Thorsten Kniehl (rechts) im Zweikampf mit seinem Waldhöfer Gegenspieler. Im Hintergrund Heddesheims Bennie Schäfer. Bild: Simon Hofmann

Thorsten Kniehl (rechts) im Zweikampf mit seinem Waldhöfer Gegenspieler. Im Hintergrund Heddesheims Bennie Schäfer. Bild: Simon Hofmann

Thorsten Kniehl hat 30er Tormarke geknackt +++ Heddesheims Torjäger erzielt Treffer am Fließband

Landesliga | erstellt am Do. 12.05.2016

“ Thorsten Kniehl braucht nicht lange zu überlegen, als er vom Sportkurier auf seinen aktuellen Lieblingsspieler angesprochen wird. Beide haben übrigens eine Gemeinsamkeit, beide treffen wie am Fließband.

Lewandowski für den FC Ruhmreich und Kniehl ein paar Etagen tiefer in der Landesliga für die Fortuna aus Heddesheim. Und im direkten Duell hat Kniehl gar die Nase vorne. Der Pole steht momentan bei 29 Buden, Kniehl hat die 30 bereits geknackt. Vergangene Woche hatte er gar das Kunststück fertig gebracht, innerhalb von 8 Tagen jeweils vier Tore gegen den SV Reihen und den VfB St. Leon zu erzielen.

Thorsten Kniehl (blaues Dress) hat die 30er-Tormarke geknackt. Bild: In dieser Szene erzielt er einen Treffer beim 1. FC Mühlhausen (Hinspiel). Foto: Rafael Kowollik

Der 24-Jährige hat einen Riesen-Anteil am Heddesheimer Höhenflug

Die sind nämlich seit der Winterpause auf die Überholspur eingebogen. Drei Spieltage vor Saisonende grüßt Heddesheim vom zweiten Platz, träumt vom Aufstieg in die Verbandsliga Nordbaden. Aber eben nicht nur dank Kniehl. Er selbst sagt: „Ohne meine Mannschaftskollegen hätte ich bislang keine 30 Tore schießen können. Mein Erfolg hängt ganz eng mit den anderen zusammen.“ Ein Sonderlob hat er für Daniel Gulde parat. „Er schafft für mich die Freiräume, rackert ohne Ende. Als Stürmer kannst du dir kaum einen besseren Partner vorne drin wünschen.“

Doch da sind noch mehr, die das Spiel der Fortuna prägen. Nämlich alle. „Wir sind mittlerweile eine eingespielte Mannschaft. Jeder kennt den anderen“, betont Kniehl, „das ist sicher auch der Hauptgrund dafür, dass es mittlerweile deutlich besser bei uns läuft.“ Kniehl selbst ist dann meistens der, der den finalen, den tödlichen Ball spielt. Dass er das kann, hat er auch schon höherklassig in Sandhausen oder in Weinheim bewiesen. Auch dort war er der Dauer-Knipser. Es gibt nicht wenige Experten, die ihm durchaus auch eine Profikarriere zutrauen.

Im Endspurt sollen für Kniehl nun noch ein paar Kisten dazu kommen

Drei Spiele sind es noch. „Gewinnen wir die alle, stehen wir in der Relegation zur Verbandsliga. Das wäre eine Super-Sache. Darauf arbeiten wir alle hin“, sagt der Torjäger. Und was ist mit der Pole Position? Warum nicht direkt hochgehen? „Das wäre natürlich noch besser, aber da ist ja auch noch Eppingen, die liegen drei Punkte vor uns und haben nur noch zwei Spiele und dabei auch das deutlich bessere Torverhältnis. Um Erster zu werden, müssten die patzen und das glaube ich nicht. Sie haben eher lösbare Aufgaben vor sich.“

Egal, es geht auch über den Umweg Relegation. Drei Stolpersteine warten noch: Gartenstadt, Ziegelhausen/Peterstal und Wieblingen. Und gerade Gartenstadt, das nur zwei Punkte hinter Heddesheim liegt, ist eine harte Nuss, die am Wochenende erst einmal geknackt werden muss. Das weiß auch Kniehl, die Tormaschine. Aber der bleibt cool, vertraut auf sich und die Kollegen: „Mit dem VfB haben wir aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen. Außerdem müssen die gewinnen, uns reicht theoretisch auch schon ein Punkt. Aber natürlich wollen wir siegen, das ist klar!“ Ist man vor so einem Spiel vielleicht auch einen Tick nervöser als sonst? „Nein, nervös sicher nicht. Wir freuen uns einfach nur alle auf dieses Spiel.“

Die Heddesheimer stehen nach einer starken Serie auf dem Relegationsplatz. Den gilt es gegen den VfB Gartenstadt zu verteidigen. Bild: Simon Hofmann

Zurück zu ihm selbst, 30 Tore sind schon ein Wort, was war denn das Ziel vor der Saison? „Ich hatte mir 25 Treffer vorgenommen, jetzt sind es dreißig und es können ja noch ein paar mehr werden“, lacht Kniehl selbstbewusst. Wer so oft trifft, hat im Fußball sicher noch große Pläne — und steht sicher auch bei einigen ambitionierten Klubs auf dem Zettel. Und genau so ist es auch.

Anfragen hat er einige vorliegen, selbst ein Regionalligist soll dabei sein. Doch momentan interessiert ihn das alles nicht. Heddesheim ist ihm ans Herz gewachsen. Die Verantwortlichen, die Teamkameraden — einfach alles. „Wir sind wirklich sehr gut aufgestellt und haben ehrgeizige und professionelle Leute im Verein. Da wächst etwas. Wir wollen jetzt den nächsten Schritt gehen.“

 

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