Rick Hutter ist mit seinem Team schon fast erwartungsgemäß abgestiegen. Nächste Saison spielen die Bergsträßer wieder in der Kreisliga Mannheim.  Bild: Berno Nix

Rick Hutter ist mit seinem Team schon fast erwartungsgemäß abgestiegen. Nächste Saison spielen die Bergsträßer wieder in der Kreisliga Mannheim. Bild: Berno Nix

„Die letzten Spiele waren ein Hangeln am Strohhalm“ – Lützelsachsen steigt in die Kreisliga ab, kann den Kader aber halten

Landesliga | erstellt am Di 31.05.2022

Man wartet dann nur noch darauf, dass es auch rein rechnerisch vorbei ist“, betont Rick Hutter, der Trainer der TSG Lützelsachsen, die den Abstieg aus der Landesliga Rhein Neckar nicht vermeiden konnte.

Dass es ein sehr schweres Jahr werden würde, war klar. Hutter selbst macht sich da auch nichts vor. Insgeheim hatte er dennoch auf den Relegationsplatz gehofft, den nun der TSV Kürnbach innehat. „Ich glaube, dass wir das aufgrund unserer Qualität im Kader auch hätten packen können. Um an mehr zu glauben, hätte man aber wirklich schon durch eine rosarote Brille blicken müssen.“

Und mit seiner Einschätzung liegt er definitiv nicht ganz so verkehrt. Denn Kürnbach ist nicht weit weg. Als 14. hat der TSV mit 22 Zählern 3 mehr als Lützelsachsen auf dem Konto. „Zuhause hatten wir Anfang April die Chance sie zu schlagen, mussten uns aber nach einem sehr ärgerlichen Spielverlauf mit 2:3 geschlagen geben“, erklärt Hutter. Was er meinte, ist klar: Lützelsachsen erwischte damals einen katastrophalen Start, man schlief förmlich noch und lag nach 9 Minuten schon mit 0:2 hinten, ehe wenig später auch noch das 0:3 folgte. „Als wir aufgewacht sind, war es dann schon zu spät“, bedauert Hutter, „andernfalls hätten wir mit einem Sieg noch an Kürnbach vorbeiziehen können.“

Um das Hauptproblem der TSG zu erkennen, genügt ein kurzer Blick aufs Tableau. Keine Mannschaft war auswärts so schwach wie die TSG (0-2-14). In der gesamten Spielzeit gelang kein Auswärtssieg. Die Bergsträßer haben eine Tordifferenz von 42:99 vorzuweisen. Mehr Gegentore hat keine andere Mannschaft in der Liga kassiert. „Das sind natürlich viel zu viele, das wissen wir selbst“, sagte Hutter, der ergänzt: „Ärgerlich ist vor allem, dass viele dieser Gegentore aus Fehlern von uns im Spielaufbau resultieren. Abspielfehler oder leichte Ballverluste werden in dieser Liga sofort bestraft.“ Und weiter: „Unser Spiel gegen den Ball war hingegen gar nicht so schlecht, da haben wir uns im Vergleich zur Hinrunde deutlich gesteigert.“

Problematisch sei auch gewesen, dass man in der Breite des Kaders einfach nicht so gut aufgestellt war, wie viele Konkurrenten. „Das kannst du nur kompensieren, wenn du eigentlich immer aus dem Vollen schöpfen kannst, und das war bei uns zu selten der Fall“, berichtet Hutter, der längst die neue Saison im Blick hat.

Bei der Rückkehr in die Kreisliga möchte man eine gute Rolle spielen. Die Vorzeichen dafür stehen gut. Denn der Kader kann nahezu komplett gehalten werden. Laut Hutter werden 20 Spieler aus dem Landesligakader mit runter in die höchste Mannheimer Spielklasse gehen. 2 Spieler wollen ihre Laufbahn beenden und ein Spieler liebäugelt derzeit noch mit einem Wechsel. Hutter rechnet demnach mit maximal 3 Abgängen. Demgegenüber steht bislang ein Neuzugang, der aber eigentlich gar kein richtiger ist. Helnathan Scott kehrt von den Sportfreunden Heppenheim zurück. „Das ist ein Stürmer, der seit der B-Jugend bei uns war und in den letzten 4 Jahren für Heppenheim gespielt hat“, verrät Hutter.

Zudem werden wohl noch 1, 2 Spieler aus der eigenen A-Jugend hochgezogen. Mit einem weiteren Spieler aus dem hessischen Raum ist man derzeit gerade am Verhandeln. Ist der direkte Wiederaufstieg dann vielleicht sogar das Ziel? „Sagen wir es mal so: Ich stelle mich jetzt hier sicher nicht hin und sage, dass wir den Kader nahezu komplett halten und dann 10. werden wollen, das wäre unglaubwürdig. Wir möchten schon oben mitspielen, ob uns das dann gelingt, werden wir sehen.“

 

 

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