Marcel Carl (Astoria) enttäuscht. Archivbild: Lukas Adler
Chancenwucher und Phantomtor
FC Astoria Walldorf | erstellt am So 27.08.2023
Beim Bahlinger SC unterlag die Mannschaft von Cheftrainer Matthias Born am 4. Spieltag trotz großer Dominanz und einer Vielzahl von guten Tormöglichkeiten unglücklich mit 1:2.
Im Vergleich zur Woche nahm Born drei personelle Wechsel in seiner Startelf vor, für Birkan Celik, Maximilian Waack und Roman Hauk starteten Kevin Krüger, Tim Fahrenholz und Emanuel Gstettner.
Walldorf begann überlegen und ließ Ball und Gegner laufen, in der 11. Minute hatte man die erste Topgelegenheit, als Lennart Grimmer einen Diagonalpass von Emilian Lässig erlief, sein Querpass auf den mitgelaufenen Krüger aber in höchster Not geklärt wurde. Auf der Gegenseite kam Bahlingen nach zwanzig Minuten erstmals gefährlich vor das Walldorfer Gehäuse, ein abgefälschter Schuss von Luca Köbele zischte am Winkel vorbei. Munter ging es weiter, es war trotz leichtem Dauerregen eine ansprechende Partie, die der FCA vor 500 Zuschauer im Kaiserstuhlstadion ablieferte.
In der 33. Spielminute spielte Fahrenholz Doppelpass mit Marcel Carl, sein Abschluss aus halbrechter Position konnte BSC-Keeper Benedikt Grawe per Fußabwehr klären. Walldorf blieb druckvoll und hatte im Anschluss an einer Ecke Pech, als Laurin Stich das Ziel nur knapp verfehlte (39.). In diese beste Walldorfer Phase hinein und praktisch mit dem Pausenpfiff gingen die Hausherren mehr oder weniger aus dem Nichts in Führung, ein platzierter Fernschuss von Hasan Pepic bedeutete den 1:0-Halbzeitstand aus Sicht der Gastgeber.
Wild entschlossen es noch besser zu machen, so kam der FCA aus der Kabine zurück. In der 51. Minute verpassten Boubacar Barry per Kopf und Carl im Nachschuss den vermeintlich schnellen Ausgleichstreffer nach dem Pausentee. Auf der anderen Seite wurde es bizarr, auf Kopfballvorlage von Kapitän Yannick Häringer köpfte Holger Bux die Kugel auf das Walldorfer Tor, Stich stand auf der Linie und klärte in höchster Not, nicht so für das Schiedsrichtergespann, das auf Tor für Bahlingen entschied – 2:0 (56.). Diese Ungerechtigkeit musste der FCA erst einmal verdauen und hatte in den Folgeminuten Glück als Pepic einen Foulelfmeter über das Gehäuse von Luis Idjakovic bugsierte (65.).
Danach besann sich Walldorf wieder auf das eigene Spiel und rannte unermüdlich an. Das Bahlinger Tor schien an diesem Tag wie vernagelt, aus guter Position vergab Turan Calhanoglu eine gute Möglichkeit (74.), wenig später rettete Bahlingens Rico Wehrle gegen den einschussbereiten Grimmer (84.). Der 1:2-Anschlusstreffer sollte dann doch noch fallen, jedoch sehr spät, tief in die Nachspielzeit hinein traf Grimmer fulminant in die Bahlinger Maschen (90.+4). Und die Partie war immer noch nicht zu Ende, denn in der 90.+8 Minute hatte Barry noch das vermeintliche 2:2 auf dem Fuß, aus dem Getümmel heraus blieb er jedoch gegen Schlussmann Grawe nur zweiter Sieger.
Stimmen zum Spiel:
Axel Siefert, Trainer Bahlinger SC: „Es war nicht unser bestes Spiel, da haben in den ersten drei Ligaspielen wesentlich besser agiert. Gute Spiele haben wir zuletzt nicht gewonnen, heute haben wir ein weniger gutes Spiel gewonnen, so ist der Fußball. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis, aber mit dem Spiel können wir nicht zufrieden sein, wir hatten zu viele Ballverluste und unsere spielerische Stärke kaum in die Waagschale legen können. Das 1:0 fiel aus dem Nichts, aber auch aus dem Nichts ist ein Tor ein Tor. Die 2. Halbzeit war besser, als die erste. Knackpunkt war der Elfmeter, wenn wir den gemacht hätten, wäre die Partie frühzeitig entschieden gewesen, so blieb es bis zum Schluss spannend.“
Matthias Born: „Wir haben es im ersten Abschnitt sehr gut gemacht und vor dem Gegentreffer selbst zwei Hundertprozentige, die wir nicht nutzen. Das 0:2 war kein Tor, aber auch danach haben wir uns nicht aufgegeben. Diese Ungerechtigkeit mussten wir erst einmal wegstecken, schade dass unser Anschlusstreffer zu spät kam. Momentan haben wir das nötige Glück nicht, dass man in der ein oder anderen Szene braucht, außerdem fehlt uns die Kaltschnäuzigkeit im gegnerischen Sechszehner.“
Ausblick:
Für den FC-Astoria Walldorf geht es am Mittwoch (30. Aug.) weiter, dann empfängt man um 19 Uhr den FSV Frankfurt im heimischen Dietmar-Hopp-Sportpark.
Bahlinger SC: Grawe – Herrmann, Bux, Tost, Lovisa (66. Wehrle) – Häringer, Pepic, Gutjahr (79. Weizel), Köbele (79. Giessler) – Bektasi (66. Mourad), Vesco (69. Novakovic)
FC-Astoria Walldorf: Idjakovic – Grimmer, Stich (71. Erbe), Gstettner, Manegold – Lässig, Politakis (66. Waack), Krüger (66. Safranek), Fahrenholz (46. Calhanoglu), Barry – Carl
Tore: 1:0 (45.+2) Pepic, 2:0 (56.) Bux, 2:1 (90.+4) Grimmer
Schiedsrichter: Luca Schiliro (Saarbrücken)
Zuschauer: 531
Besondere Vorkommnisse: Pepic (BSC) verschießt einen Foulelfmeter (65.)
FC Astoria Walldorf
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