TSG 62/09 Weinheim (blau) vs.VfR Mannheim (rot) 2015 11 Jonas Meier-Kuester TSGW-18 Joseph Olumide VfRM. Bild: AS Sportfotos

TSG 62/09 Weinheim (blau) vs.VfR Mannheim (rot) 2015 11 Jonas Meier-Kuester TSGW-18 Joseph Olumide VfRM. Bild: AS Sportfotos

TSG 62/09 Weinheim kann mit dem 10. Platz nicht ganz zufrieden sein +++ Jörns-Elf bleibt etwas hinter den Erwartungen

Verbandsliga | erstellt am Mi 16.12.2015

Dirk Jörns spricht das an, was im Umfeld der TSG Weinheim und in der Kurpfalz viele denken. Doch es darf kein falscher Eindruck entstehen. Beim Verbandsligisten ist man weit davon entfernt verbittert zu sein. Denn noch ist nichts passiert. Als Zehnter befinden sich die Zweiburgenstädter nach wie vor in Sichtweite zum vorderen Tabellen-Drittel. So sind der VfR Mannheim als Vierter (31 Punkte) oder der TSV Amicitia Viernheim als Dritter (32) noch in Reichweite.

Die Aufstiegsränge sind hingegen bereits außer Reichweite. Spitzenreiter Walldorf II ist 13 Punkte weg, Lauda als Zweiter elf Zähler. Jörns erklärt: „Unser Ziel war es, dass wir am Saisonende unter den ersten fünf, sechs Mannschaften stehen und dieses Ziel ist für mich nach wie vor absolut realistisch!“

Trainer Dirk Jörns ist mit dem Spiel seiner Mannschaft zufriedener, als mit dem aktuell 10. Tabellenplatz. AS Sportfotos.

Auswärtsschwache Weinheimer – nur 7 Tore in der „Fremde“ erzielt

Stimmt, spielerisch und vom starken Personal her gehört Weinheim dort auch ohne Zweifel hin. Aber woran liegt es dann? Vor allem an der Auswärtsschwäche. Auf fremden Plätzen hinkt man den eigenen Erwartungen hinterher. Zwei Siegen stehen ein Remis und sechs Niederlagen gegenüber. Was allerdings laut Jörns weniger mit spielerischen Defiziten zusammenhängt, sondern vielmehr mit der Einstellung.

Jörns betont: „Uns fehlt mitunter etwas die Gier, diese letzten zehn bis fünfzehn Prozent, die es eben manchmal braucht, um ein Spiel letztlich auch wirklich zu gewinnen. Da muss mehr Entschlossenheit her.“ Ein Problem, das nun in der Winterpause gezielt angegangen werden soll. Auffällig ist zudem, dass die Durchschlagskraft in der Offensive fehlt: In neun Partien gelangen in der Fremde nur sieben Treffer. Das ist unterer Verbandsliga-Durchschnitt.
 
Es gibt aber auch Positives von der TSG in der Hinserie zu berichten. Vor allem die Art und Weise wie in Weinheim Fußball gespielt wird, gefällt dem Trainer. Die Spielidee ist seines Erachtens modern und attraktiv zugleich: Schnell und flach wird der Ball nach vorne getragen. Mit viel Struktur.

Zu selten durften sich die Weinheimer bei Auswärtsspielen über eigene Treffer freuen. AS Sportfotos.

„Und das haben die Jungs wirklich auch sehr gut umgesetzt“, lobt Jörns, „das hat oft Spaß gemacht zuzuschauen.“ In Erinnerung ist Jörns diesbezüglich vor allem ein Spiel geblieben: Der 3:0-Sieg gegen den ASV Durlach. „Da haben wir wirklich sehr gut gespielt.“ Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann das Umschaltspiel. Denn ist der Ball erstmal weg, entsteht mitunter Unordnung und den Gegnern wird das Kontern leicht gemacht. „Daran werden wir im Winter ebenfalls arbeiten“, verspricht Jörns.

In Sachen personelle Veränderungen wird man in Weinheim nicht in Aktionismus verfallen

Man weiß um die Gesetzmäßigkeiten, ist sich darüber im Klaren, dass es im Winter nicht einfach ist, geeignete Kandidaten zu finden. Wobei man einen bereits gefunden hat: Lukas Cambeis wird die TSG verstärken – der Sportkurier berichtete bereits letzte Woche darüber.

Jörns freut sich schon: „Er wird uns sicher weiterbringen, mit ihm haben wir einen Top-Mann für uns gewinnen können.“ Ein Blick auf die bisherigen Stationen von Cambeis bestätigen das. Ob es weitere Neuzugänge geben wird, bleibt abzuwarten. Jörns: „Wir halten natürlich die Augen offen und wenn sich etwas ergibt, das auch wirklich passt, dann würden wir zuschlagen. Aber sicher nicht zwanghaft.“ Abgänge stehen bislang auch noch nicht fest. Allerdings hat Jörns im Gespräch mit dem Sportkurier bereits angekündigt, dass er wohl den einen oder anderen jüngeren Spieler abgeben wird. „Ein paar Spieler kamen bislang nicht so zum Zug und bei einem anderen Verein können sie sicher mehr Spielpraxis sammeln“, betont Jörns.

TSG 62/09 Weinheim (blau) vs.SG HD.-Kircheim (rot-schwarz) 2015 11 Jonas Meier-Kuester TSGW-5 Patrick Berecko SGK. AS Sportfotos.

Nur fünf Punkte auf einen Abstiegsplatz

Der Trainingsstart wird in Weinheim Ende Januar sein. Und dann will man gezielt auf die Aufholjagd hinarbeiten. „Aus meiner Sicht hätten wir aufgrund unserer Leistungen eigentlich ohnehin schon ein paar Punkte mehr verdient gehabt.“ Aber eines darf nicht vergessen werden: Weinheim hat bereits zwei Rückrundenspiele hinter sich, die es in sich hatten. Gegen den VfR Mannheim (2:2) und gegen Walldorf II (0:5). Demnach sind es zwei Spitzenteams weniger, die Weinheim nach der Winterpause vor der Brust hat.

Doch bei all der Euphorie, die man in Weinheim mit der Rückrunde verbindet, mit der Aufbruchsstimmung könnte es schnell vorbei sein, denn der Abstand nach unten ist nicht groß. Der einstige Oberligist hat aktuell nur fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Man täte demnach gut daran, sich erst einmal nach hinten abzusichern, um keine böse Überraschung zu erleben. Die beste Medizin sind für die TSG deshalb Siege. So viele wie möglich. Dann wird es am Ende vielleicht auch wirklich noch etwas mit einer Platzierung im ersten Tabellendrittel.

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