
Bild: Alfio Marino
Ein Sieg ist Pflicht ++ SV Waldhof Mannheim empfängt den Ligaletzten aus Unterhaching
3. Liga | erstellt am Di. 08.04.2025
sport-kurier. Dass in der 3.Liga jeder jeden schlagen kann, ist bekannt. Dennoch ist es sicher nicht übertrieben, wenn man sagt, dass für den SV Waldhof Mannheim am Dienstag nur ein Sieg zählt, wenn die SpVgg Unterhaching um 19 Uhr ihre Visitenkarte im Carl-Benz-Stadion abgibt. Die Hachinger sind abgeschlagenes Schlusslicht und haben bei bis dato 19 gesammelten Punkten schon 18 Zähler Rückstand aufs rettende Ufer. Was bei 8 noch ausstehenden Partien – Unterhaching hinkt eine Partie hinterher – kaum mehr aufzuholen ist.
Und bei der SpVgg hat man sich mit dem Abstieg offenbar auch längst abgefunden. So war zu lesen, dass man in Mannheim sogar auf eine Übernachtung verzichtet und direkt am Dienstag anreist, was im Profibereich bei so einer langen Anreise unüblich ist.
Gefährlich macht Unterhaching insbesondere, dass es eben komplett befreit aufspielen kann und auch die einzelnen Spieler sicher nicht abschenken wollen, weil sie sich mit guten Leistungen für neue Arbeitgeber empfehlen möchten.
Für den SVW ist der Druck groß, da man seinerseits noch – wie die halbe Liga – mittendrin im Abstiegskampf hängt. Als Tabellenfünfzehnter mit 38 Punkten beträgt das Polster auf den ersten Abstiegsplatz nur einen Punkt. Acht Punkte müssen es für die „Buwe“ wohl mindestens noch sein, um ein weiteres Jahr Drittligaluft schnuppern zu können.
In den letzten Wochen haben sie immer wieder bewiesen, dass sie mit Druck umgehen können. Zum großen Plus im Existenzkampf soll wieder Terrence Boyd werden, der sich im Dezember bei Dynamo Dresden den Mittelfuß gebrochen hatte. Beim 2:2 beim SV Wehen Wiesbaden am letzten Samstag feierte der 34-Jährige sein Comeback. Der Stürmer wurde in der 63. Spielminute eingewechselt, hatte aber keine echte Torchance mehr.
Gespannt darf man auch sein, wie Mannheims Chefcoach Bernhard Trares auf der Position des linken Verteidigers gegen Unterhaching plant. Zuletzt musste dort mehrfach Samuel Abifade aushelfen, der normalerweise auf den offensiven Außenbahnen zuhause ist und kein Verteidiger ist. Vertreten hat er dort Sascha Voelcke, der mehrere Wochen verletzt passen musste. In Wiesbaden wurde er eingewechselt und erzielte den späten 2:2 Ausgleich.
Trares ist dafür bekannt, eher selten die Startelf zu verändern. In diesem Fall würde es aber Sinn machen. Natürlich nur dann, wenn Voelcke schon wieder für einen längeren Einsatz in Frage kommt. Der Klassenerhalt steht aktuell über allem, dennoch drängt sich auch ein weiteres Thema auf. Wie bekannt geworden ist, läuft der Vertrag von Sportchef Anthony Loviso am 15. April 2025 aus, das ist also bereits in der nächsten Woche. Was sehr ungewöhnlich ist, weil die Saison danach noch 5 weitere Spiele anstehen.
Inwieweit das Unruhe auch innerhalb der Mannschaft erzeugt, ist nicht klar. Falls es jedoch so sein sollte, wäre es in dieser prekären Lage sehr schlecht, weil man die volle Konzentration für den Klassenerhalt braucht.
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