Schwetzingens Fabian Feigenbutz am Ball (blau). Spielszene SV 98 Schwetzingen - VfR Mannheim. Bild: lofi

Schwetzingens Fabian Feigenbutz am Ball (blau). Spielszene SV 98 Schwetzingen - VfR Mannheim. Bild: lofi

Kann der Verbandsligist SV 98 Schwetzingen noch weiter oben angreifen? ++ Positive Halbserien-Bilanz

Archiv Verbandsliga (Fußball) | erstellt am Do 17.12.2015

Das ist die Bilanz des SV 98 Schwetzingen nach 17 Partien in der Fußball Verbandsliga Nordbaden. Und mit der kann man an der Ketscher Landstraße auch sehr gut leben.

Sie realisiert nämlich das, was die SV-Verantwortlichen vor der Saison als Ziel ausgegeben haben: Einen Platz im vorderen Tabellendrittel. Der SVS überwintert als Fünfter, hat 29 Punkte auf dem Konto. Trainer Steffen Kohl sagt: „Wir sind mit dem Erreichten bisher sehr zufrieden.“ Aber auch: „Trotzdem hätten es unter dem Strich sicher noch ein paar Punkte mehr sein können.“

Verbandsligist SV 98 Schwetzingen in der Spielzeit 2015/2016 – offizielles Mannschaftsfoto. Bild: lofi.

Das Hauptproblem der Schwetzinger lässt sich an der Tabelle ablesen: die Torausbeute

Bis dato erzielten die 98er nur 28 Treffer. Viel zu wenig, findet auch Kohl: „Wenn man sieht, wie viele Chancen wir uns erarbeiten und was dann am Ende dabei raus kommt, ist das nicht gut. Und wir vergeben wirklich die klarsten Dinger.“ Passend dazu ist auch die Schwäche bei Standardsituationen. In Treffer werden die nur ganz selten mal umgewandelt. Doch damit soll in der Rest-Rückrunde Schluss sein. Kohl will in der Winterpause gezielt am fehlenden Killerinstinkt arbeiten.

Weiter mit etwas Erfreulichem: der Abwehr. Nur 19 Mal musste der Ball aus dem eigenen Netz geholt werden. Sieben Mal spielte man gar zu null. Aus der Reihe tanzten da eigentlich nur das 2:4 gegen den Spitzenreiter Walldorf II und das 1:3 gegen Gommersdorf, das allerdings auch unter erschwerten Bedingungen stattfand: Schwetzingen musste gleich drei Platzverweise verdauen.

Lieber erinnert sich Kohl da schon an das Duell mit dem VfR Mannheim. Wen wundert’s? Schwetzingen gewann das Derby mit 1:0, ärgerte die favorisierten Rasenspieler gewaltig. Oder den kürzlichen 2:1-Erfolg beim ASV Durlach, den die Kohl-Elf mit acht Mann über die Zeit retten konnte.

Spielszene ASV Karlsruhe-Durlach-SV 98 Schwetzingen – Schwetzingens Malek Örum im Zweikampf. Bild: lofi.

Kohl: „Wir leben schon von unserer Schnelligkeit“

In Sachen Spielweise richtet sich Kohl meist nach dem Personal, das ihm gerade zur Verfügung steht. So war das Verletzungspech in der Hinserie nämlich durchaus groß. „Ich habe in 17 Spielen mit acht verschiedenen Sechsern gespielt“, berichtet Kohl, „ich denke, das beschreibt die Situation bei uns ganz gut.“

Prinzipiell verfolgt man in Schwetzingen aber dennoch ein klaren Plan: Meist geht es schnell von hinten heraus nach vorne in Richtung gegnerisches Tor. Kohl betont: „Wir leben schon von unserer Schnelligkeit, zudem haben wir nicht die Spielertypen im Kader, mit denen du einen Gegner tief in die eigene Hälfte drücken kannst.“

Bezüglich des Saisonziels hält man weiter am Ausgangsziel fest. Am Ende soll es möglichst ein Platz im oberen Tabellendrittel sein. Aber könnte am Ende vielleicht nicht noch etwas mehr rausspringen? Schließlich sind es bis zum Zweiten aus Lauda nur sieben Punkte. Die können im nächsten Halbjahr doch locker noch aufgeholt werden!?

Kohl weiß das, aber er baut sich keine Luftschlösser auf. Er ist Realist und sagt: „In dieser Liga, die extrem ausgeglichen ist, kannst du jedes Spiel gewinnen, aber eben auch jedes verlieren. Und wenn du häufiger verlierst, rutschst du schnell mal ab.“

Das Trainerteam: v.l. Co-Trainer Willi Schöneck, Cheftrainer Steffen Kohl, TW-Trainer Bernd Keller. Bild: lofi

Bleibt die Frage nach personellen Veränderungen. Wird es die in Schwetzingen geben? Fest steht bislang nur der Abschied von Jannick Hofmann, der aufgrund seines Studiums nicht mehr zur Verfügung stehen wird. „Ansonsten ist unser Kader recht groß und ich vertraue unseren Jungs. Zwingend werden wir uns also nicht verstärken“, so Kohl.

Festzuhalten ist zudem, dass man es in Schwetzingen geschafft hat, die Abgänge zu kompensieren. Und auch Kohl schickt sich an die großen Fußstapfen, die Erfolgstrainer Volker Zimmermann hinterlassen hat, zu treten. Die einstige Krise ist jedenfalls längst überwunden. Man verfügt über ein schlagkräftiges Team, mit dem man durchaus auch noch weiter oben angreifen kann.

 

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