
Spruchband in der Aachener Fanecke mit der Aufschrift: AUCH IN MANNHEIM GILT: NEIN ZU GESCHLOSSENEN TAGESKASSE...Bild: IMAGO/foto2press.
Aufgeheizte Stimmung unter den Fanlagern ++ SV Waldhof Mannheim empfängt Alemannia Aachen
3. Liga | erstellt am Fr. 28.02.2025
sport-kurier. Wenn der SV Waldhof am Sonntag um 13.30 Uhr die Alemannia aus Aachen empfängt, wird sicher insbesondere die Mannheimer Polizei den Atem anhalten. Seit im Hinspiel vergeblich versucht wurde, den Mannheimer Block zu attackieren oder gar zu stürmen, ist die Stimmung zwischen den beiden Fanlagern aufgeheizt. Erschwerend kommt am Sonntag jetzt hinzu, dass zeitgleich der Faschingsumzug in Mannheim stattfindet. Zu ihm werden über 200.000 Menschen erwartet, aus Aachen reisen um die 2.000 Anhänger an, die außerdem dazu aufgerufen haben, sich zu verkleiden.
Die Polizei wird im Bereich der Innenstadt also genau hinschauen müssen, um den Überblick nicht zu verlieren. Denn die Voraussetzungen für Ausschreitungen könnten besser wohl kaum sein und es ist somit ein Unding, dass dieses Spiel ausgerechnet parallel zum Umzug ausgetragen wird, samstags hätte man dieses Problem nicht gehabt.
Waldhof Trainer Bernhard Trares hat verständlicherweise komplett andere Probleme, die bei einem Blick auf die Tabelle nicht wegzudiskutieren sind. Der SVW liegt mit 27 Punkten auf dem drittletzten Platz, der am Ende den Abstieg bedeuten würde – und das trotz 4 Punkten aus den letzten beiden Spielen. Doch ganz so dramatisch ist die Situation momentan noch nicht. Die Blauschwarzen trennen beispielsweise nur 4 Zähler vom Tabellenzwölften, dem SV Sandhausen. Bis zum ersten Nichtabstiegsplatz sind es 2 Punkte.
Zuversichtlich stimmen auch die Leistungen der letzten beiden Wochen. Gegen Rostock (5:0) und in Osnabrück (1:1) war ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar, der gegen Aachen fortgesetzt werden soll und sicher auch kann.
Trares hat seit Rostock einen etwas offensiveren Ansatz gewählt. Zwar setzt er immer noch auf das 4-1-2-1, allerdings besetzt er es mit anderen Spielern. Die Hereinnahme von Adrian Fein als spielstarker Sechser macht sich bezahlt. Vorne läuft es auch, Arianit Ferati, Andre Becker und Felix Lohkemper können in der 3.Liga jeden Defensivverbund vor große Schwierigkeiten stellen.
Aachen hat aktuell wie Sandhausen 31 Zähler auf dem Konto. Mit einem Sieg könnte sich der SVW bis auf einen Punkt heranschieben und den Aufsteiger so endgültig in den Abstiegsstrudel ziehen. Trares weiß, was die Stunde geschlagen hat: „Für uns ist das ein wahnsinnig wichtiges Spiel. Aachen ist sehr gut gestartet, sie sind jetzt aber auch ins normale Fahrwasser gerutscht. Den Schwung unseres Heimsiegs haben wir mit nach Osnabrück genommen und jetzt geht es darum, dass wir zuhause wieder genauso auftreten, mit dem Selbstvertrauen und der Power.“
Unklar ist aktuell noch wie die Gäste im Carl-Benz-Stadion antreten werden. In Aachener Medien wurde berichtet, dass die Grippewelle dort umgehen würde und möglicherweise einige Abwehrspieler ausfallen werden. Ob das wirklich stimmt, ist unklar. Es könnte auch nur ein Schachzug sein, um beim SVW für Verwirrung zu sorgen. Trares lässt sich davon aber auch nicht irritieren. Der erfahrene Chefcoach betont: „Das beeinflusst uns nicht, man weiß ja nie, wer am Ende wirklich kommt. Es gilt, dass wir uns auf uns selbst konzentrieren. So haben wir es diese Woche auch gemacht. Wir haben gut gearbeitet. Wir freuen uns auf das Spiel.“
Trotz Faschingszeit in Mannheim wird das CBS gut besucht sein. Am Freitag waren 9.000 Eintrittskarten abgesetzt, somit dürften es unter dem Strich wieder an die 11.000 Zuschauer sein, die am Sonntag dabei sind.
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