Waldhofs U 23-Kapitän Nils Makan im Sportkurier-Portrait
Waldhofs U 23-Kapitän Nils Makan im Sportkurier-Portrait
Archiv Verbandsliga (Fußball) | erstellt am Di 26.02.2013
Foto oben: Rechts im Bild U23-Kapitän Nils Makan.
Der 22- jährige Mittelfeldspieler selbst, ist seit dem MorgenMasters-Finale verletzt. „Ich habe mir bei einem Zweikampf eine Kapselverletzung zugezogen. Mit dem Lauftraining habe ich schon begonnen – nächste Woche will ich möglichst normal trainieren können“, brennt der ehrgeizige Blondschopf auf seinen ersten Einsatz seit Anfang Januar.
Sein Vater, Hans-Peter Makan, war eines der größten Talente im deutschen Fußball. Wurde mit dem VfB Stuttgart Deutscher Meister 83/84
Den Ehrgeiz hat Nils Makan wohl von seinem Vater, Hans-Peter Makan (Foto rechts) – vererbt bekommen. Denn dieser spielte in der Jugend beim FV 09 Weinheim, später beim SV Sandhausen – um dann den großen Sprung zum Bundesligisten VfB Stuttgart zu schaffen. Mit dem wurde er 1983/1984 Deutscher Fußballmeister. Er galt als eines der größten deutschen Fußballtalente, und wurde als Nachfolger von Franz Beckenbauer gehandelt. 1986 musste er aufgrund ständiger Verletzungen seine Karriere überraschend früh beenden.
Nils Makan kann auf einige Regionalligaeinsätze blicken
Um den Übergang zu Nils Makan wieder zu schaffen, seine Laufbahn muss er wegen der Kapselverletzung nicht beenden. „Ich will nochmal angreifen. Letzte Saison war ich schon im erweiterten Kader der Regionalligamannschaft und diese Saison kam ich zu Rundenbeginn zu einigen Einsätzen. Aber bei der derzeitigen Kaderbesetzung sind wohl Einsatzzeiten in der Regionalliga eher unwahrscheinlich“, hört man auch etwas Enttäuschung heraus.
Dazu Waldhof-Chefcoach Reiner Hollich: „Nils ist ein guter Fußballer und ich kenne seine Qualitäten. Gerade auf der Position, auf der Nils spielt – haben wir ein sehr gutes Spielerangebot. Da ist es natürlich sehr schwer, sich zu behaupten.“
„Ich hätte mir längere Einsatzzeiten gewünscht, um mich beweisen zu können.“
Nils Makan: „Ich hätte mir da gerade letzte Saison etwas mehr Einsätze gewünscht. Meine Trainingsleistungen waren sehr gut und bei längeren Spieleinsätzen hätte ich mich auch beweisen können. Nächste Saison werde ich höchstwahrscheinlich keine Verbandsliga mehr spielen, da ich mir persönlich eine höhere Spielklasse zutraue. Anfragen hatte ich schon, aber entschieden ist nichts. Ich konzentriere mich voll und ganz auf die Rückrunde, denn absteigen will ich nicht mit der U 23“, zeigt Nils Makan (Foto links) Sportlergeist.
Foto: Nils Makan (Nr. 28) in einer Spielszene gegen den FSV Mainz 05 II in der Regionalliga.
In der Jugend ein Angebot vom SV Werder Bremen bekommen
Das „Kicken“ hat er bei seinem Stammverein, dem FC Germania Friedrichsfeld gelernt. Ab der C-Jugend spielte er beim VfR Mannheim und auch einige Zeit in der Mannheimer Stadtauswahl. „Das war damals eine gute Adresse, was die Jugendarbeit betraf“, erklärt Makan seinen Wechsel. Bei einem größeren Jugendturnier kamen Scouts vom SV Werder Bremen auf ihn zu, wollten ihn dazu bewegen, zum SV Werder Bremen zu wechseln. „Die hatten uns zu Hause besucht, wollten das auch meiner Familie schmackhaft machen. Aber ich bin ehrlich, mir war Bremen zu weit weg. Ich hätte damals zu sehr Heimweh gehabt“, muss Nils Makan heute darüber schmunzeln.
