Archivbild: TSV Amicitia Viernheim -  VfR Mannheim II, Kreisliga, Viernheims Patrick Marschlich gegen Mannheims Dean Achtstetter. Foto: Berno Nix

Archivbild: TSV Amicitia Viernheim - VfR Mannheim II, Kreisliga, Viernheims Patrick Marschlich gegen Mannheims Dean Achtstetter. Foto: Berno Nix

„Patrick Marschlich hängt im Sommer die Fußballschuhe an den Nagel“

Landesliga | erstellt am Di 20.02.2024

sport-kurier. Patrick Marschlich ist ein Name, der auch über den Tellerrand der Kurpfalz hinaus hinlänglich bekannt ist, wenn man sich mit dem Fußball beschäftigt. Der mittlerweile 38-jährige hat in seiner aktiven Karriere viel erlebt und sich unter anderem auch beim SV Waldhof Mannheim 07 einen Namen gemacht.

Momentan spielt er in der Landesliga Rhein-Neckar für den TSV Amicitia Viernheim und das wird auch seine letzte Station sein, denn mittlerweile steht fest, dass er im Sommer endgültig die Fußballschuhe an den Nagel hängen wird. Wir haben uns mit ihm unterhalten.

Hallo Herr Marschlich, wie schwer fällt Ihnen denn der Abschied als Spieler?

Mit meinen 38 Jahren merke ich so langsam meine Knochen (lacht). Ich habe ja gesagt, dass ich diese Saison noch sauber zu Ende machen will. Seit dieser Saison bin ich ja auch kein Spielertrainer mehr, sondern konzentriere mich voll aufs Spielen. Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass du beides nicht so richtig machst, wenn du es zusammen angehst. Das aktive Fußballspielen hatte mich einfach nochmal sehr gejuckt.

Wie schwer fällt es, wenn Sie an den Sommer denken. Zählt man die Spiele schon runter?

Ja, das macht man schon. Aber ich muss jetzt erst einmal schauen, dass ich die Spiele auch alle absolvieren kann. Ich hoffe das zumindest sehr, denn in der Vorrunde hatte ich ja immer wieder mit Problemen an der Achillessehne zu tun. Die letzten 13, 14 Spiele würde ich gerne verletzungsfrei bleiben und der Mannschaft so im Abstiegskampf helfen können.

Danach wird es aber auf alle Fälle als Trainer weitergehen. Oder?

Ja, ich habe jetzt meinen B-Schein gemacht. Jetzt habe ich also alle Voraussetzungen, um irgendwo Trainer zu werden. Aber wo und wie ich weitermachen werde, steht noch nicht fest. Aber ich will Fuß fassen als Trainer.

Gibt es eine bestimmte Liga, die Ihnen vorschwebt, die es mindestens sein soll?

Da mache ich mir natürlich Gedanken. Ich will viele Dinge weitergeben, die ich selbst von guten Trainern gelernt habe. In Großaspach hatte ich beispielsweise auch Thomas Letsch als Trainer, der jetzt den VfL Bochum trainiert oder Alexander Zorniger, der jetzt bei Greuther Fürth arbeitet. Mit denen habe ich auch noch hin und wieder Kontakt. Und wenn ich das weitergeben will, würde die Kreisklasse B vielleicht nicht so passen, weil eine gewisse Qualität bei den Spielern schon vorhanden sein sollte. Da soll jetzt gar nicht abwertend klingen, aber so ist es eben.

Patrick Marschlich hier in der Funktion als Trainer beim TSV Amicitia Viernheim. In dieser Spielzeit konzentriert er sich nur auf das Fußball spielen. Bild: Berno Nix

Wie sieht Ihre Spielphilosophie als Trainer aus?

Ich mag das Kurzpassspiel, bin aber auch keiner, der sagt, dass man alles von hinten raus aufbauen muss und sich am Ende dann vielleicht selbst noch das Eigentor reinhaut. Es hängt immer von den Spielern, die einem zur Verfügung stehen, ab. Aber auch ein langer Ball kann gut sein, dadurch ist man schneller in der gegnerischen Hälfte und geht dort ins Gegenpressing rein. So kann man die Bälle gleich in gefährlichen Räumen erkämpfen.

Sie haben als Spieler viel erlebt. Wo war die schönste und spannendste Zeit?

Also besonders wohl gefühlt habe ich mich bei Waldhof Mannheim. Das war schon richtig geil, weil die Fans dort etwas Besonderes sind. Ich habe dort 4 Jahre in der Jugend gespielt und 3 Jahre in der ersten Mannschaft, so etwas vergisst du nicht. Und das als Jungspund unter einem Trainer wie Maurizio Gaudino oder Massimo Morales. Angefangen habe ich dort bei Viktor Olscha. In Großaspach hatte ich meine schönsten Spiele mit zwei Mal im DFB-Pokal. Unter anderem gegen den VfB Stuttgart vor 20.000 in Heilbronn. Ich hatte wirklich ein paar tolle Highlights in meiner Laufbahn.

Was werden Sie am meisten an der Spielerkarriere vermissen?

Gerade auch diese Gemeinschaft, die man da hat. Das wird nie mehr so sein, weil du das als Trainer nicht mehr so fühlst und nicht mehr so im Team drin bist. Deshalb sauge ich momentan nochmals extrem diese besondere Atmosphäre in der Kabine auf. Das macht den Fußball für mich aus. Das gibt einem ganz viel zurück.

Und zum Abschluss noch einmal zurück zu Ihrem Ex Verein, dem SV Waldhof. Für sie sieht es derzeit in der 3.Liga nicht so gut aus. Schaffen sie es drin zu bleiben?

Es wird schwer, weil der Kader in diesem Jahr nicht so gut ist. Ich habe mit Rüdiger Rehm noch in Großaspach zusammen gespielt. Er war dort auch noch mein Trainer. Ich wusste deshalb, dass er nicht so viel für diesen Absturz kann. Man sieht ja auch, dass sich nach dem Trainerwechsel nicht viel getan hat. Aber ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn der Waldhof die Klasse halten kann.

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