Ausgerechnet der Kapitän fehlt – Waldhof muss gegen Köln auf Seegert verzichten

3. Liga | erstellt am Fr 09.08.2024

sport-kurier. Das hatte man sich beim SV Waldhof Mannheim ganz anders vorgestellt. Am Samstag gastiert ab 14 Uhr Viktoria Köln zum ersten Heimspiel der neuen Saison der 3.Liga im Mannheimer Carl-Benz-Stadion – und ausgerechnet bei diesem so wichtigen Spiel werden die „Buwe“ auf ihren Kapitän Marcel Seegert verzichten müssen. „Cello“ – wie er von seinem Mannschaftskollegen genannt wird – muss wegen einer Prellung im Knie passen. Im Pokalspiel in Neckarelz gegen Diedesheim stand Seegert am Mittwoch noch auf dem Platz.

Besonders bitter ist, dass Trainer Marco Antwerpen neben Seegert auch auf Niklas Hoffmann verzichten muss. Beide standen zuletzt beim 1:2 gegen Ingolstadt noch zusammen in der Innenverteidigung. Der 1,93 Meter große Neuzugang sah bei den Bayern eine umstrittene gelb-rote Karte. Antwerpen muss also komplett umbauen. Theoretisch könnte er hinten auch auf eine Dreierkette umstellen, so ließ er bei seiner vorigen Stationen häufig spielen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sich Mittelfeldspieler Maximilian Thalhammer und Malte Karbstein in der Innenverteidigung wiederfinden. Thalhammer kann diese Position auch spielen, was er nach der Auswechslung von Seegert in Ingolstadt, wo der Kapitän über Schwindel klagte, bewiesen hat.

Es hilft jedoch alles nichts, der SVW ist am Samstag in der Pflicht. Die Niederlage in Ingolstadt war unnötig, weil man gut gespielt hatte. Unter dem Strich wird man aber an Punkten gemessen. Die Kölner hatten im Sommer einen großen Aderlass. Viele Stammkräfte haben den Verein verlassen, was auch mit finanziellen Einschnitten zu tun hat. Viele Experten sehen in den Kölnern deshalb einen potenziellen Abstiegskandidaten, der im ersten Spiel zuhause gegen Dynamo Dresden aber gut mitgehalten hat und nur mit 1:2 gegen den Titelkandidaten verlor.

Wichtig wird es sein, dass man die eigene Defensive in den Griff bekommt, aber auch nach vorne Akzente setzen kann. In Ingolstadt ist das gelungen, allerdings haperte er insbesondere noch in einem Bereich. Topstürmer Terrence Boyd wurde nicht wirklich mit Flanken gefüttert. Das muss künftig anders laufen, das Zusammenspiel mit ihm muss verbessert werden. Antwerpen betont: „Die Jungs müssen schauen, dass sie Terrence in Position bringen.“

Spannend dürfte zudem sein, wen Antwerpen neben Boyd in der Spitze aufbietet. Zuletzt wirbelte da auch immer Youngster Kennedy Okpala mit, der seine Sache gut machte. Doch auch Felix Lohkemper drängt sich auf. Der Neuzugang vom 1.FC Nürnberg traf in Ingolstadt zum 1:2 und legte im Landespokal noch drei weitere Kisten nach. Natürlich sind Tore gegen einen Kreisligisten für einen Drittligisten nicht unbedingt der geeignete Maßstab, doch auffällig ist einfach, dass der U19-Europameister von 2014 nicht viele Chancen braucht um ein Tor zu erzielen. Er ist sehr abgeklärt vor dem Tor.

Am Freitagmorgen waren bis dato 8500 Eintrittskarten verkauft, was gegen einen Gegner, der in der Regel kaum eigene Fans mit zu Auswärtsspielen bringt, ein guter Zwischenstand ist. Berücksichtigt man noch, dass die Blauschwarzen an der Tageskasse stets noch einige Tickets absetzen, wird man sich über 10.000 Zuschauern einpendeln.