Foto: Nils Makan wird bei einem Regionalligaspiel eingewechselt. Den Sprung in den engen Kader des Regionalliga-Teams hat Makan noch nicht geschafft.
Im 2. Jahr A-Jugend der Wechsel zum SV Waldhof Mannheim. „Die U 19 war unter Trainer Victor Olscha gerade in die Bundesliga aufgestiegen. Ich habe dort Probetraining gemacht und dann war man sich einig. Während der Saison stand ich jedoch eher im erweiterten Kader und spielte öfters im Landesliga-Team“, blickt Makan auf sein letztes Jahr A-Jugend zurück.
Sein Coach Frank Hettrich schenkte ihm großes Vertrauen
2009/2010 war ein bitteres Jahr für den SV Waldhof Mannheim. Die Regionalligamannschaft stieg in die Oberliga ab, da die Lizenz für die Regionalliga nicht erteilt wurde. Es begann 2010/2011 ein Neuaufbau unter dem sportlichen Leiter Günter Sebert. Trainer des Oberligisten wurde der U23-Coach Reiner Hollich, dem in der gleichen Saison noch der Aufstieg in die Regionalliga gelang.
Foto rechts: Nils Makan jubelt. Gerade hat er einen Freistoß beim Spiel in Weinheim für die U 23 verwandelt.
„Das waren schon turbulente Zeiten. Nachdem Reiner Hollich die Oberligamannschaft trainierte, wurde Frank Hettrich Trainer des Verbandsligateams. Und er schenkte mir von Beginn an sehr viel Vertrauen. Wir wurden in der Saison 2010/2011 Tabellenzwölfter, waren dem Abstieg knapp entronnen“, so der BWL-Student im 2. Semester. Trainer Hettrich machte Nils Makan zum Mannschaftskapitän und übertrug ihm so auch mehr Verantwortung.
„Es gab schon immer leichtere und schwerere Spieler.“
Und weiter: „So etwas stärkt natürlich dein Selbstbewusstsein und ich denke – ich konnte das in mich gesetzte Vertrauen auch sehr oft mit guten Leistungen zurückzahlen.“ Seine Stärken sieht Makan in seiner Ruhe am Ball, der Technik, Übersicht und seiner Schusstechnik. „Nach hinten kämpfen und nach vorne spielen“, ich denke das liegt mir.“ Gibt es auch Schwächen? Ja, ich habe zu wenig Dynamik und der „Zug zum Tor“ fehlt mir auch etwas. Körperlich könnte ich auch etwas kräftiger sein“, sieht Nils Makan aber deshalb keine Nachteile. „Es gab schon immer leichtere und schwerere Spieler – was zählt ist die Qualität.
„Wir müssen in der Rückrunde zulegen.“
Und genau die soll jetzt in der Rückserie bei ihm und seinen Mannschaftskollegen noch deutlicher zum Vorschein kommen, als noch in der Hinserie. „Wir spielen einen guten Ball – und erspielen uns auch in jedem Spiel etliche Torchancen, aber mit der Chancenverwertung hat es gehapert. Das muss jetzt besser werden, wenn wir die Spielklasse halten wollen“, blickt der U23-Kapitän bereits auf den 3.3.2013. Da geht es zu Hause gegen die TSG 62/09 Weinheim.
„Bei dieser Partie werde ich noch nicht spielen können, aber die Woche darauf geht es zum 1.FC Bruchsal – da sollte ein Einsatz möglich sein“, hofft der Mittelfeldakteur auf einen weiteren, positiven Heilungsverlauf.
Fotos: Marco Bschirrer www.kurpfalzonkel.de und Rüdiger Müller www.immer-svw.de Bild 3 SVW
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