
Erfolgscoach Reiner Hollich würde den VfB gerne in die Verbandsliga führen, aber die Konkurrenz ist im Kampf um die ersten beiden Plätze groß. Bild: lofi
Gartenstadt-Coach Reiner Hollich im Interview +++ In der Fußball-Landesliga Rhein-Neckar zeichnet sich ein Vierkampf um den Titel ab
Landesliga | erstellt am Do. 07.04.2016
Gemeint sind Spitzenreiter Bammental (53 Punkte), Eppingen (51), Gartenstadt (50) und Heddesheim (50). Gartenstadt hat jedoch noch ein kleinen Joker im Ärmel: Der VfB hat ein Spiel weniger absolviert. Als Topfavorit sieht man sich aber keineswegs. Das zeigte sich im Interview des Sportkuriers mit Trainer Reiner Hollich, dem ehemaligen Erfolgscoach des SV Waldhof.
Hallo Herr Hollich, in neuen Jahr lief es bislang noch nicht ganz so rund. Wie zufrieden sind Sie denn mit dem bisherigen Abschneiden Ihrer Mannschaft in 2016?
Reiner Hollich: Insgesamt gesehen bin ich zufrieden. Wir haben eigentlich ordentliche Leistungen gezeigt. Richtig schlecht waren wir nur bei unserer 0:4-Niederlage gegen Neckarau, das war ein kollektives Versagen. Aber so etwas passiert manchmal eben. Und auch wenn ich so etwas sonst eigentlich nie erwähne, die schlechteren Ergebnisse sind sicher auch darauf zurückzuführen, dass wir sehr viele verletzte Spieler zu beklagen hatten und haben. Das Fehlen von vier, fünf Leistungsträgern steckt man nicht einfach so weg. Das ist schon problematisch und ich glaube, dass wir ohne die Verletzten vielleicht kein Spiel verloren hätten.
An der Spitze der Landesliga geht es mittlerweile sehr eng zu….
Reiner Hollich: Ja, das überrascht mich aber auch nicht. Ich hatte ja von Anfang an gesagt, dass es wohl diese vier Teams unter sich ausmachen werden. Am Ende wird sich deshalb wohl der durchsetzen, der die wenigsten Verletzten zu beklagen hat und wer bis zum Schluss cool bleibt. Wenn wir mal wieder alle Mann an Bord haben, was aber eher unwahrscheinlich ist, haben wir die Möglichkeit bis zum Schluss oben dran zu bleiben. Aber der Topfavorit sind wir nicht. Bislang haben wir eine wirklich gute Runde gespielt. Die Partie gegen Ziegelhausen, als wir in den letzten zehn Minuten völlig eingebrochen sind, hat uns etwas zurückgeworfen. Das war das letzte Spiel in 2015 und es kann schon sein, dass wir da noch einen kleinen Knacks mit ins neue Jahr genommen haben.
Reiner Hollich: Wie läuft eigentlich die Planung in Gartenstadt ab. Plant man zweigleisig, also für die Landesliga und die Verbandsliga?
Reiner Hollich: Wir schauen uns schon länger um. Eigentlich werden seit Anfang März Gespräche mit Spielern geführt. Aber wir sind sicher nicht so blauäugig und sagen, dass die Landesliga für uns „passe“ ist. Man könnte es so sagen: Wir stellen uns so auf, dass wir mit unserer Mannschaft in der Landesliga eine gute Rolle spielen können, aber eben auch in der Verbandsliga bestehen könnten. Man kann mit den Planungen einfach nicht bis zum letzten Tag warten, dann wäre es zu spät, um noch zu reagieren. Aber falls wir den Aufstieg tatsächlich packen sollten, kann man möglicherweise noch ein, zwei Spieler nachverpflichten.
Wie geht es denn mit Ihnen weiter? Wie lange haben Sie Vertrag in Gartenstadt?
Reiner Hollich: Man braucht bei uns keine Fünf-Jahres-Verträge. Man spricht sich ab und wenn es sportlich mal nicht so läuft, redet man darüber und bespricht sich, was man macht. Wir haben uns diesmal bereits im November zusammengesetzt, was sehr früh ist, und uns darauf geeinigt, dass wir auch in der nächsten Saison gemeinsam arbeiten wollen. Mit war wichtig, dass wir auch in der neuen Saison ein starkes Team beisammen haben. Außerdem gefällt es mir gut in Gartenstadt. Falls also nichts Unvorhersehbares passiert, zum Beispiel gesundheitliche Dinge, werde ich weiter in Gartenstadt als Trainer arbeiten.
Am Sonntag steht die Partie in Michelfeld an. Das ist ein Abstiegskandidat, der zuletzt aber überzeugt hat…
Reiner Hollich: Das wird ein richtig schweres Spiel für uns. Denn solche Gegner sind oft schwieriger zu bespielen als Mannschaften, die ein paar Plätze weiter oben stehen. Sie hängen sich voll rein, bestechen durch einen unbändigen Willen. Das ist dann eben auch immer eine Charakterfrage. Erschwerend kommt auch hinzu, dass die Platzverhältnisse wohl nicht die besten sein werden. Da müssen wir uns umstellen. Personell muss man mal sehen, wie wir uns aufstellen, bzw. können. Zlatko Mikic ist mittlerweile wieder aus Kroatien zurück. Er war jetzt zwei Wochen weg, eine davon war er krank. Man muss schauen, ob er am Sonntag schon wieder dabei sein kann. Auch Valon Muja, Ali Chaouch, Markus Urban und Patrick Glücklich werden wohl alle weiterhin ausfallen. Aber wir haben ja noch unsere jungen Spieler, die ihre Sache zuletzt wirklich gut gemacht haben. Ihnen fehlt lediglich noch etwas die Erfahrung.
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