
Frank Eissler (SpVgg. 06 Ketsch). Bild: Lothar Fischer
„Mehr Zeit für mich“ – Frank Eissler über seinen Abschied von der Spvgg. 06 Ketsch
Landesliga | erstellt am Mi. 03.06.2020
Im Sommer 2016 übernahm Eissler das Team damals noch in der Kreisliga und führte es sofort im ersten Anlauf in die Landesliga Rhein-Neckar, wo man nun bereits im 3. Jahr in Serie dem Ball hinterhergejagt.
Nach dieser Saison ist es nun jedoch vorbei, Frank Eissler wird die Spvgg verlassen. Sein Nachfolger steht längst fest: Giuliano Tondo wird vom VfR Mannheim 2 nach Ketsch wechseln. Wir sprachen mit Eissler über seinen Abschied.
Hallo Herr Eissler, wie schwer fällt Ihnen der Abschied von der Spvgg Ketsch?
Man geht natürlich immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das ist einfach so. Gerade, wenn man freiwillig aufhört. Letztlich ist es so aber natürlich immer besser, als wenn man rausgeworfen wird (lacht).
Wie war die Zeit in Ketsch?
Es war eine tolle Zeit. Im 1. Jahr ist uns sofort der Aufstieg geglückt. Die letzten 3 Jahre konnten wir uns nun in der Landesliga halten. Ich denke, dass wir für unsere Mittel das Optimale rausgeholt haben.
Der Aufstieg war sicher das Highlight.
Natürlich. Da haben wir eine sehr gute Saison gespielt, mussten Türkspor Mannheim aber den Vortritt lassen. Wir haben es dann über die Relegation gelöst.
Schade ist, dass es jetzt so ein krisenbedingtes Ende gab. Oder?
Natürlich. Man hatte quasi ein Abschiedsspiel von dem man vorher gar nicht wusste, dass es das Letzte sein wird. Aber wir werden das nachholen. Also nicht das Spiel, aber wir werden ein kleines Fest feiern, sobald es die Situation wieder zulässt. Denn es werden ja auch ein paar Spieler den Verein verlassen.
Die Klasse hatten sie noch nicht gesichert, glauben Sie, dass man das auch so gepackt hätte?
Ich bin eigentlich wirklich immer eher der Pessimist, aber ich muss wirklich sagen, dass ich davon überzeugt bin, dass wir das geschafft hätten. Das hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber mir war immer klar, dass wir uns deutlich steigern werden bzw. können, wenn unsere verletzten Spieler zurückkehren. Und genau das hat sich nach der Winterpause ja auch schon gezeigt.
Was waren denn eigentlich die genauen Gründe für Ihren Rückzug?
Ich wollte einfach wieder mehr Zeit für mich selbst. Durch die Corona-Krise merke ich jetzt schon seit ein paar Wochen, wie man diese Zeit nutzen kann. Das ist schon ein Stück mehr Lebensqualität, die man dadurch gewinnt.
Demnach werden Sie nie mehr auf die Trainerbank zurückkehren?
Sagen wir es mal so, derzeit kann ich es mir wirklich nicht vorstellen. Allerdings soll man bekanntlich nie nie sagen und das mache ich auch nicht. Aber klar ist eben auch, dass alles passen müsste. Und etwas Vergleichbares zu finden wie in Ketsch, das dürfte schwierig werden. Dort hat wirklich alles gepasst. Die Verantwortlichen standen immer hinter uns, auch wenn es mal nicht so gut lief.
Haben Sie schon Kontakt mit Ihrem Nachfolger gehabt?
Ja, wir haben uns kurz ausgetauscht und hätten uns sicher schon mal getroffen, was durch die Krise ja aber so leider nicht ging. Ich weiß, dass er im regen Austausch mit den Spielern steht. Falls er Informationen braucht, bekommt er sie natürlich von mir. Allerdings muss er sich jetzt erst einmal selbst ein Bild machen.
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