TSV Amicitia Viernheim - 1. FC Bruchsal, Verbandsliga, v.l. Bruchsals Borisals Grbavac und die Viernheimer Daniel Herm und Matteo Monetta. Bild: Berno Nix

TSV Amicitia Viernheim - 1. FC Bruchsal, Verbandsliga, v.l. Bruchsals Borisals Grbavac und die Viernheimer Daniel Herm und Matteo Monetta. Bild: Berno Nix

Sportlich hat es beim TSV Amicitia Viernheim gestimmt +++ Platz 3 ist ein Erfolg, aber wie geht’s weiter?

Verbandsliga | erstellt am Mo. 14.12.2015

Und zwar auf und abseits des Platzes. Denn dem hervorragenden dritten Platz in der Verbandsliga Nordbaden stehen finanzielle Probleme gegenüber. Gelder fehlen, die komplette Rückrunde steht auf der Kippe. Zumindest mal ist fraglich, ob man sie so zu Ende spielen kann, wie man die Saison angefangen hat, denn es könnte zu Not-Verkäufen kommen, um die fehlenden Gelder ausgleichen zu können – der Sportkurier berichtete bereits.

Doch zurück zum Sportlichen

Bislang hat Viernheim 32 Punkte gesammelt. Zehn Siegen stehen fünf Niederlagen und zwei Unentschieden gegenüber. Stimmt, das kann sich sehen lassen. Besonders beeindruckend: die Heimstärke. Die Südhessen sammelten im heimischen Stadion 22 Zähler. Das sind sieben Siege und ein Remis. „Das ist wirklich eine sehr gute Bilanz“, erklärt Trainer Norbert Muris, „allerdings hätte es gegen den VfR Mannheim und die TSG Weinheim auch unentschieden ausgehen können. Andererseits spricht das eben auch für die Moral meiner Mannschaft, wenn man kurz vor Schluss noch das entscheidende Tor erzielt.“

In Sachen Verletzungen blieb man nicht verschont

Gerade die Ausfälle von Robin Hadameck und Nico Beck schmerzen sehr. Beide haben in dieser Saison bislang noch gar nicht gespielt. Wobei Hadameck mittlerweile zumindest wieder trainieren kann. Muris: „Beide sind wichtige Spieler für uns, die nur ganz schwer zu kompensieren sind. Denn wir haben nicht jede Position doppelt besetzt.“ Und weiter: „Dass wir uns mit 32 Punkten trotzdem noch in Schlagdistanz befinden, ist sehr gut und war auch unser Ziel. Um Ende auf den ersten beiden Plätzen zu stehen, werden in dieser Saison wohl über 60 Punkte nötig sein.“

Um die zu erreichen, wäre es von Vorteil, wenn Viernheim in den Auswärtspartien noch ein paar Prozentpunkte mehr herauskitzelt, denn so stark die Heimbilanz auch ist, in der Fremde gelang bislang zu wenig. Allerdings nicht etwa, weil man auf fremden Plätzen sein Potenzial nicht abrufen würde, sondern, weil die Effektivität fehlt.

Sprich die vorhandenen Torchancen werden nicht genutzt. Auch in Lauda (0:0) und bei Spitzenreiter Walldorf (1:2) wären laut Muris nämlich Siege drin gewesen. Ein weiteres Problem: Wenn der gegnerische Platz zu schlecht ist und den Kombinationsfußball der Viernheimer nicht zu lässt, fehlt der Mut zu einem Plan B: „Die Jungs wollen dann immer weiter nach vorne kombinieren statt den Ball mal hoch nach vorne zu schlagen. Gerade bei den beiden Durlacher Mannschaften wurde uns das zum Verhängnis.“

TSV Amicitia Viernheim – TSG 62/09 Weinheim Verbandsliga, v.l.  Weinheims Jonas-Meier-Küster gegen Viernheims Keven Bayram. AS Sportfotos.

Doch eigentlich ist das Meckern auf hohem Niveau

Denn Muris hat es in Viernheim geschafft, ein ansehnliches Spielsystem einzustudieren. Man ist stets auf Ballbesitz aus und auf eine schnelle Balleroberung. Dazu wird auch vorne mal schnell zu gestellt. Muris erklärt: „Wir haben keine Mannschaft, mit der man sich hinten rein stellen kann. Das ist nicht unsere Spielweise. Und ich würde wirklich sagen, dass wir einen ansehnlichen Fußball spielen.“

Weiter mit dem Ziel für die Rest-Rückrunde. Und genau das ist schwer zu definieren. Was nachvollziehbar ist. Schließlich weiß in Viernheim noch keiner so genau, wie man nach der Winterpause aufgestellt sein wird. Gibt es gravierende Änderungen am Kader oder gibt es sie nicht?

„Um über konkrete Ziele sprechen zu können, muss ich den 31. Januar abwarten, denn dann endet die Wechselfrist“, betont Muris. Fakt ist, dass am morgigen Dienstag ein Treffen stattfinden wird, bei dem mit den Spielern gesprochen wird. Dabei sein werden Muris und Abteilungsleiter Karsten Welle. Muris lässt alles auf sich zu kommen, hat aber „momentan das Gefühl, das nicht alles auseinanderbrechen wird“. Fakt ist auch, dass für jeden Spieler, den ein anderer Verein haben möchte, eine Ablösesumme fällig wird.

Dass es innerhalb der Mannschaft stimmt, zeigte sich übrigens am letzten Samstag: Laut Muris fand eine Super-Weihnachtsfeier statt, bei der jeder dabei war und nochmals eine starke Hinrunde Revue passieren ließ.
Der Tenor: Gerne würde man in der Rückrunde dort weitermachen. Und zwar gemeinsam…

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