer Bernhard Trares brachte Samuel Abifade für die linke Außenbahn und Rico Benatelli. Abifade bestach durch seinen Kampfgeist, mehrfach wuchtete er sich förmlich auf das Aachener Tor zu und Benatelli brachte mit seinen Pässen Ruhe in die hektische Partie.
So gehörte dem SVW auch wieder die Schlussphase. Trares war am Ende zufrieden mit dem Punkt. Laut dem Coach wusste der SVW genau, was auf ihn zukommen würde. „Wir wussten, wie sie uns pressen wollen, diesen Druck wollten wir deshalb raus nehmen. Ich finde, dass uns das recht gut gelungen ist.“ Durch Boyd hätte man aus Sicht von Trares in der ersten Halbzeit in Führung gehen können. Auch nach der Pause sprach er von drei guten Läufen.
Und kurz noch zu einem unerfreulichen Thema. Als sich am Ende wohl schon so gut alle mit dem Unentschieden angefreundet hatten, kam von draußen noch einmal viel Hektik rein. Denn als Waldhofs Felix Lohkemper in der 2. Minute der Nachspielzeit auf der Seite der Gästetribüne behandelt wurde, stürmten vermummte Fans der Aachener in Richtung des Mannheimer Blocks. Die Folge waren Schlägereien, die sich sicherlich 2,3 Minuten hinzogen. Seltsam war an diesen Aktionen auch, dass keinerlei Polizei am Brennpunkt auftauchte, obwohl rings ums Stadion eine riesige Polizeipräsenz herrschte.
Aachen: Bördner – Hanraths, Yarbrough, Winter – Putaro (88. Bapoh), El-Faouzi, Bahn, Strujic (78. Meyer), Heinz (52. Gaudinio), Scepanik – Benschop.
Waldhof: Bartels – Sechelmann (61. Voelcke), Seegert, Matriciani, Klünter – Rieckmann, Thalhammer – Shipnoski (72. Abifade), Kobylanski (72. Benatelli), Lohkemper (90.+2 Fein) – Boyd.
Schiedsrichter: Oldhafer (Hamburg)
Tore: -;
Zuschauer: 22.800