Lacky Paschaloglou und Trainer Richard Weber sind froh - der Klassenerhalt wurde am vergangenen Wochenende durch den Sieg in Dilsberg gesichert. Bild: Berno Nix
„Es war nicht fünf vor zwölf, es war schon zwölf“ – Der VfL Neckarau hat gerade nochmal so die Kurve gekriegt
Landesliga | erstellt am Mo 22.05.2017
Der Kader, mit dem der VfL Kurpfalz Neckarau in die Landesliga-Saison gestartet war, war gut. Man hatte das Zeug dazu oben mitzuspielen. Geklappt hat das nicht. Woran es lag, bringt Lacky Paschaloglou, der beim Mannheimer Traditionsverein als Spielauschuss-Vorsitzender im Amt ist, auf den Punkt: „Es hört sich zwar immer abgedroschen an, aber wir hatten wirklich sehr viele Ausfälle zu beklagen. Die Verletztenliste war richtig lang und zudem haben wir während der Saison auch noch Spieler aus beruflichen Gründen komplett verloren.“
Schwamm drüber, mittlerweile ist die Stimmung wieder besser. Am vergangenen Sonntag war die Erleichterung riesig: Durch einen 4:1-Erfolg in Dilsberg schaffte der VfL den Klassenerhalt. „Wir waren alle dabei und lagen uns danach natürlich in den Armen, denn man muss schon sagen, dass der Abstieg für den ganzen Verein ein Riesen-Rückschritt gewesen wäre. Wir haben eine richtig gute Jugendarbeit und diesen jungen Spielern wollen wir einfach im Erwachsenenbereich eine bestmögliche Perspektive bieten.“
Und weiter: „Wir haben dieses Seuchenjahr glücklicherweise nochmal mit einem blauen Auge überstanden.“
Szene aus der Hinrunde. Neckarau bejubelt einen Treffer gegen den 1. FC Dilsberg. Auch das Rückspiel ging am Wochenende an die Neckarauer. Bild: Berno Nix
Ausschlaggebend für den Klassenerhalt war ein starker Schlussspurt. So holten die Neckarauer sieben Punkte aus den letzten drei Begegnungen. Das ist eine Top-Bilanz, die aber auch nicht von ungefähr kommt. Ihr gingen eindringliche Gespräche voraus. Paschaloglou: „Ich hatte das Gefühl, dass die Jungs dachten, ‚ach das schaffen wir schon irgendwie‘. Aber so läuft es eben nicht. Wir haben sie damit konfrontiert und ihnen gesagt, dass es so richtig schwer wird.“
Gefruchtet haben die Worte schnell. Das merkte man laut Paschaloglou in jeder Trainingseinheit. Plötzlich war mehr Zug drin. Die Konsequenz war nun eine ganz andere. „Es war wirklich nicht mehr fünf vor zwölf, sondern es war bereits zwölf“, betont Paschaloglou. Für die meisten Spieler war es außerdem eine ungewohnte Drucksituation. Es ist eben etwas völiig anderes, ob man oben mitschwimmt oder um die Existenz kämpft. Das kann schon mal lähmen.
Klar ist, dass es in der neuen Saison besser laufen soll. Schnellstmöglich will man dafür sorgen, dass man mit dem Abstiegskampf nichts zu tun hat. „Ich bin jetzt aber auch kein Freund großspuriger Ankündigungen. Nicht nach solch einer Saison. Trotzdem glaube ich, dass wir es nächstes Jahr besser machen können.“
Was eng damit zusammenhängt, dass sich die Verletztensituation in der Sommerpause entspannen wird. Einige Leistungsträger werden in den nächsten Wochen zurückerwartet. Der Stamm der Mannschaft bleibt erhalten. Hinzu sollen ein paar Neuzugänge kommen. Mittlerweile sieht Paschaloglou den Winterabgang von Egzon Abdullahu nach Heddesheim übrigens kritisch. „Es war wohl ein Fehler ihn abzugeben. Durch ihn haben wir einen Mann verloren, der in entscheidenden Situationen den Unterschied ausmachen kann. Aber wir wollten ihm die Chance auf die Verbandsliga eben auch nicht verbauen“, betont er.
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